Problem von Anonym - 30 Jahre

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Wenn man kein leben hat, wirft man doch auch gar keines weg. Ich bin mir da auch nichts schuldig! Ich habe alles versucht, um auch zumindest ein kleinstes Glück zu erhalten. Das fühlende Menschen gefragt wären, ist aber mir auch neu. Die Mehrheit würde mich wohl einfach als schwach bezeichnen. Als weich Ei, Memme, Loser, etc..

Ich bin vielleicht wohl auch recht unnahbar inzwischen. Jetzt soll ich zum Therapeuten laufen, weil ich solch eine gescheiterte, ungewollte Persönlichkeit bin. Um Medikamente zu bekommen, welche mir das Maul stopfen.

Und ich habe mich längst daran gewöhnt. Das ich zu hässlich und dumm bin, als das meine stimme auch nur geringstes Gehör findet. Klar ist es scheiße, wenn sich jetzt total viele Leute umbringen. Aber wie denken die von Menschen wie mir belästigten Menschen?

Die wünschen sich wohl das diese einfach verschwinden. Es muss Ungeheuer unangenehm sein, von einem wie mir geliebt zu werden. Ich kann es leider nicht gänzlich begreifen, da mich niemand liebte/lieben wird. Und ja, ich Hacke viel auf mir herum. Ich verdiene es aber auch nicht anders. Was logisch ist - sonst wäre es ja anders.

Ich will nicht da sein, um jemanden zu Nerven! Das war nie meine Absicht. Ob ich letztlich lebe ist völlig egal, so lang sich sowieso niemand darüber freut das ich da bin. Kaum jemand hat es überhaupt bemerkt, dass es mich gibt. Und dabei ist es echt egal was ich unternehme. Ich bin wohl für alle unsichtbar.

Und es ist ganz ehrlich richtig scheiße, wenn man sowieso nie verliebt sein darf.. Weils grundsätzlich beleidigend für jede ist. Und würd ich mal eine finden, würd sie mich sowieso für jeden verlassen. Ist ja jeder was besseres...-.-

Ich möchte künftig nicht mehr darüber sprechen, weil man da leider nichts machen kann. Was auch immer ich mal dachte, ich habe mich geirrt. Bin leider dumm, etc..

Dana Anwort von Dana

Gedicht an A.

Ein Mensch liegt in der Tiefe des Brunnens,
hinauf schreiend zu den Menschen im Licht...
Es fallen Seile, es strecken sich Hände...
Doch zugreifen...das tut er nicht...

Nein, es wird nicht zugegriffen!
Das Hadern ist es doch, was den Tag erfüllt!
Den Selbsthass in allen Farben zu schildern...
Das ist es, was die Seele kühlt...

Die Hände, die sich ihm entgegenstrecken,
die Münder, die ihm Hilfe tun -
all das geht unter im wilden Schreien,
muss unter dem dunklen Teppich ruhn.

Die Gedanken sind schwarz, die Stirne zerfurcht,
oh grässlich ist diese Welt!!
Er ist soooo hässlich, dumm unsichtbar gar...
das ist's für das er sich hält.

Die Helfer, die sind wie der Sonne Licht,
mit schwersten Gardinen ausgesperrt.
Er will es nicht hören, er will es nicht!!
Man sieht, wie sehr er sich wehrt.

Die Briefe an uns, die häufen sich,
mal gibt es Antwort, mal nicht.
Dein Inhalt ist immer und immer gleich -
Schwarz versperrt die gute Sicht...

So viel man dir helfen will, du hast ein ABER
erzählst von Selbstmord und Tod.
Spuckst auf dich selbst, bist hart wie nur möglich
und haderst mit dir und mit Gott.

Jemand, der unsre Hilfe nicht will,
der weiter im Brunnen ertrinkt,
dem kann man nicht helfen, man kann nur schaun,
wie er immer weiter versinkt.

Willst du das sein, willst du ertrinken?
Willst du weiter nur hadern und schrein?
Willst du nicht lieber an dir etwas ändern
und das, was IN DIR ist, sein?

Frauen haben Angst vor der Dunkelheit,
sie schreckt die finstere Nacht.
Hast du vielleicht in deiner Wut
darüber mal nachgedacht?

