Problem von Anonym - 15 Jahre

Langsam kann ich nicht mehr...

Hallo Leute,
ich bin 15 (weiblich) und besuche die 9. Klasse einer Realschule. Eigentlich bin ich so gar nicht mehr Typ der viel streitet oder so, aber zuhause ist iwie alles anders. Ich lebe allein mit meiner Mutter, mein Vater lebt mit seiner Freundin im Ausland. Naja immer wenn ich nachhause komm z.B. von der Schule, Freunden oder vom Sport bin ich, egal wie happy ich davor war, wieder so traurig. Meine Mutter ignoriert mich meistens, es gibt Tage da verstehen wir uns echt gut aber meistens leben wir nur aneinander vorbei. Sie giibt mir immer das Gefühl ich habe ihr das Leben versaut und ich bin ihr nichts wert (wurde nach dr Geburt gleich adoptiert). Letztes Jahr habe ich bei meinem Vater gewohnt, bin nach dem Jahr wieder zurück und das Verhältnis zwischen meiner Mutter hat sich etwas gebessert (Früher haben wir unsnur angeschrien und die Türen zugeknallt; ich muss zugeben ein paar Schellen und Schläge mit dem Stock gabs auch aber ich geb immer mir die Schuld daran) Jetzt schreien wir uns eig. "nur" noch an. Normalerweise weine ich nicht so schnell, aber in letzter Zeit ist der Druck zu groß geworden, kaum bin ich allein kommen mir die Tränen wenn ich an meine Mutter denk bzw. wie sie mich behandelt. In der Schule bin ich nur noch genervt gegenüber meinen Freunden und auch beim Sport (Fußball) merkt ich, dass ich immer unkonzentrierter bin und mir selber Druck machen. z.B. hatte ich letztes Wochenende 2 Spiele . Naja ich hatte das Gefühl dass ich mega schlecht war und gab mir selbst die Schuld an den Toren beim den Spielen. Zwar meinen alle, dass ich gut war aber ich wills iwie nicht einsehen. Ich will immer die beste sein um meine Mutter mal stolz zu machen aber iwie...Auch wenn ich mal verletzt bin, sie fragt nie nach und sagt auch nichts wenn ich mal mit Schmerzen oder humpelnd zum Abendessen komm. Außerdem essen wir ne zusammen, ich sitz immer alleine im halbdunkeln (sie macht nie das licht an und ich darf nichts anfassen; ich darf nicht mal in den Kühlschrank schauen oder mir selber was kochen oder backen). Außerdem darf ich ihr auch nie im Haushalt helfen wie z. B. mein Geschirr abspülen etc. ich komm mir vor wie so ein Stück scheiße, dass sie durchfüttern muss und ab dem 18. Lebensjahr rausschmeißen kann. Ich weis echt nicht mehr weiter...

Svenja Anwort von Svenja

Hallo!

Es tut mir leid, dass Du dich unwohl fühlst Zuhause und Stress mit deiner Mutter hast.
Hast Du einmal versucht mit ihr zu reden? Wenn ja und wenn es nichts gebracht hat, versuche einmal alles, deine ganzen Gefühle und Eindrücke auf Papier aufzuschreiben. Wenn Du damit fertig bist, gib ihn deiner Mutter. Leg ihn zum Beispiel auf ihr Kopfkissen. Schreib auch auf, dass Du dich fühlst, als wärst Du für sie wertlos und dass Dir das weh tut. Erkläre, warum Du es so siehst, damit sie es verstehen kann. Schreib auch, dass Du weinst, wenn Du alleine bist. Auch wenn es Dir vielleicht seltsam vorkommen mag oder Du dich nicht wirklich traust, diese intimen Gefühle zu offenbaren, aber es kann vielleicht helfen, damit sie sich vielleicht ändert. Sollte auch das nicht helfen, kannst Du dich jederzeit an eine Jugendberatungsstelle deiner Stadt wenden und mit ihnen darüber sprechen. Auch das Jugendamt könnte vielleicht ein wenig helfen und suchen möglicherweise auch das Gespräch mit Dir und deiner Mutter gemeinsam, damit Du in Anwesenheit einer weiteren Person mit deiner Mutter einmal Klartext reden kannst. Es geht immerhin um deine Gefühle und darum wie Du dich fühlst. Und wenn es Dir nicht gut geht, hast Du ein Recht darauf, die Probleme zu klären!
Niemand wird dich auslachen, im Gegenteil! Die Gefühlswelt ist sehr empfindlich und viele Erwachsene wissen das selbst. Auch dass Du nichts anfassen darfst, solltest Du ansprechen und dass Du selbst nichts kochen oder backen darfst. Die Ängste, dass Du mit der Volljährigkeit rausgeworfen wirst, solltest Du auch ansprechen, also einfach alles, was Dir negativ auffällt und dich belastet.
Wenn Du dich alleine nicht traust, bitte doch eine Freundin oder ein Familienmitglied (Tante, Geschwister, Onkel, Cousine/n, Großeltern, etc.) um Beistand und dass sie mit Dir z.B zur Beratungsstelle gehen oder zum Jugendamt. Ich selbst bin damals alleine zum Jugendamt gegangen und hatte angst, aber als ich sah, dass man sehr freundlich behandelt wird, fand ich das wirklich toll! Manchmal wollen sie aber hören, welche Besserung Du Dir wünschst. Vielleicht schreibst Du das auch in den Brief für deine Mutter, was Du gerne anders hättest, dass sie zum Beispiel mehr Interesse an deinem Leben zeigt, wie es Dir geht und dass sie dich an ihrem Leben teilhaben lassen soll, immerhin wirst Du sie ja auch als Mutter lieben.
Zwar hat man immer das Risiko, wenn man Gefühle offenbart, verletzt zu werden, aber Du würdest damit zeigen, dass es Dir was bedeutet und Dir wichtig ist und auch die Liebe zu ihr zeigen. Das braucht viel Mut und ich bin mir sicher, dass Du das schaffen wirst, denn Du beweist auch Stärke, dass Du das alles trotz der Probleme durchhältst und hier Rat/Hilfe suchst.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und hoffe, dass Dir der Rat vielleicht ein wenig helfen wird.