Problem von Anonym - 26 Jahre

Ratlos!

Hey ihr!
Bin eben durch Zufall auf diese Seite gestossen. Finde ich echt klasse was ihr macht.

Hab beschlossen euch direkt mal zu texten. Muss einfach mal mit jemandem aussenstehenden über alles reden. Jemand der mich nicht kennt. Und objektiv antworten kann.

Fühle mich im Moment als würde die Welt über mir zusammenstürzen.Und ich weisss nicht wohin.:(

Die Gschichte ist echt zu lang, aber ich versuchs mal kurz und knapp, ich hoffe ihr blickt da durch. Schon seit ich 11 bin leide ich an SVV. Also ich r**** mich. Habe eine Therapie angefangen, die auch fast beendet war, dann hatte ich wieder einen Komplettdurchhänger. Hatte jetzt lange Pause. Hab das auch fast geschafft. Obwohl ich immer noch Rückfälle habe. Dazu kommt dass ich seit fast 5 Jahren noch eine Essstörung habe, die teilweise besser wird dann wieder total schlimm. Davon weiss auch keiner was. Bin prima im Geheimhalten.:( Vor einem halben Jahr ist dann auch noch ne leichte Depression festgestellt worden, bedingt durch meine ganzen Lebensumstände. Bingo. Habe ich echt noch gebraucht. Haha. Manchmal denke ich echt ich gehöre zu den Borderlinern, aber diese Diagnose ist noch nie gestellt worden. Wenigstens etwas.:)

Naja und als ob das nicht genug wäre, ist jetzt auch noch meine ganze Zukunftsplanung im A****. Hab Ausbildung gemacht und danach mein Studium angefangen. Darauf habe ich hingearbeitet. Und jetzt kann ichs mir nicht mehr leisten. BaföG gekürzt, diese Scheiss Studiengebühren die jetzt kommen sollen. Fühle mich wie in ein tiefes Loch gezogen. Ich weiss echt nicht mehr wies weitergehen soll. Ich will doch nur was aus meinem Leben machen.

Hab früher ziemlich viel mit Drogen zu tun gehabt. Habe da zum Glück die Kurve wieder gekriegt, obwohl ich immer noch Bock drauf habe. Teilweise kiffe ich noch sehr viel, um einfach an nichts denken zu müssen. Habe ich aber alles zurückgestellt, wegen des Studiums. Und jetzt alles vorbei? Hab echt Angst dass ich wieder mit allem anfange, viele Rückfälle kriege und mir mein Leben endgültig versaue. Mein Freund ist auch keine grosse Stütze. Er hat im Moment keinen Job, kümmert sich um nichts und liebt seinen J*** und den PC mehr als alles andere. Er weiss auch von der SVV. Er hat damals aber gar nicht richtig kapiert was ich ihm damit sagen wollte. Auch wegen der ES. Immer wenn ich mich nach langem Zögern endlich mal jemandem anvertraue, stosse ich auf Ablehnung. Ich bin doch nicht abartig! Ich brauche nur Hilfe, dass weiss ich. Nur halten mich dann nicht alle für komplett verrückt? Glaubt mir das überhaupt jemand? Die ganzen Probleme fingen in meiner Kindheit an, weil ich so einen Horror zu Hause hatte. Aber deshalb muss ich doch nicht mein ganzes Leben gestraft sein. Ich kümmer mich im Moment um alle. Trete meinem Freund in den Hintern damit er überhaupt was hinkriegt. Habe ich aber langsam auch keinen Bock mehr. Glaube auch verständlich. Sollte mal anfangen an mich zu denken. Nur der Anfang ist verdammt schwer. Mir hat mal jemand gesagt, dass sei so, weil wir uns in den Verhaltensmuster, auch wenn sie schädlich für uns sind, sicher fühlen. Deshalb wollen wir sie insgeheim auch nicht ändern.

Naja danke mal fürs zuhören. Vielleicht hat ja einer mal einen Tip wie ich meinen inneren Schweinehund überwinden kann. Oder irgendwelche Links. Nur wies beruflich weitergehen soll, weiss ich nicht. Irgendwie wirds weitergehen, nur wie?

Viele liebe Grüße

BW

Peter Anwort von Peter

Hallo,

Menschen die an SVV leiden, fühlen sich oft als Außenstehende. Sie sind meist nicht schüchtern, nicht auffällig in der Gesellschaft und trotzdem denken sie, dass sie anders sind als die Menschen in ihrer unmittelbaren Nähe. Sie nehmen viele Dinge des Lebens einfach anders wahr und haben oft ständige Angst, die meist unbegründet ist. Erleichterung finden sie dann in Selbstverletzung. Das ganze passt auf jedem fall auch zu dem, wie du dich selber beschreibst.

Ich denke in deinem Fall ist es das Beste, wenn du sofort wieder deine Therapie aufnimmst. Du weißt, dass es dir gut getan hat und das es ein Fehler war diese abzubrechen. Dabei sollst auf keinem Fall deine Essstörungen weiter geheim halten, denn Dinge einfach dort zu verschweigen bringt dir nichts. Ich kann dir ansonsten zu diesem Thema nicht so recht weiterhelfen. Bitte, gehe wieder zurück in die Therapie! Nur dort kannst du auch deine ständige Angst überwinden und dann hört auch das ritzen auf, denn es wird keinen Grund für dich mehr geben, warum du dich selber verletzt. Du wirst dich sonst ständig im Kreis drehen. Wir können dir von hieraus nicht weiter helfen, wir sind keine ausgebildeten Psychologen. Ich füge dir trotzdem noch einige Links unten an, wo du dich noch weiter informieren kannst.

Alles Gute,
Peter

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