Problem von Vanessa - 22 Jahre

Krankenversicherung

Hallo,

ich bin im Heim aufgewachsen und habe mit 18 meine erste eigene Wohnung über die Jugendhilfe erhalten. In dieser Zeit habe ich eine schulische Ausbildung zur Grafik- Designerin gemacht, d.h. weil schulische Ausbildung keine Sozialabgaben, deshalb kein Anspruch auf Arbeitslosengeld.

Als ich mit der Ausbildung fertig war bin ich über 100 km aus meiner gewohnten Umgebung nach Mannheim umgezogen, nur um einen Praktikumsplatz zu bekommen, und mich in meinem Job weiterzubilden. In diesem mittlerweile Langzeitpraktikum bekomme ich 300 Euro über den Mini- Job - ohne Lohnsteuerkarte also.

Die Familien- Krankenversicherung, die bisher über meine Mutter lief, läuft mit Vollendung meines 23 Lebensjahres (also Ende Dezember) aus. Nun will die Krankenkasse doch tatsächlich 120 Euro monatlich von mir sehn, damit die Versicherung weiterläuft. Meine Mutter würde das nie übernehmen.

Momentan wohne ich mit meinem Freund zusammen, wir haben uns allerdings schon getrennt, und er lässt mich vorübergehend noch bei sich wohnen, weil ich nicht weiß, wo ich mit 300 Euro im Monat hin soll.
Nun bin ich ja nicht faul und habe mir einen Nebenjob als Bedienung angeln können. Da kommt auch schon das nächste Problem, ich würde in meinem Nebenjob über die 400 Euro Grenze hinaus kommen (Praktikum 300 Euro, bedienen dürfte ich also noch für 100 Euro im Monat), in Lohnsteuerklasse 6 fallen, und dann praktisch für den Staat arbeiten. Meine jetzige Situation bliebe also unverändert...

Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll.
Ich hab auch schon versucht Sozialhilfe zu beantragen, aber ich muss erst einen eigenen Wohnsitz melden, um diese Hilfe zu erhalten, d.h. ich müsste erst in eine eigene Wohnung ziehn, (das Geld hab ich wohl nicht!) so dass ich dann Sozialhilfe beantragen könnte. Ansonsten wird mein Freund mit dem ich noch wohne zur Kasse gebeten.

Gibt es denn garkeine Möglichkeit für mich aus dieser Lage heraus zu kommen?

Ich bin doch arbeitswillig und habe es schon die ganze Zeit auch ohne Zahlungen von Ämtern oder Familie geschafft, soll ich jetzt dafür bestraft werden, dass ich mir geringfügige Beschäftigungen zulege und nicht faul daheim sitze? Wenn es in meinem Bereich Möglichkeiten für Festanstellungen gäbe, hätte ich sie ja auch schon genutzt.
Ich kann ja froh sein, bei meinem Praktikum überhaupt etwas zu bekommen, meine Mitstreiter aus der Ausbildung bekommen entweder garnichts, oder sind arbeitslos und werden daheim von den Eltern versorgt.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter, überall verschlossene Türen - kann mir irgentwer weiterhelfen?????

Anwort von Sabine

Hallo Vanessa!

Was ist das für eine Familien-Krankenversicherung? Ist sie unbedingt erforderlich?
Falls ja, dann würde ich bei dieser Versicherung versuchen einen Antrag auf den Mindestsatz stellen wegen geringfügigem Einkommen. Versuche Dich vielleicht telefonisch bei dieser Versicherung darüber zu informieren, welche Möglichkeiten es für Dich gibt, da Du ein sehr geringes Einkommen hast.
Mir ist sowieso unerklärlich, wie Du mit diesem geringen Einkommen auskommen kannst. Du solltest auf jeden Fall mit jemandem vom Sozialamt sprechen. Auch wenn Du Sozialhilfe beziehst, ist es meines Wissens möglich einen geringen Betrag hinzuzuverdienen. Wie gesagt, lass Dich an den o.g. Stellen einmal richtig informieren und versuche entsprechende Anträge zu stellen.

Lieben Gruß
Sabine