Problem von Martin - 32 Jahre

Ehe kurz vor dem aus

Wir sind vor ca 8 Monaten aus ihrer Heimatstadt in meine Umgezogen auf ihren Wunsch. Seit dem wir hier sind funktioniert nichts richtig. Mit ihrer Arbeit hat es nicht geklappt, bei lief es auch nicht richtig, wir haben uns nur gestritten. Ich habe irgendwann dicht gemacht, weil ich nicht wusste wo mir der Kopf steht. Um es richtig zu sagen ich habe nicht gemerkt das es ihr schleht geht. Ich hab jetzt meinen Job hier, uns sie will plötzlich zurück. Sie macht auch komplett dicht und sagt ihr vertauen ist weg. Ich versuche alles mogliche komme aber nicht an sie ran. Zu allem dem mischt sich jetzt auch noch meine Schwiegermutter ein. Ich bin sogar bereit miz ihr wieder zurück zu ziehen und jeden Tag 140 km zu meinen Job zu fahren. Ich weis wirklich nicht mehr weiter. Die Frage ist jetzt sollen wir uns trennen oder nicht. Bitte helft mir ich weis nicht mehr was ich tun soll. Ich kann nicht mehr mal mit ihr darüber reden weil sie komplett abblockt.

Bernd Anwort von Bernd

Hallo Martin,

die Situation zwischen Euch beiden scheint wirklich sehr verfahren zu sein. Deine Frage:"sollen wir uns nun trennen oder nicht?" ...
Du "machst dicht", sie macht dicht" und man kann nicht mit ihr reden?
Und nun machst Du den Vorschlag, täglich 140 km zur Arbeit zu fahren? Weißt Du, was das bedeutet? Zusätzlich zu der Arbeit täglich im Schnitt 4 Stunden unterwegs! Staus, Fotos wegen überhöhter Geschwindigkeit und knapp 90 Euro pro Arbeitstag für das Auto!
Sicherlich ist so ein Vorschlag gut gemeint. Aber sag einmal ehrlich: wie lange denkst Du, das durchzuhalten?
Sowas hatte ich selbst auch einmal eine Woche lang mitgemacht: 10 Stunden Arbeit. Wenn es gut ging jeweils 1,5 Stunden hin und zurück. Als es schlecht ging: 4 Stunden für die Rückfahrt.
Da macht es irgendwann keinen Spaß mehr, zur Arbeit zu fahren.
Und "heim", nur um im eigenen Bett zu schlafen? Für mehr bleibt eh kaum Zeit! Und wehe, wenn es dann noch etwas zu diskutieren gibt!
Warum ich Dir das schreibe, Martin?
weil Du schreibst:"Ich habe irgendwann dicht gemacht, weil ich nicht wusste wo mir der Kopf steht."
Wenn das schon so war, als ihr zumindest Zeit genug füreinander hattet?
Und ich frage mich bei Deinem Vorschlag:
Wann wird auch für Dich das Zimmer für 20 Euro dann doch angenehmer und die "gewonnene Zeit" doch kostbarer, als täglich nur "stress"?
Vielleicht sind es solche Vorschläge von Dir, warum Deine Frau "dicht macht" und es ihr an Vertrauen fehlt?

"Miteinander" die Zukunft planen ist nicht immer einfach. Weil das Leben meist nicht gradlinig verläuft.

Nun weiß ich natürlich nicht, was euch bei dem Umzug in Deine Heimatstadt das Glück verhagelt hat.
Das mußt Du selber mal selbstkritisch betrachten!
Deutlicher, als Du es hier beschrieben hast! Nicht wieder "dicht machen"!
Ehrlich vor Dir selber werden?
Was ich mir gerade dachte:
Du hattest Deinen Job sicher? Alles Andere wird sich finden? Deine Frau sagte "ja" und zog mit? Und der Stress kam, als sie eben nicht so leicht etwas Passendes fand und sich "nutzlos, überflüssig, von Dir ausgehalten" fühlte?
Und das auch noch in einer Umgebung, die nicht ihre Umgebung ist?

Mein Rat: mache keine Versprechen, die Du auf Dauer nicht einhalten kannst!
Was ist für euch beide denkbar?
Millionen führen zeitweise eine Wochenendehe.
Wenn die Liebe reicht, ist das in Ordnung!
Und es bringt euch beiden die Möglichkeit, ohne "dicht zu machen" in Ruhe auch eine berufliche Möglichkeit zu finden, die beiden entspricht.
Miteinander! Nicht der Eine oder der Andere!
Und euch selber wiederzufinden in der Antwort:"Ja, wir wollen zusammen gehören!" Ohne Frage!
Und wenn sie dann zurück zieht und Du sie vielleicht mal in der Woche mit Deinem Besuch überraschen kannst, ist das vielleicht viel mehr, als wenn Du die Erwartung enttäuscht, täglich da sein zu wollen?

Das Leben ist eine Abfolge von Kompromissen!

Wenn euch beiden nichts mehr einfällt, als "dicht zu machen": erst dann ist es Zeit, sich zu trennen!

Alles Liebe,

Bernd