Problem von Anonym - 45 Jahre

ich hasse Leben

Ich glaube ich hasse Leben. Es ist so muehsam. Was immer ich anfange, klappt einfach nicht. 2 Monate zurueck habe ich meinen Job verloren. Es waere nicht so schlecht aber ich habe erst gerade mein Diploma als Biochemkerin gemacht. Die haben mich einfach entlassen ohne Grund. Jetzt stehe ich da ohne Geld (Schule in Amerika kostet sehr viel Geld), habe viele Schulden, mein Sohn will nichts von mir wissen. Ich bin 23 Jahre zurueck nach Amerika ausgezogen und habe es bereut von dem Moment wo ich angekommen bin. Aber das ist eine lange Geschichte. Ich finde hier keinen Job als Biochemikerin. Meine ganze Hoffnung dass ich meine Schulden zahlen kann und dann vielleicht ein bisschen zur Seite lege ist weg. Hier in Amerika hat man keine Rentenversicherung wie in Deutschland. Hier ist man ganz schoen bloed dran wenn man nicht reich ist. Der Staat zahlt dir nichts oder sehr, sehr wenig. Ich weiss einfach nicht weiter. Ich habe nichts, keine Freude; jeden Tag der gleiche muehsame Weg. Warum ich Ihnen schreibe weiss ich nicht, vielleicht will ich nur einen anderen Ausweg finden als Selbstmord. Es ist sehr traurig fuer mich dass ich so denke aber ich kann mir nicht helfen.

Anwort von Sabine

Hallo!
In Amerika sieht es alles ein wenig anders aus als hier, soweit habe ich es schon mitbekommen. Es gibt andere Arbeitsbedingungen und somit ist es für mich hier schwierig einzuschätzen, was man Dir raten kann. Es ist schön, dass Du geschrieben hast, denn die nervigen Gedanken aus dem Kopf zu bekommen, indem es einfach einem mal erzählt hat, ist schon eine kleine Hilfe.
Wie sieht es aus mit so einer Art Minijobs. Soetwas ähnliches gibt es in Amerika doch auch. Ich weiß, dass man da nicht zu den Ämtern rennen kann wie hier und die einen über Wasser halten, aber solche kleinen Jobs hier und da, die bringen zumindest ein wenig was. Ich würde mich mal umhören, wo hier und da was zu tun ist und wenn es Zeitungen austragne ist oder so etwas ähnliches. Aufgeben bringt wirklich nicht weiter. Du hast Dein Diplom gemacht und einen super Job erlernt. Vielleicht ergibt sich noch im Laufe der Zeit etwas, wenn Du Dich neben den Jobs mal umhörst. Vielleicht kann aus so einem kleinen Job nebenbei irgendwann mal eine feste Einstellung werden. Nur verkrieche Dich bitte nicht. Wenn Du nur zuhause hockst und Dir immer wieder sagst, wie schlecht alles ist, dann können Dich die da draußen nicht sehen und ggf. finden. Wer sich zeigt und das, was er kann, der wird auch einen Platz finden. Der Job kommt nicht zu Dir, Du wirst ihn suchen müssen. Die Schulden sind natürlich eine Belastung, aber Du willst sie loswerden, dann stelle Dich dem Problem auch. So, wie Du Dich jetzt zeigst und gibst, läßt Du die Schulden siegen und Deine Laune wird bestimmt nicht besser dadurch.
Es ist schön, dass Du uns gefunden hast und uns geschrieben hast. Es zeigt mir, dass Du eigentlich alles in Angriff nehmen möchtest. Dann tu es jetzt auch. Raus und frage, wo Du gebraucht wirst. Bestimmt sind Tage dazwischen, wo Du nichts finden wirst und alles wieder aussichtslos aussieht. Es werden aber auch Tage dabei sein - je mehr Du unterwegs sein wirst zu suchen - wo man Dich entdeckt und wo man mitbekommt,dass Du arbeiten willst.
Es ist schwierig für mich Dir etwas zu raten, wo Du doch in Amerika bist. Ich kenne die Gesetze und Regeln dort nicht, aber denk bitte daran, wir sind da und helfen, soweit wir können.
Ich wünsche Dir alles Gute und lieben Gruß.