Problem von Anonym - 30 Jahre

Alles oder nichts.

Selbst wenn dort - an mir - etwas schön ist,
so hat es nichts erbracht. Erschaffen aus nichts
und lediglich von mir - für sie erdacht.
Hier als mein ewiglich zartes Versprechen,
da ich solch eine liebe niemals sah.
Je mehr ich daran denk',
wird mir klar sie ist wahr.

Wie kann ich also,
ohne das sein?
Könnte ich es mir rauben?
Die Antwort ist nein.
Doch weil ich nur ich bin,
fällt es mir so schwer,
daran und an mich zu Glauben.

Hab' mir viel angetan
und es wird ständig mehr,
doch es wär das schlimmste meiner Verbrechen.
Dies Gefühl nicht annehmen zu wolln',
Ich würd' mich schämen und daran weiter zerbrechen.

Mein Herz liegt in Scherben
und ich habe alles versucht.
Lösch' das Feuer mit Hass
und mit all meiner Wut.
Bin eine Sekunde lang frei,
doch es löscht nie diese Glut.
Ich trag' sie immer dabei
und diese Glut das bist du.

Es ist so unfassbar gut
und so unfassbar traurig.
Nehmt mir ruhig alles weg,
doch bitte Gott nur diesen Traum nicht.
Ich leb in ständiger Furcht,
denn ich sah einst das Blaulicht. Ich drehe noch durch!
Ess' und schlafe kaum -
raus gehe ich auch nicht.

Ich weiß nicht ob sie noch lebt - bin so unendlich verstört.
Denn Ich hab' schon viel zu lange, von ihr nichts gehört.
Wenn sie wirklich tot ist,
will ich glaub ich zu ihr.
Denn so gäbe es in diesem leben, gewiss niemals ein wir.

Vielleicht bin ich auch nur zu hässlich
und leider zu melancholisch.
Glaubt mir ich kann nichts dafür - ohne sie leide ich chronisch.
Ja leid' ich gar gerne,
was ist schon ein leben?
Ohne das licht all der Sterne,
um uns ihre Wärme zu geben.
Und was ist mein leben,
ohne all diesen Schmerz?
Eine eisige leere,
darauf verzichte ich gern.

Ich denk' und schreib' auch oft gutes,
doch dazu auch immer was schlechtes.
Dabei bin ich doch nur entmutigt, weil all dies und sie so unglaublich echt ist.
Doch ich bin seelisch entkräftet,
in diesem unwirklichen leben. Denn wir sind doch eigentlich ständig,
von so vielen wundern umgeben.

Vielleicht wird es sich legen,
vielleicht kann ich es lassen und schaffen.
Meine liebe vor ihr zu verstecken, doch nicht ohne mich dafür ums verrecken zu hassen.

Ein Hund sucht mir was aus -
die da?
Sie sind alle schön
und ich gönn ihn' solch ein Glück -
fürs leben.
Doch sie sind nicht Saskia
und so vermag ich es ihnen nicht zu geben -
es gibt kein' weg zurück.

<3 ,</3 , <3...

Einen Hund möchte ich mir übrigens tatsächlich seit längerem anschaffen. .. Leider fehlt mir da noch das Geld aktuell.

PaulG Anwort von PaulG

Grüße dich!

Sicher bin ich jünger; und doch scheint es mir geraten
Dir zu schreiben. Dein Gedicht gefällt mir sehr!
Alle wissen um sowas, das - wenn sie's einmal es hatten -,
Plötzlich dann verschwindet. Alles ist dann leer.

Und sie geht dir durch den Kopf und geht dir nach,
Und um und um. Dich quält's, weil du sie liebst.
Wo sie ist! Du fragst dich jeden Tag,
Was dich ehrt, weil du sie trotzdem nicht aufgibst.

