Problem von anonym - 15 Jahre

Selbstmordgedanken - was soll ich tun?

hallo liebes kummerkasten-team,
ich habe eine freundin, eine sehr sehr gute freundin, lisa. sie hat seid längerem selbstmordgedanken, ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. also ich erzähle einfach mal die geschichte, wie alles begann:
februar 2004 ist lisa mit ihrem freund zusammen gekommen, sie war so glücklich, so habe ich sie noch nie gesehen, er war ihre große liebe. im august hat es dann angefangen zu krieseln, es wurden gerüchte in die welt gesetzt, von wegen er würde sie betrügen. kein mensch hat das geglaubt. keiner. jeder hat gedacht, das ist das traumpaar des jahrhunderts. aber es stellte sich dann mitte september raus, dass das keine gerüchte waren, sondern die pure realität war. lisa war am ende, was ich ja auch verstehen kann, sie hat den verdammten kerl geliebt, und da ist es klar, dass man traurig und verzweifelt ist. seid dem ist sie ein anderer mensch geworden, ich erkenne sie kaum wieder. ihr macht nix mehr spaß, macht während der woche gar nix mehr mit mir, am wochenende gehen wir dann zusammen aus, wo sie sich dann besinnungslos zusäuft. und so läuft das seid einem halben jahr ab. sie hat mittlerweile selbst angst vor sich. einmal hat sie mich mitten in der nacht angerufen, dass ich sofort kommen soll. ich bin dann natürlich hin. sie lag heulend, und fast flehend auf ihrem bett und sagte, dass ich sie bitte nie wieder alleine lassen solle, weil sie angst vor sich hat. ich hab gefragt warum, da meinte sie, dass wenn sie mich jetzt nicht erreicht hätte und ich gekommen wäre, hätte sie sich gerade umgebracht, am garagentor hing ein gürtel, sie wollte ernst machen. das passiert jetzt immer öfter, fast jede woche einmal. ich habe zu ihr gesagt, dass sie zu einem psychologen gehen soll, und dass ich ihr nicht mehr helfen kann, dass ich dieser sache nicht mehr gewachsen bin. aber sie meint, dass der arzt sie auch nur mit tabletten zukippen würde, und ihr psychogelaber halten würde. sie will einfach nicht einsehen, dass man ihr dort helfen könnte.

wie kann ich sie davon überzeugen, dass sie ärztliche hilfe braucht?
ich kann nachts selbst nicht mehr schlafen. ich rufe sie sogar in letzter zeit 5-6 mal am tag an, weil ich sie am kontrollieren bin, und ich angst habe, dass sie sich was antut.
ihre mutter lässt sie nicht mehr an sich ran.
anderen freunden von mir, die mir vielleicht rat geben könnten, darf ich nix davon sagen, weil die total ahnungslos sind. sie lacht sehr oft um nicht weinen zu müssen. aber sogar ich mache mich damit schon krank, ich werde nachts wach, weil ich albträume habe, usw.
ich kann einfach nicht mehr und ich weiß nicht was ich machen soll, ich würde ihr doch so gerne helfen.


liebe grüße

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Erst einmal 'Hut ab' vor Dir, dass Du so für Deine Freundin da bist, Dir Gedanken machst und auch die Stärke hast zu sehen, wo Deine Grenzen sind. Toll!

Der Verlust der ersten Liebe tut wahnsinnig weh und nur selten hält diese erste Liebe ein Leben lang. Aber in Deiner Freundin scheint die Trennung irgendetwas kaputt gemacht zu haben.

Du sagst, sie lässt ihre Mutter nicht mehr an sich heran. Heißt das, ihre Mutter weiß von den Selbstgedanken und Fast-Versuchen? Dann setz Du Dich einmal mit ihr zusammen, erklär ihr Deine Ängste und auch wie es in ihrer Tochter aussieht.
Tu das auch, wenn sie davon keine Ahnung hat. Gib die Verantwortung an jemanden ab, der handeln kann. Und das wäre ein Erziehungsberechtigter. Sie braucht fachliche, psychotherapeutische Hilfe.
Ich kann mir schon vorstellen, dass Dir das wie ein Vertrauensbruch vorkommt, Dinge zu erzählen, von denen Lisa nicht möchte, dass Du sie erzählst. Aber ich sehe keinen anderen Weg ihr selbst und auch Dir zu helfen.

Dir und Lisa alles Gute!