Problem von Marieke - 14 Jahre

3 Probleme, Angst und bin ich zu dick?

Hallo liebes kummerkastenteam!

Ich habe drei Probleme und würde mich dieses mal über eine Antwort freuen,dass ist mein 5 versuch. Ich weiß ihr habt viel zu tun deswegen versuche ich es noch einmal,und hoffe.
Also zu meinen "Problemen" : 1. Meine Familie und ich stehen zur seit finanziell nicht so gut da mein Papa lange aus kranheitsgründen nicht arbeiten konnte und von meiner Mama das Gehalt alleine reicht nicht. Vielleicht kann Papa nie mehr arbeiten oder seine Firma geht pleite,davor habe ich Angst da wir dann echt Probleme bekommen. Was kann ich tun? Soll ich arbeiten gehen,neben der Schule? Meine Eltern wollten sich auch mal trennen aber da meine Papa dass beide dann nicht über wasser kommen..
Und mein 2. Problem: ich hatte mal einen Freund,warn 5/2 Monate zusammen haben uns leider dann wegen lauter Streit getrennt. Jetzt haben wir uns wieder ausgesprochen und er hat mit seiner Freundin schluss gemacht. Sind jetzt seit gestern wieder zusammen ich wollte ihm bzw uns eine zweite Chance geben. Nur war das richtig? Heißt es nicht einmal aus immer aus? Ich habe angst wieder so verletzt zu werden auch wenn er meinte nein mach icht nie mehr... was soll ich tun?
Und 3.tens: ich fühle mich zu dick bin 1,70m groß und wiege 56kg. Was meinst du dazu?
Ich könnte noch mehr schreiben aber ist schon ganz schön viel,tut mir leid aber dass war das nötigste was raus musste. Hoffe um eine Antwort.
Liebe grüße marieke!

Pia Anwort von Pia

Liebe Marieke,
es tut mir Leid, dass Deine Antwort so lange gedauert hat.

Vielen Dank, dass Du geschrieben hast, denn diese Probleme sind nicht einfach und belasten Dich anscheinend sehr. Der erste Schritt ist getan, Du hast Dich geöffnet. Das ist meistens der erste Schritt zum Erfolg- denn dann kann Dir jemand helfen. Du darfst Dich auch trauen es jemanden aus Deinem Freundschafts- bzw. Verwandtenkreis zu erzählen oder einem netten Lehrer bzw. Vertrauenslehrer oder Schulpsychologen. Die Erfahrung zeigt, dass es sehr hilfreich ist, da man diese „Geständnisse“ dann als entlastend wahrnehmen kann. Mit jedem Mal, dass Du es durchgehst, kannst Du Dich auch davon distanzieren und auf die klugen Gedanken der Anderen hören und für Dich entscheiden, was Du gerne umsetzten möchtest. Nur das mal vorab, damit Du auch mit weiteren Problemen gut gestärkt in die Zukunft blicken kannst, was passieren könnte, wenn Dein Vater vielleicht tatsächlich arbeitsunfähig werden würde.

Nun möchte ich gleich auf Deine wichtigen Punkte eingehen:

Es ist immer schwer mit weniger Geld auszukommen, erst Recht wenn man anderes davor kennen gelernt hat und das wird eine große Umstellung. Du lebst jedoch in Deutschland und es gibt einige Zuschüsse vom Staat in solch einem Fall. Dein Vater könnte Frührente etc. anfordern und würde finanzielle und andere Hilfen erhalten. Ich kenne mich da leider nicht genau aus, aber das werden Deine Eltern wahrscheinlich wissen und wenn nicht, dann informiert ihr auch am besten beim Arbeitsamt oder anderen Beratungsstellen, die gibt es in fast jeder Stadt. Ihr steht nicht allein da. Dass Du überlegst neben der Schule für Deine Familie zu arbeiten hört sich heldenhaft an, ist aber weniger gut. Es würden Deine Eltern auch nicht wollen. Du bist noch sehr jung und solltest Dich auf die Schule konzentrieren, damit kannst du viel mehr erreichen. Falls Du arbeitest, dann nur ein bisschen und dann nur um Dein Taschengeld aufzubessern- das ist dann Dein Geld. Das kann schon mal sinnvoll sein, wenn Deine Eltern auch nicht so viel Taschengeld zur Verfügung stellen, aber für Deine Familie, das wäre zu viel verlangt und ist in Deutschland nicht vorgesehen und in krassen Fällen sogar strafbar. Informiere Dich gut, welchen Job Du mit 14 Jahren übernehmen dürftest- denn Du darfst noch nicht lange arbeiten, ich denke da an Zeitung austragen. Aber das sollte wie gesagt Deine schulische Leistung und Deine Freizeitaktivitäten nicht beeinträchtigen. Deine Eltern sind erwachsen und können das schaffen- dafür bist Du nicht verantwortlich- auch wenn sich das für Dich im ersten Moment etwas hart anhört. Rede vielleicht einfach auch mal mit Deinen Eltern über Deine Angst, dann wird das auch nicht immer so unter den Tisch gekehrt und Du weißt besser Bescheid und zusammen findet ihre eine gute Lösung.

