Problem von Maria - 18 Jahre

tod

Ich habe am 14.12.2013 meinen hasen verloren er ist gestorben. Ich kann die ganze zeit nichts mehr ohne ihn machen er fehlt mir so sehr.
Bin ständig nur am weinen bekomme mich auch kaum mehr ein.
Mein freund sagt ich soll den kopf hochhalten aber es funktioniert einfach nicht bei mir.

Johannes Anwort von Johannes

Liebe Maria,

als ich deine Mail gerade gelesen habe, begann ich tatsächlich selber ziemlich traurig zu werden. Zuerst einmal möchte ich dir mein herzliches Beileid zu dem Tod deines Hasens aussprechen. Ich habe es bewusst so geschrieben, wie ich es auch geschrieben hätte, wenn ein geliebter Mensch von dir gestorben wäre. Sicherlich könnte man diese Formulierung im ersten Moment falsch deuten und sagen, dass das bei einem Hasen völlig übertrieben ist. Ich sage dir, dass es nicht so ist! Es gibt viele Leute und ich gehöre auch dazu, die Tiere sehr lieb haben. Und wenn nach einiger Zeit das eigene Tier stirbt, ist das natürlich sehr schlimm für Angehörige. Dass man in einer solchen Situation weinen muss und ständig traurig und depremiert ist, kann ich wirklich sehr gut nachvollziehen, denn ich wäre es an deine Stelle auch. Schließlich ist es niemals leicht, damit umzugehen. Ich finde, dass in Todesfällen für Angehörige die richtigen Worte zu finden oft nicht leicht ist, weil man natürlich auch nichts falsches sagen möchte. Vielleicht hilft es dir, wenn du mit jemandem darüber sprichst, dem du vetraust und dir mal alles von der Seele redest. Wäre dein Freund dafür eventuell der richtige Ansprechpartner? Du hast ein Recht auf Trauer und getröstet zu werden.

Häufig sagen enge Anghörige von Toten, dass sie alles verloren haben. Ich persönlich kann da allerdings nicht zustimmen. Natürlich ist es so, dass dein Hase nicht mehr auf dieser Welt ist und das tut mir auch unendlich leid. Auf der anderen Seite kannst du dir sagen, dass er in deiner Welt bzw. in deinem Leben immer eine große Rolle spielt und für den Rest deines Lebens einen großen Platz in deinem Herzen einnimmt. Ich finde es sehr wichtig, dass du dich mit dem Thema auseinandersetzt und nicht versuchst, es zu verdrängen. So ein Erlebnis hinterlässt natürlich tiefe seelische Wunden, die sehr schwer zu verheilen sind. Du wirst allerdings feststellen, dass dieser Schmerz von Zeit zu Zeit immer schwächer und schwächer wird. Versuche dich mal auf diesen Gedanken einzulassen.

Wir haben eine Soforthilfe, wo es um die Frage geht: "Wie gehe ich mit dem Tod um?" Mir ist bewusst, dass dieser Text nicht 100%ig mit deinem Problem übereinstimmt, aber ich bin mir sicher, dass sie dir trotzdem weiterhelfen wird. Hier der Link:
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/13/Wie-gehe-ich-mit-dem-Tod-um.html

Liebe Maria: Ich wünsche dir, dass du den wirklich sehr tragischen Tod deines Hasens bald etwas besser verarbeitet hast. Jeder Mensch hat gewisse Höhen und Tiefen im Leben. Tiefen gehören leider auch zum Leben dazu. Ich bin mir sicher, dass es auch viele sehr schöne Momente in deinem Leben gab und auch noch geben wird. Du bist noch so jung und hast dein ganzes Leben noch vor dir. Du schaffst das. Ich glaube an dich!

Ein seelischer Schmerz ist zwar manchmal schrecklich, aber er zeigt auch, dass man lebendig ist. Man weiß auch: Schmerzen werden schwächer. Das ist vielleicht die Hoffnung.


Alles Liebe,

Johannes