Problem von Carmen - 35 Jahre

http://mein-kummerkasten.de/294554/Grosseltern-Eltern-Konflikte.html

Hallo fopply,

ich kann Deine Bedenken verstehen. Eine Alternative wäre ein kleinerer Pool, der bei Bedarf gefüllt wird - sprich, wenn Deine Tochter die Großeltern besucht - und dann unter Aufsicht in den Pool darf.

Liebe Bernd,

Deine Antwort ist gegen die Ratschläge von Experten. Jährlich ertrinken einige Kinder in Teichen, Seen, Pools, sogar in Pfützen.
Der Kopf eines Kindes, besonders von Kleinkindern, ist zum Körper relativ groß (Kindchenschema) und damit ertrinken Kinder auch in flachen Gewässern.
Schwimmhilfen sind eine trügerische Sicherheit, denn wie schon gesagt - die Sache mit dem Kopf und dem Schwerpunkt.
Dein Ratschlag mit dem Schwimmflügeln und einem Pool mit 1,50 m Wassertiefe ist geradezu fatal. Wie groß ist ein vierjähriges Kind? Im Durchschnitt zw. 92 und 110 cm. Und Großeltern, die nicht schwimmen können und keinen aktuellen Erste-Hilfe-Kurs besucht haben, sind sicher keine guten Aufsichtspersonen für das Enkelkind bei einer Poolbenutzung.
Das Ertrinken eines Kleinkindes ist lautlos. Experten warnen jährlich vor den Gefahren.
Und motorisch sind Kinder ab 5, sogar mit 6 Jahren erst in der Lage koordinierte Schwimmbewegungen auszuführen.

Mein Ratschlag: kleiner Kinderpool zum Aufblasen, Wasser nur rein, wenn Enkelkind da ist, nach dem Baden Wasser rauslassen oder damit die Blumen gießen.

Bernd Anwort von Bernd

Hallo Carmen, hallo fopply.

Carmens feedback wäre fast "untergegangen", weil sie es nicht durch eine Bestätigungsmail aktiviert hatte! Trotzdem war es mir nochmal wichtig, auch bei Dir, fopply nicht einen falschen, leichtfertigen Eindruck zu hinterlassen!
Wenn ich recht flappsig schreibe, dass das Leben oft auch lebensgefährlich ist, meine ich damit nicht, dass wir alle Gefahren, denen unsere Kinder ausgesetzt sind, einfach hinnehmen sollen!
Ich selber hatte jede Steckdose, jede "gefährliche" Kante in Kopfhöhe meiner Söhne unausgesetzt beobachtet! Kindersicherungen und Kissen installiert und verteilt.
Und doch ist mein Ältester vor meinen Augen in nicht mehr als 2 m Abstand von mir kopfüber die Kellertreppe hinabgestürzt! hat sich glücklicherweise nichts ernsthaftes getan!

Was ich damit sagen will? Vollkommene Sicherheit gibt es nicht einmal, wenn wir unsere Kinder anbinden!
Es ist richtig und sehr wichtig, dass wir Alten darauf achten, dass möglichst wenig geschehen kann!
Und da sollte es keine Missverständnisse geben, die unsere Kinder in vermeidbare Gefahr bringen!
"Dein Ratschlag mit dem Schwimmflügeln und einem Pool mit 1,50 m Wassertiefe...." war eine Frage! Kein Ratschlag! Es war damit eigentlich eher die Frage verbunden: was kann ich Großeltern zutrauen, die selber nicht schwimmen können? Der Gedanke dabei war: wenn die "Aufsicht" im Pool selber sicher stehen kann! Und in dem Umkreis frei agieren, in dem mögliche Gefahren für Kinder auftreten können: dann ist die Forderung nach einem "Schwimmer" als Aufsicht nicht zwingend erforderlich?!
Mein eigentlicher Rat war aber trotz allem: Füllhöhe nicht mehr als in öffentlichen Planschbecken oder Nichtschwimmerbecken!
Natürlich trotzdem und immer noch unter Aufsicht! Und da gibt es bei Aufsichten, die ihre Enkel nicht nur "zufriedenstellen", sondern auch pausenlos "sicher" wissen wollen, nun fast keinen Grund, das zu verweigern: wenn ich nicht schwimmen muß! Sondern mit ein bis zwei Schritten (im für mich maximal Schritttiefen Wasser) bei meinem Enkel bin!

Euer beider Anlass zu den Bedenken war wohl

http://www.rtl.de/cms/news/punkt-12/punkt-12-reporter/kinder-im-wasser-so-leicht-koennen-sie-ertrinken-3063b-b85e-34-1567815.html

Was mir an dem Beitrag fehlt? Der Versuch eines Lösungsansatzes! Der Beitrag soll und kann nur Angst machen!

Nimm Dein Kind an die Hand, wenn Du eine Pfütze siehst?
Du selber solltest dann aber Rettungsschwimmer sein, und einen Erste Hilfe Kurs gerade erst abgelegt haben!

Kann als Botschaft ja wohl so nicht stehen bleiben!

Ein Kind kann und sollte so bald wie möglich "Angst" verlieren! Weil die meisten Wasserunfälle durch Unwissenheit und dadurch falsche Disposition (falsche Abkühlung, Alkohol [wohl eher bei älteren "Kindern"], mächtiges Essen kurz vor dem Schwimmen, Müdigkeit, Krankheit) oder - noch entscheidender - durch Panikattacken hervorgerufen werden (Wasser schlucken, Wadenkrämpfe)!
Aufsicht und Übersicht ist unheimlich wichtig! Nicht verzichtbar!
Aber wir sollten uns auch darüber im klaren sein, dass die Ängste der Eltern unsere Jungen frustrieren und noch ein wenig lebensfremder machen! Weil es eben immer und überall gilt: Leben ist lebensgefährlich!

Oder anders formuliert: unsere Aufgabe als Eltern ist es nicht, nur neue Fragen zu stellen! Wir sollten auch einige Antworten parat haben, die das Leben unserer Kinder insgesamt - trotz und machmal sogar auch "wegen" - der Risiken wirklich lebenswert macht!
An fopply: ich stehe immer noch dazu: Du stellst die Regeln auf! Und die Großeltern und Dein Kind haben sich daran zu halten!

Alles Liebe,

Bernd