Klar könntest Du dem Spruch Bedeutung schenken – einmal aus, immer aus – aber ich persönlich mag die zweite (letzte) Chance gerne, wobei Du das nicht an Sprüchen festlegen solltest. Das kommt immer ganz individuell auf Dich und auf Deine Situation drauf an. Du sagst, dass ihr Euch wegen Streit getrennt habt und nun einiges ausgesprochen wurde, das sind meiner Meinung nach gute Voraussetzungen. Aus Fehlern kann man lernen- es sind immer Lernchancen. Nun weißt Du ganz genau, was Du Dir erwartest und was nicht mehr vorkommen darf. Da kannst Du klare Grenzen setzten und wenn er diese übertritt, dann solltest Du ihn darauf hinweisen, dass Du keinen Fehltritt mehr tolerierst. Es ist immer wichtig für die Beziehung viel zu kommunizieren. Ihr könnt regelmäßig besprechen, wie es Euch gerade in der Situationen geht und ob ihr etwas ändern wollt. Anscheinend empfindest Du viel für ihn, sonst hättest Du ihn nicht mehr zurückgenommen und gleichzeitig hast Du Angst verletzt zu werden. Diese Angst darfst Du auch gerne einmal aussprechen und ich hoffe er schützt Dich in der Hinsicht. Hab Mut zur Lücke und ich wünsche Euch alles Gute.

Ob Du im Normalgewicht bist kannst du ganz einfach mit einer Formel ausrechnen, dem BMI, schau mal hier:
http://www.bzga-essstoerungen.de/index.php?id=208
Laut meiner Rechnung bist Du bei einem BMI von 19,4 das ist absolut im Soll und kann so gehalten werden, da musst Du keinesfalls abnehmen. Versuche Dich einfach gesund zu ernähren, ersetzte hin u wieder Süßigkeiten mit Obst und Gemüse und mache ausreichend Sport. Fange bitte nicht an irgendwelche Diäten zu machen, denn Du bist noch im Wachstum und Dein Körper braucht die Energie und abnehmen brauchst Du nicht. Es könnte schon reichen, einfach 1 Liter mehr am Tag zu trinken, damit nimmt man ein wenig ab, aber es bleibt im Gleichgewicht. Ich mache mir ein wenig Sorge, dass Du mit Deinem guten Normalgewicht Dich zu dick fühlst, denn das brauchst Du nicht. Wenn Die Gedanken zu viel werden, dann wende Dich am besten einmal an einen Ansprechpartner Deiner Wahl (Obengenannte sind empfehlenswert).

Gerade fühlst Du Dich überfordert mit Deinen Gedanken und Sorgen. Versuche immer selbst das Problem zu analysieren. Frage nach Ursache, Verlauf und wie Du damit weiter machen möchtest. Meist verschließt man die Augen und bekommt Angst, weil man die Probleme nicht richtig kennt. Ich rate Dir nicht davor zu flüchten, sondern schau doch mal die Angst genauer an. Was ist so schlimm und wieso und was könnte schlimmstenfalls passieren und wie kannst du da reagieren. Es gibt oft eine plausible Erklärung. Du kannst das schaffen und das gehört zum Erwachsenwerdens.

Ich wünsche Dir nun alles Gute für Deinen weiteren Lebensweg und genieße das Leben. Das hast Du verdient und vertraue auf Dir selbst.

Alles Liebe
Pia