Problem von Anonym - 18 Jahre

Muss ich zum Psychologen?

Hallo liebes KuKa-Team,
ich habe zurzeit (ich bin 18) keine Ahnung was mit mir los ist. Zu meiner Vergangenheit kann man sagen dass ich in der 9. und 10. Klasse sehr gemobbt wurde aber als ich dann Freunde in einem Verein gefunden habe ging es mir super und ich war auch in der Schule mit neuen Freunden glücklich. 2 Jahre lang ging es mir blendend. Seit einem halben Jahr, also etwa nach meinem Schulabschluss, geht es mir psychisch allerdings sehr komisch. Es gibt Tage da bin ich so glücklich als hätte ich Drogen genommen, aber dann gibt es Tage an denen ich fast nur ein Häufchen Elend bin. Ich breche sehr schnell in Tränen aus (auch wenn es eigentlich gar keine so schlimme Situation ist), ich kriege Albträume indem ich meinen Freund verliere oder Dinge falsch mache und dafür Konsequenzen ertragen muss. Ich vertrage gerade Kritik sehr schlecht und weiß nicht warum. Mein Freund sieht das alles, hat mittlerweile auch Angst um mich und meinte ich sollte zu einem Psychologen gehen. Aber ich will es eigentlich nicht. Hat er denn Recht?

Janina Anwort von Janina

Liebe Unbekannte,

danke für dein Vertrauen!

Vielleicht hast du die Mobbing-Angriffe noch nicht richtig verarbeitet und hast jetzt Angst davor, dass es wieder passieren könnte?

Deine Stimmungsschwankugen können auch etwas mit deiner Gesundheit zu tun haben. Ich würde dir in dem Fall raten zu deinem Hausarzt zu gehen und ihm genau zu schildern wie es dir geht. Du kannst dort auch erzählen das du längere Zeit gemobbt wurdest.

Ob du eine Therapie brauchst oder nicht kann nur ein Psychologe herausfinden. Es ist nichts schlimmes sich professionelle Hilfe zu suchen, wenn du gewisse Dinge nicht verarbeitest, werden sie dich immer weiter verfolgen. Versuche es doch mal mit einem Erstgespräch. Du kannst dich vorab im Internet über verschiedene Möglichkeiten informieren und dir auch einen passenden Arzt raussuchen. Dort rufst du dann einfach an und schilderst kurz dein Problem, dann bekommst du meistens direkt einen Termin zum Erstgespräch. Das verläuft recht locker. Du bist dann keineswegs gezwungen, bei dem Psychologen zu bleiben. Wenn die Chemie passt, kann eine Therapie angestrebt werden, dann geht es dir bestimmt auch bald besser.

Möglicherweise brauchst du auch keine Langzeittherapie, vielen Menschen genügen ein paar Sitzungen, in denen sie Anhaltspunkte und Lösungswege aufgezeigt bekommen. Versuchs einfach, du hast nichts zu verlieren :)


Alles Gute!

Janina