Problem von Susanne - 26 Jahre

Mein Mann wollte mich eine Woche vor der Geburt verlassen

Als ich mich mit unserem zweiten Sohn (jetzt 6 Monate alt) eine Woche vor dem Geburtstermin war, weckte mich mein Mann(29) frühmorgens, um mir zu sagen, daß er mich verlassen will. Er sagte, daß er ein Leben mit mir nicht mehr ertrage, er sich von mir alleingelassen fühle und er nicht mehr mit mir zusammen sein will. Dazu kam, daß er sich in ein junges Mädchen (17) verliebt hatte und meinte, sie würde ihm zuhören und verstehen, was ich nie getan hätte. Den Kontakt zu ihr hat er Anfang Mai abgebrochen, doch ich kann diese Zeit nicht vergessen. Laut unserer Telefonrechnung hat er jeden Tag mehrmals mit ihr stundenlang telefoniert. Außerdem trinkt er seit ungefähr 9 Monaten sehr viel Alkohol, als ich hochschwanger war und die Zeit nach der Geburt war er ständig betrunken und verlor auch seine Arbeit. Er meinte, daß er sein Leben nicht ertrage und nur wenn er trinke ginge es ihm ein bißchen besser. Ich bin so unglücklich und weiß einfach nicht weiter. Ich liebe meinen Mann, aber so wie wir leben ist kaum zu ertragen.

Anwort von Susi

Liebe Susanne,

puh, ich werde das Gefühl nicht los, dass Dein Mann hochgradig egozentrisch ist. Alles dreht sich um ihn und er nimmt überhaupt nicht wahr, welche Verpflichtungen er noch hat - speziell gegenüber seiner kleinen Familie! Wie rücksichtsvoll, seiner hochschwangeren Frau frühmorgens um die Ohren zu hauen, dass man nicht mehr mag.
ich kenne Euch nicht, weiß nicht wie Ihr miteinander umgeht. HAt es vorher schon gekriselt bei Euch?
Er hat Dich hintergangen, hat eine Beziehung zu einer Minderjähren... Bekommt mit Dir ein Kind... Das passt nicht so ganz zusammen. Ich versteh es nicht, ebenso wenig wie Du.

Nüchtern betrachtet Susanne: Von dem hast Du nichts zu erwarten. Er versinkt in seinem Selbstmitleid, lässt sich gehen und sieht überhaupt nicht, was er sich da antut. Die Frage ist: Bist DU dafür verantwortlich? Die Antwort muss ich Dir nicht geben, das weißt Du selbst...
Du solltest - bei aller Liebe - wirklich abwägen, ob Du Dir ein Leben mit Deinem Mann antun willst oder eher überlegst, ob ein Weg als Alleinerziehende nicht besser wäre. Ganz ehrlich. ich würde gern raten, einen Paartherapeuten aufzusuchen, jemand neutrales, der Euer 'Problem' besser durchleuchten kann als ich. Aber auf den ersten Blick habe ich ganz ganz große Zweifel, dass ein Zusammenbleiben nach hinten losgeht.
Ganz ehrlich: an Deiner Stelle würde ich ihm die Tür weisen. Es tut weh, wenn die Liebe einen watscht und höhnisch grinst. Wir suchen uns nicht aus, wen wir lieben, hm? Aber wie heißt es noch: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!

Susanne, schreib ruhig nochmal wenn Du möchtest!
Ich wünsch Dir und dem Küken alles Liebe!
Viel Kraft und starke Nerven, Du packst das!

Liebe Grüße
Susi