Anwort von Miriam

Liebe Ratsuchende,
schön, dass dir deine Freundin so wichtig ist und du ihr auf diesem Wege helfen möchtest. Menschen, denen es so schlecht geht wie es anscheinend deiner Freundin geht, zeigen das oft nach außen hin nicht. Manchmal ist es einfach ein Schutzfaktor. Stell dir vor, sie würde allen das erzählen, was sie dir erzählt hat. Die meisten sind nicht wie du und machen sich ernsthafte Gedanken darüber wie sie ihr helfen könnten, sondern sie fühlen sich überfordert und gehen weg. Das ist dasselbe wie wenn jemand z.B. mitten in der Stadt umfällt. Fast alle schauen zu und warten, dass jemand hilft, aber selbst helfen tun die meisten nicht. Würde deine Freundin also nicht mehr lächeln und so spielen, würde sie wahrscheinlich viele Freunde und Bekannte verlieren.

Die Situation wie sie gerade ist, kann so aber auch nicht weitergehen. Es belastet dich zu sehr und das darf es nicht. Sicherlich ist es nichz ganz richtig von ihr, dir andauernd zu sagen, wie schlecht es ihr geht. Aber genau das kann auch ihr Hilferuf an ihre Umwelt sein. Vielleicht bist du die einzige, mit der sie darüber redet. Und genau da musst du auch ansetzen. Wenn sie sich jetzt umbringt, wirst du dich vielleicht schuldig fühlen, weil du denkst, dass du es wusstest und nichts machen konntest. Und diese Situation musst du vermeiden. Rede mit deiner Freundin darüber, dass sie Hilfe braucht. Sage ihr, dass du dir Sorgen machst. Schlage ihr vor, dass du gemeinsam mit ihr zu einem Psychologen gehst. Den findest du, wenn du bei Google "Psychotherapeut" und deine Heimatstadt eingibst. Wenn ihr das beide absolut nicht möchtet, dann überrede sie, dass ihr gemeinsam zum Schulpsychologen geht. Und wenn sie nicht mitkommen will, dann sage ihr, dass du alleine dorthin gehst, weil du Hilfe brauchst und wissen möchtest, was du tun kannst. Lass dich nicht überreden, nichts zu tun.

Sie braucht Hilfe, die du ihr nicht geben kannst und deshalb bitte ich dich, dir Hilfe zu holen.
Miriam