Alle raten mir zu einem Psychologen zu gehen
Hallo,
ich weiß nicht was ich machen soll! meine Freunde und auch meine Physiotherapeutin, bei der ich vor einigen Wochen Krankengymnastik hatte, da ich operiert worden bin, meinten, das ich mal zu einem Psychologin gehen sollte, da ich mich selbst verletze. Ich mache das nicht regelmäßig, aber hab mir schon relativ oft selbst wehgetan. Früher (mit 14, vor ca. einem Jahr) habe ich mich eine Zeit lang geritzt. Dann fing ich an, dass ich mich selbst immer bei jeder Kleinigkeit geschlagen habe. Immer mit der rechten Faust auf den linken Arm und das meistens in Situationen, wo meine Eltern mich tierisch aufgeregt haben. Wenn es um Probleme mit Freunden geht, tue ich sowas nicht. Nur wenn es um meine ach so tollen Eltern geht, die das mit Ritzen nicht mal mitbekommen haben, mich nicht drauf angesprochen haben, obwohl man die Verletzungen abundzu wegen meines hochgekrämbelten Ärmels sehen konnte. Nun fing es auch an das ich mich gekratzt habe bis es teilweise blutete und richtig gerötet war. Ich rede auch ständig davon, dass ich zu dick bin (1,72; 64kg)und habe deswegen auch richtige Komplexe; ich habe ein schlechtes Gewissen wenn ich zu viel an einem Tag gegessen habe und rede nur von Kalorien und Fett. Meine Freunde nervt das schon total. Ganz ehrlich glaube ich aber, dass ich meine anderen Probleme, die meine Freunde nicht wissen, auf mein Gewicht und meine Figur schiebe, da ich die anderen Dinge niemandem erzählen möchte. Die anderen Probleme sind eigentlich keine schlimmen Sachen, dennoch belasten sie mich sehr. Es sind Gedanken die jedes Mädchen hat, aber auch sie führen mit zu den Verletzungen und dazu, dass ich ich mir Minderwertig vorkommeIch weine sher oft in meinem Zimmer. Nebenbei sind da noch meine Eltern. Nach außen scheinen wir ganz normal zu sein. Sind wir eigentlich auch, aba ich fühle mich von ihnen überhaupt nicht ernstgenommen. Von meinem Bruder (21) auch nicht. Sie sehen meine Probleme nicht, stattdessen sagen sie, dass ich nicht immer so unfreundlich sein soll usw. was Eltern halt so sagen. Das meine Launen aber fast immmer wegen ihnen sind, darauf kommen sie nicht! Ich glaube einfach das ich hauptsächlich Persönlichkeitsstörungen habe und halt ein riesen Problem mit meinen Eltern. Ich weiß, dass es unnormal ist sich zu verletzen, aber ich muss deswegen doch nicht zum Psychologen! Ich mache das ja nicht so häufig und doll....Was ist los? Was soll ich tun? Über eine ausführliche Antwort würde ich mich sehr freuen... Im Vorraus schon einmal danke! ...und immer wenn ich über meine Probleme so ausführlich wie jetzt schreibe oder spreche, habe ich danach das Gefühl als wäre da gar nichts...aber dann kommt es wieder...warum ist das so? Ist das normal?
Danke!
Anwort von Dana
Grüße Dich!
Was, wenn ich mit dem gleichen Rat komme wie alle anderen? Wenn so viele es sagen, ist es dann nicht möglich, dass da was dran ist?
Du schreist förmlich danach, dass Deine Eltern endlich sehen, dass es Dir schlecht geht. Du schreist mit Kalorien, mit Wunden - nur mit dem, was jeder versteht nicht: Worte. Warum willst Du es zeigen, wenn Du es auch sagen kannst?
Ich kann nicht beurteilen, ob Diene Eltern die Wunden wirklich gesehen haben oder ob Du nur davon ausgehst, sie hätten es doch sehen müssen. Wie wäre es, wenn Du Deine Arme zeigst und wirklich sagst, was Du da machst?
Du schreist wirklich danach verstanden zu werden - aber Du schreist in einer Sprache, die nicht jeder versteht. Und wer verstanden werden möchte, muss sich auch verständlich machen. Das ist kein Vorwurf an Dich - aber denk mal darüber nach.
jede Problem ist nennenswert. Alles was uns belastet, was uns traurig macht, worüber wir uns Gedanken machen - alles nennenwert und nicht klein und nichtig. Auch die Probleme machen uns Menschen aus. Und jeder darf Probleme haben, jeder darf traurig sein - das gehört zum Leben dazu.
Du möchtest nicht zu einem Psychologen? Weil Du glaubst, Deine Probleme seien es nicht wert? Du selbst allein schon bist es wert. Mit diesen negativen Gefühlen kann man auf vielerlei Weisen umgehen, und fast alle helfen besser, als die Schmerzen, die Du Dir selbst zufügst. Die helfen nämlich gar nicht. Und wenn, dann von sehr kurzer Dauer - gelöst wurde damit noch kein Problem. Im Gegenteil: Es lässt Probleme noch mehr werden und wachsen.
Wenn Du so ausführlich über Deine Probleme schreibst, hast du das Gefühl, als wäre da gar nichts? Gar nichts im Sinne von: Meine Probleme sind nichts? Doch sind sie; da trügt Dich Dein Gefühl. Oder im Sinne von: dann geht es mir besser? es ist leichter zu tragen. Dann trügt Dich das Gefühl nicht. Sorgen und Kummer ist immer leichter zu ertragen, wenn man auch darüber spricht, ihnen Worte gibt und sie teilen kann. Und genau das passiert auch in einer Therapie und dort kannst Du auch Ursachen und die Lösungen für Deine Sorgen finden. Und das ist es doch eigentlich, was Du willst. Die Lösung, die Änderung - auf dem Weg kannst Du sie finden.
Alles Gute!
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