Problem von Annalena - 15 Jahre

schneiden...

Hallo.
Meine Mama versteht mich nicht,darum schreibe ich hier mal..
Ich war vom 6.Februar bis letzte Woche Freitag.(25.April) in der Psychiatrie.. Ich bin immer umgekippt wenn sich zu viel Stress und Druck in meinem Körper gesammelt hat.. Das ist so jeden 2.-3. Tag passiert und dazwischen dann auch noch das scheiden... Momentan kippe ich alle 1-3 Wochen um. Die schneiderei habe ich nach der Therapie immernoch nicht im Griff.. Ich scheide mich fast immernoch täglich.. Ich traue mich nochnichtmal alleine aus dem Haus oder draußen irgendwie Leute anzusprechen.. Meine Mama denkt das ich mich nach der Therapie nicht mehr schneide.mache ich aber noch und das noch schlimmer vor dem stationären Aufenthalt.. Ich weiß nicht was.ich machen soll... Ich bin dankbar für alles was ihr mir schreibt. Lg

Miriam Anwort von Miriam

Liebe Annalena,

gleich am Anfang schreibst du, dass deine Mama dich nicht versteht. Dein Problem ist, dass es dir auch nach der Psychiatrie nicht besser geht und du dich noch schneidest. Aber deine Mutter weiß laut dir nichts vom Schneiden. Da frage ich mich, wie soll sie etwas verstehen, das sie nicht weiß? Ich denke, du solltest ihr das nicht verheimlichen. Vielleicht versteht sie dich ja, wenn du ihr davon erzählst und nur dann kann sie auch helfen.
Du warst sehr lange in der Psychiatrie und das muss wirklich hart gewesen sein. Ich weiß jetzt nicht, warum du entlassen wurdest und ob du noch immer in ambulanter (d.h. außerhalb der Klinik) Behandlung bist, aber du solltest das mit dem Schneiden wirklich jemanden erzählen. Deiner Mutter wäre der erste Schritt. Sie könnte dir beistehen, wie es weiter gehen soll. Wenn du es ihr nicht erzählen magst, dann vielleicht deiner Psychologin/Therapeutin zu der du gehst (und wenn du aktuell zu keiner gehst, dann solltest du das unbedingt ändern. Du brauchst Hilfe und die hast du dir verdient. Du kannst ja deine Mutter fragen, ob sie dir bei der Suche hilft.)
Du klingst wirklich verzweifelt und ich kann mir gut vorstellen, wie schwierig die Situation für dich gerade ist. Eine Entlassung ist ein ebenso großer Einschnitt ins Leben wie die Einweisung. Ich kenne viele Menschen, denen es nach der Psychiatrie kurzzeitig noch schlechter ging als vorher. In der Psychiatrie erfährt man einen gewissen Schutz und eine Routine. Wenn man entlassen wurde, muss man sich das selbst aufbauen. Und das kann nur mit genügend Unterstützung funktionieren. Deshalb weihe deine Familie ein und lass dir von ihnen helfen. Und es ist ganz wichtig, dass du auch professionelle Hilfe bekommst. Am Besten du beginnst eine ambulante Therapie (falls du das nicht schon machst) und bist ehrlich mit deiner Therapeutin. Nur so kann sie dir helfen und nur so kann sich etwas ändern, was ich sehe, dass du es willst.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft, dass du mit der nötigen Hilfe vom Schneiden wegkommst und dass du dich gegenüber denjenigen öffnen kannst, die dir weiterhelfen wollen und können.
Miriam