Ich weiß es freilich nicht: Kann's keine Antwort geben,
Keine Möglichkeit, dass du es mal erfährst?
Anders als die Frage gleitet dir das Leben
Ständig durch die Finger. Und auch wenn du nichts mehr hörst,

Kommt es doch, gleich ihr, niemals zurück und wieder.
Gibt es kleinste Hoffnung, such' ihr eifrig nachzugeh'n,
Zu erfahren, was passiert ist. Aber sein mag's, keine Lieder
Bringen dir den Fall, den du ersehnst, und den

Du erträumst in Tagen und in Nächten.
Was geschah damals? Ist fort sie, ist verstorben?
Dann sag ich dir: Sie wollte keine schlechten
Bilder dir bescheren. Denn was du mit ihr erworben

Hast, ihr Lachen, ihre Art und ihr Gesicht,
Steht dir stets vor Augen, bleibt auch dort.
Gleich, was noch geschieht - das Leben nimmt's dir nicht,
Gleich, wie es auch spielt, an jedem Tag und Ort:

Das schöne Bild bleibt ewig dir erhalten.
Ich kann nicht mehr, als dir zu sagen, was ich mein:
Die Zeit nach ihr zum Guten zu gestalten,
Kann allein ihr Wunsch - und Auftrag -, an dich sein.

Ich kann nur nicht ganz erkennen, ob
Sie dir jetzt entrückt; ob du, möglich, dich nicht traust,
Ihr zu sagen, was du fühlst. Ein großes Lob
Nochmal! Dann schreib' ihr so, eh du ergraust!

Ist sie fort? Vielleicht ist, was dich quält,
Nur die Ungewissheit, was genau geschehen.
Such ihr zu genügen - weil sich ewig dir erhält,
Was sie war, und was du liebst. Verwehen

Kann kein Wind das Bild, kein Wasser es zerspülen.
Dein Geschenk! Dein Leben! Was ihr hattet, dankt sie dir,
Kann sie dir nur danken, denn von so unendlich vielen
Lieben sind nur manche, die auch nach dem Ende hier.

Weiter liebe sie! Und weiter sei ihr treu!
Der einzge Weg ist, sei dir selber einmal gut.
Ein Hund! Die Liebe! Arbeit! Was es schließlich sei:
Tu es, und aus Liebe! Weil sie sicher in dir ruht.

Dies sind meine Gedanken, soweit sie mir eingefallen sind, als ich deine Zuschrift las. Ich glaube, du hattest von Bernd schon einmal Antworten erhalten.

Ich wünsche dir wirklich, dass du dein Soulmate findest und alles, was du dir wünschst. Bernd hatte da sehr gute Gedanken geäußert - und ich stimme völlig mit ihm überein: Gibt es wirklich etwas, das den Begriff "hässlich" auch nur annähernd verdient? Gibt es wirklich nur heiß und kalt, hässlich und schön? Ich glaube, ganz im Gegenteil: Was schön ist, liegt im Auge des Betrachters. Was hässlich ist, hat diese Welt noch nicht gesehen.

Du wirst es schwer haben, wenn du für dein Umfeld dieselben Maßstäbe anlegst, wie für dich selbst. Der Weg, die wirkliche Schönheit zu sehen - und die liegt in der kantigen, ganz speziellen Unvollkommenheit der Menschen -, der führt über deine Selbstachtung.

Auf Anhieb konnte ich nicht ersehen, über welche Person du sprichst; jemand der gestorben, jemand der fern, oder jemand der noch nicht ist. Hat es nicht etwas Beruhigendes, dass niemand vollkommen ist, sag? Die Anderen können nicht deinen Hass verdienen, weil sie sind wie sie sind. Du auch nicht, weil du bist, wie du bist. Alle sind eigen, sind Individuen. Alle suchen nach Perfektion - und alle kommen hoffentlich an den Punkt, an dem sie sagen: Das Leben war schön, weil es Höhen und tiefen und Ecken und Kanten hatte. Weil wir Höhen und Tiefen empfinden durften, und Ecken und Kanten haben. Das Glück, das in dieser Sache liegt, wünsche ich auch dir.

Liebe Grüße,

Paul

Zur Vollständigkeit verlinke ich hier noch einmal deine ersten Zuschriften:

http://mein-kummerkasten.de/307003/Scheiss-Leben.html

http://mein-kummerkasten.de/307465/Kein-kluemchen.html