Problem von Anonym - 27 Jahre

Depressionen oder Einbildung

Hallo liebes Kummerkasten Team,

Ich war vor einiger Zeit bei meinem Hausarzt wegen Schlafproblemen.
Nach dem Gespräch sagte mein Arzt ich hätte Depressionen und gab mir auch ein leichtes Antidepressiva.
Der Bluttest ergab das es nichts organisches ist.
Eine Überweisung zum Therapeuten hab ich nicht bekommen was mich ein wenig verwirrt hat.

Nach einiger Zeit konnte ich mich dazu durchringen es meinen Lebenspartner zu erzählen, doch der meinte es sei alles nur Einbildung.
Mittlerweile glaub ich das selber.

Ich zermater mir das Gehirn ob ich mir nun professionelle Hilfe suchen soll oder ob ich mir das alles vielleicht doch nur einbilde.

Ich weis nicht mehr weiter. Was ist wenn ich mir das doch nur alles einbilde und ich gar keine Depression hab. Ich hab angst denn nächsten Schritt zu gehen, weil ich denk das mich dann alle auslachen, wenn ich nichts hab und alles in ordnung ist.

Liebe Grüße

Delia Anwort von Delia

Hallo

Ich bin zwar kein Arzt und daher kann ich immer nur Vermutungen aufstellen, trotzdem wundert es mich, dass dir dein Hausarzt sofort nach dem ersten Gespräch schon ein Antidepressiva verschrieben hat. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich selbst von genug Fällen gehört habe, in denen Hausärzte zu schnell Psychopharmaka verschrieben haben. Natürlich kann es auch sein, dass du Depressionen hast und deswegen ein Antidepressiva angebracht ist, ich finde es allerdings sinnvoller, wenn die Dosierung dann mit einem Psychiater abgesprochen wird, die haben da mehr Ahnung von als Hausärzte.

Inwiefern denkst du denn, dass alles Einbildung wäre? Und hast du auch schon vorher in Erwägung gezogen, dass du dir das alles nur einbildest oder erst seit dem dein Lebenspartner diese Einschätzung von sich gegeben hat?
Die Schlafprobleme wirst du dir sicherlich nicht einbilden und selbst wenn du in irgendeiner Form Depressionen oder ähnliches einbilden solltest, wäre es wichtig zu hinterfragen warum du es dir einbildest oder warum du es unbewusst für nötig hältst.

Liebe Problemstellerin, ich denke, es ist für dich persönlich sehr wichtig, den nächsten Schritt zu gehen und dir professionelle Hilfe zu suchen. Schon allein deswegen, weil du dir sonst nur weiter den Kopf darüber zerbichst was mit dir los ist. Und weder dein Lebenspartner noch sonst irgendwer aus deinem Bekanntenkreis kann dir sagen, was letztendlich gut für dich ist. Und wenn du dir Hilfe suchst und am Ende dabei rauskommt, dass du wirklich nichts hast, ganz ehrlich: Das wäre das beste was dir passieren kann! Und es hat niemand das Recht, dich dafür auszulachen, dass du dich um dich selbst kümmerst und auf die Signale deines Körpers hörst. Niemand kann dir einen Vorwurf dafür machen. Also wage ruhig den Schritt, du hast das Recht dazu.

Ich wünsche dir alles Gute
Delia