Problem von anonym - 25 Jahre

sexueller Missbrauch oder Minderwertigkeitskomplex?

Feedback zu : Sexueller Missbrauch oder Minderwertigkeitskomplex?

Hallo,

soeben bin ich auf deinen Beitrag aufmerksam geworden. Das, was du beschreibst, kenne ich sehr gut. Daher habe ich mir überlegt, dir diesen Beitrag zukommen zu lassen, in der Hoffnung, dass dieser veröffentlicht wird- und dich erreicht!

Zunächst einmal finde ich, dass du die Thematik sehr detailliert erfasst und bis in kleinste Detail niedergeschrieben hast. Dies merke ich sehr deutlich an der Geballtheit an Aneinanderreihung von Ereignissen und Verhaltensmustern, die du hier beschreibst.
Ich kann mich sehr gut in dem, was du schreibst, finden, so dass ich dir auf jeden Fall dringend ans Herz legen möchte, so, wie es dir Dana auch schon geschrieben hat, einen Psychologen aufzusuchen.

So, wie du schreibst, die Geballtheit, die du in Worte zu kleiden versuchst, erinnert mich sehr stark an Dissoziationen. Ich dissoziiere selbst, und zwar, seit ich denken kann.
Viele traumatische Geschehnisse wie Gewalt, ob nun psychischer oder physischer Natur, Vernachlässigung, sowohl emotional als auch physisch, sexueller Missbrauch und viele andere traumatische Erlebnisse, die ein Mensch aushalten bzw. überleben muss, sind von Dissoziationen überschattet.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass du dissoziierst. Ich selbst befasse mich schon seit Jahren mit dem Thema Dissoziation.

Dass du dich seit Kindertagen selbst berührst, kenne ich selbst auch sehr gut von mir. Das ist darauf zurückzuführen, dass man in tiefster Isolation und Deprivation aufgewachsen ist- und zumindest irgendetwas spüren wollte. Für mich war das Gefühl, das ich erlebt habe, wenn ich mich selbst berührt habe, das einzige Gefühl, das ich überhaupt erleben konnte. Mein Gedanke war dann immer: >>Wenigstens für wenige Sekunden etwas spüren>>.
Ich weiß nicht, auf welche Art und Weise du dich berührst. Viele, die sich seit Kindertagen selbst befriedigen machen das auf eine ganz spezielle kindliche Art und Weise: Auf dem Bauch liegend. Vielleicht kannst du dich in dem, was ich geschrieben habe, finden.

Dissoziationen werden auch oft von aktuellen als auch von biographischen Amnesien begleitet. Dass du dich fragst, ob du es eventuell überlebt haben könntest, dir aber nicht sicher bist, könnte ein Zeichen für Amnesien sein.

Außerdem hast du auch geschrieben, dass sich dein Vater erst mit 50 an das, was er überleben musste, erinnern konnte. Leider zieht sich das Überlebte oft durch Generationen hindurch. Viele Überlebte geben diese schrecklichen Erfahrungen leider an ihre Kinder weiter. Einfach, weil sie keinen anderen bzw. richtigen Umgang damit gelernt haben und das Überlebte nie verarbeitet haben. Daher ist es ganz wichtig, dass sich jeder, der Schreckliches überleben musste, einen Therapieplatz sucht, um aus diesem Strudel des Weitergebens auszubrechen.

Ein Kind ist ein wundervolles Wesen, das es verdient hat, geliebt und geschätzt zu werden- und mit dem verantwortungsvoll umgegangen werden muss!

Leider ist es so, dass sich viele Psychologen noch nicht ausreichend mit der Thematik des Dissoziierens auskennen, so dass diese Diagnose oft unerkannt bleibt.

Es ist deshalb umso wichtiger, dass du, und zwar in Hinblick auf meine Vermutung, du könntest dissoziieren, einen geeigneten Psychologen aufsuchst, der sich mit dieser Thematik auskennt, damit dies abgeklärt werden kann.

Vielleicht magst du der/ dem Psychologin/ Psychologen sagen, dass du dich fragst, ob hinter deinem Verhalten Dissoziationen und eventuell auch Amnesien stecken könnten?

Wenn man ungefähr eine Ahnung davon hat, was es sein könnte, kann dir umso schneller geholfen werden.

Natürlich möchte ich dir keine Diagnose auferlegen, das ist natürlich klar, dennoch habe ich deinen Beitrag gelesen, und das, was mir sofort durch den Kopf ging, war: Dissoziationen.

Wenn du im Internet diesen Begriff eingibst, wirst du eine Reihe an Merkmalen finden, die jemand, der dissoziiert, aufweist.

Liebes KUKA- Team, ich würde mich sehr freuen, wenn ihr meinen Beitrag veröffentlichen könntet, damit er die betroffende Person erreicht.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Liebe und Gute und vor allem den Mut, dir einen Therapieplatz zu suchen.

Alles Liebe für dich!

Dana Anwort von Dana

Liebe Unbekannte!

Selbstverständlich beantworten und veröffentlichen wir deinen Beitrag!
Vielen Dank, dass du dir so viel Zeit genommen hast und unserer Ratsuchenden unter die Arme greifst. Ich hoffe sehr, dass es ihr hilft.

Ich denke, mein Tipp mit Verhaltens- und anschließend Traumatherapie geht in eine ähnliche Richtung. Gerade Traumatherapeuten kennen sich mit der Dissoziation und diesen Flashs ganz gut aus...ich hoffe sehr, dass sie auf unser beider Rat hin wirklich zum Therapeuten geht.

Alles Liebe für dich und vielen Dank für deine hilfreichen Worte!

Dana