Problem von Anonym - 22 Jahre 16.04.13

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Liebe Unbekannte,

deine Gefühle im Umgang mit Kindern kann ich gut nachvollziehen, weil es mir genauso geht. Ich bin 22 Jahre alt und möchte später wahrscheinlich keine Kinder haben. Viele Menschen behaupten ja, dass Frauen spätestens mit 30 das “Nestbau-Syndrom” bekommen und heiraten und Kinder haben wollen. Aber das muss ja nicht bei jeder Frau so sein und sicher spielt da auch der gesellschaftliche Druck eine Rolle. Wir leben zum Glück in einem Land, wo Frauen (und Männer) Zugang zu Verhütungsmitteln haben und auch ein Schwangerschaftsabbruch unter bestimmten Voraussetzungen legal ist. So kann jede Frau für sich entscheiden, ob sie ein Kind haben möchte oder nicht.

Drei meiner Schulkolleginnen von früher sind bereits Mütter . Ich selbst bin schon dreifache Tante. Trotzdem muss ich sagen, dass Kinder mich immer schon genervt haben. Ich kann mich nicht so gut auf die unbeschwerte Welt von Kindern einlassen, weil ich selbst nur unter Erwachsenen aufgewachsen bin und daher immer schon sehr ernst und diszipliniert war. Als ich jünger war, habe ich manchmal auf meine älteste Nichte aufgepasst und war immer sehr unsicher: Wieviel darf man einem Kleinkind erlauben? Wäre ich nach meinen eigenen Erziehungsregeln gegangen, hätte ich ihr fast alles verbieten müssen…

Manche Menschen in deiner Umgebung werden vielleicht nie verstehen, warum du keine Kinder haben möchtest oder werden dir prophezeien, dass du es irgendwann bereuen wirst und im Alter ganz allein dastehst. Aber Kinder sind eben auch keine Garantie gegen Einsamkeit oder Armut im Alter.
Ich wünsche dir die Kraft, zu deiner Entscheidung zu stehen.