Problem von Benny - 18 Jahre

ich kann nicht mehr....

Mir fällt es schwer darüber zu schreiben, ich glaube mir kann niemand mehr helfen...
ich stehe Tag für Tag auf und frage mich ob es nicht schöner wäre für immer einzuschlafen. Einfach nicht mehr aufzustehen.
Ich habe seit langer Zeit kein wirkliches Glück mehr gefühlt..
Ich hab mich in meine beste Freundin verliebt.. doch sie hat einen Freund... und... ich kann sie natürlich nicht zwingen mich zu lieben das will ich ja auch gar nicht... nur meine ganzen Bemühungen sind so sinnlos... alles ist sinnlos... ich will mich nicht mehr verlieben... hab stress zu Hause, keine Lust mehr auf Schule...
das mit der Schule liegt daran, dass mir mein weiteres Leben eh egal ist... ich bin kurz davor mich verdammt nochmal umzubringen, weil ich seit langem aufgegeben habe nach positiven Dingen in meinem Leben zu suchen, und wenn ich welche finde können sie längst nicht die schlimmen Dinge überdecken... seit kurzem habe ich sogar angefangen mich zu ritzen... nur erscheinen mir die oberflächlichen Kratzer keine Befriedigung mehr zu sein.. ich... will sterben... und es müsste in Wunder passieren damit ich mich nicht in nächster Zeit umbringe...
Vielleicht antwortet ja jemand auf meinen Text..
oder vielleicht bringt es die Leute zum nachdenken..
und vielleicht bin ich schon tot wenn ich die Antwort bekomme...

the longer I live... the more I'm dying to feel the pain....

Anwort von Sabine

Hallo Benny!

Du scheinst Dich ziemlich auf dieses Mädel fixiert zu haben und Dich sehr in diesen Schmerz hereinzuversetzen. Natürlich schmerzt es, wenn man nicht zurückbekommt, was man zu geben hat, aber fortlaufen oder aufzugeben ist mit Sicherheit keine Lösung. Du hast bemerkt, dass das Ritzen auch keine Lösung ist. Das Aufgeben auch nicht. Es ist das Gefühl Hilfloskeit was an Dir hängt. Dabei bist Du nicht hilflos. Du hast uns gefunden und Du hast es uns anvertraut. Das ist gut und danke, dass Du uns geschrieben hast. Es ist immer gut darüber zu reden, was einen belastet. Das Mädchen ist vergeben und es ist schwer zu akzeptieren, wenn man nicht weiterkommt, aber Du solltest Dich nicht in diesen Kummer verkriechen und zurückziehen. Versuche Dich abzulenken. Ich weiß, dass es einfacher gesagt ist als getan, aber Du bist jung. Was glaubst Du, was noch alles auf Dich wartet? Benny, Du bist 18 Jahre jung und Du hast noch soviel vor Dir. Ich will ehrlich sein. Ich habe selber in ca. Deinem Alter auch schon einmal darüber nachgedacht nicht mehr leben zu wollen. Ich habe damals einen Freund verloren. Nicht irgendeinen Freund. Nein, es war meine erste große Liebe. Er starb von einer Sekunde auf die andere. Ich war damals geschockt von der Nachricht und dachte, dass auch mein Leben zuende ist. Ich wollte auch nicht mehr und alles wurde schlechter. Ich konnte in nichts mehr Energie stecken. Mir wurde die Kraft genommen mit dieser Nachricht. Ich brauchte einige Zeit um zu erkennen, dass mein Leben doch auch wichtig ist und es immer weiter geht. Es dauerte seine Zeit, aber ich habe nicht aufgegeben, denn vor mir lag noch so vieles, was ich erreichen wollte. Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich zwei wundervolle Kinder haben werde und noch andere tolle Dinge erleben werde, hätte ich es nicht geglaubt. Heute schäme ich mich dafür, dass ich damals so gedacht habe. Gleichzeitig erkenne ich jedoch auch wie verzweifelt ich war und es ein Fehler war mit niemandem darüber zu sprechen. Ein Gespräch, wenn mich solche Dinge belasten, hätten mir damals bestimmt viel schneller aus diesem Loch geholfen. Heute kann ich diesen Rat nur weitergeben und hoffen, dass er angenommen wird. Es gibt Tage, da möchte man alles hinschmeißen. Solche Tage sollte man schnell vergessen können. Ich persönlich gehe dann immer früh ins Bett und ich weiß, dass es am nächsten Morgen viel besser aussieht. Jeder Tag bringt Neues. Mal Schönes und mal Schlechtes. Doch aufgeben sollte man nie, denn wie sagte mal ein Freund zu mir: wenn Du einmal glaubst es geht nicht mehr, dann kommt irgendwo ein Lichtlein her. Ich habe diese Sprüche nie richtig annehmen wollen, aber wenn diese Phase des Kummers und der Traurigkeit überstanden waren, dann wußte ich danach immer, wieviel diese Spruch doch wert war.
Benny, es ist wichtig, dass Du mit jemandem sprichst und Dich nicht verkriechst. Spreche mit einem Freund über das, was Dich belastet oder schreibe uns, aber gib nicht auf, denn in der Zukunft warten Deine Wünsche und Träume. Versuche zu lernen zu akzeptieren und Dich - auch wenn es manchmal schwer fällt - an den Dingen in Deinem Leben festzuhalten, was Du hast und was Dich glücklich macht. Gehe den Weg der Dich glücklich macht und nicht den Weg wo Du spürst, dass es Dir weh tut. Du und jeder hat ein Glück darauf glücklich zu sein. Wenn der Weg Richtung dieses Mädchens schmerzt, dann suche einen neuen Weg, der Dir das Glück bringt. Ich weiß, dass es leichter gesagt ist als getan, aber denke einmal darüber nach.

Lieben Gruß
Sabine