Das, was in dir ist, ist tief verdeckt,
von Schwärze und Dunkelheit.
DU selbst, DU hast es in dir drin,
das Herz und Seele befreit!

Strecke deine Hände aus,
greife einfach zu!
Lass dir helfen, sieh zum Licht -
und finde deine Ruh -

NICHT im Tode, dort gibt es NICHTS
die Chancen hast du nur HIER.
Komm aus dem Brunnen, steig hinauf,
hol das LEBEN dir.

Lamentieren und Hasstiraden
bringen dich nicht weiter vor.
Öffne dich für helfende Hände,
mit Herz und Kopf und Ohr!

Schau, wo deine Stärken sind,
schau nach dem, was du KANNST.
Schwärze hilft dir nirgends weiter,
wird Zeit, dass du sie verbannst!

Lass dir helfen, du schwarzer Freund,
lass das Licht herein.
Du wirst sehen, mit Hilfe und Licht
wirst bald ein anderer sein.

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Ich hoffe, du verstehst es besser, wenn ich dir ein Gedicht schreibe, denn so, wie du hier den Kummerkasten mit großen Selbsthasshymnen füllst, kommt hier KEINER voran, du selbst am wenigsten. Bernd hat dir geholfen, Paul hat dir geholfen und sich viel Zeit mit dir genommen. Wenn du keine Hilfe WILLST, dann ist es Zeitverschwendung, dir noch eine Zeile zu schreiben.

Wenn du aber etwas ändern möchtest, dann musst du die nötige Energie dafür sammeln. Nur DU SELBST kannst das tun. Wir nicht, sonst niemand. Nur du. Du selbst kannst entscheiden, ins Nichts zu gehen, das keine Chancen bereit hält, das dich auslöscht wie einen schwelenden Docht. Du selbst kannst entscheiden, in Therapie zu gehen, dich zu öffnen dafür, was IN DIR sonst noch ist. Alles ist mit Schwärze zugepropft, du kommst ja an dich selbst kaum heran. All das, was GUT ist, negierst du, willst du nichtmal sehen. Ich habe den Eindruck, dass du es liebst, dich scheiße zu fühlen, denn ich habe noch nie jemanden in Prosa und Poesie so schlimm von sich selbst sprechen hören. Da haben wir keine Handhabe mehr. Wenn jemand springen will, wird ihn niemand aufhalten.

Bei dir habe ich aber den Eindruck, du möchtest nur hören, dass du ja eigentlich toll bist und es wert bist zu leben, was du dann aber sofort wieder verneinst, um noch mehr zu hören. Was sollen dir unsere Mitarbeiter denn noch sagen? Sie haben alles gesagt.

Wenn DU merkst, dass da noch ein Zipfel unter dem Hassteppich hervor guckt und du mal dran ziehst, wirst du merken, dass du sehr viel Positives einfach drunter gekehrt hast und wahrscheinlich gar nicht mehr weißt, dass du es besitzt. Die Kunst des Lebens ist, unter der ganzen "Scheiße", die passiert, das Gold zu finden und es fest im Herzen zu halten. Und verdammt nochmal, ich habe den Eindruck, dass du das wirklich gerne willst, sonst hättest du ja schon längst den Schritt in den Freitod gewählt und uns nicht zum zehnten, zum zwölften Mal geschrieben.

Du bist intelligent, du dichtest wie einer, den Verlage nehmen würden, du kannst unglaublich mit Worten umgehen. Das ist eine Gabe! Hast du schon mal überlegt, Geschichten oder sogar Bücher zu schreiben? Hast du mal überlegt, dass da noch MEHR Gaben in dir stecken? Nein, da wird nur lamentiert und erklärt, wie schlimm alles ist. Das finde ICH schlimm! Denn das, was in dir ist, wird getötet. Du tötest dich schon seit langem selbst! Und das ist ein Verbrechen an dir selbst, denn deine Gaben werden zurück gedrängt.

Ich würde gerne noch einmal ein Gedicht von dir lesen. Ein Gedicht, das sich mit den Gaben befasst...allgemein und auch denen von dir. Ein Gedicht, das sich mit dem befasst, was unter deinem Teppich liegt...vergraben unter Schwärze und Dunkelheit. Das wäre es mal. Ich bin gespannt. Wachst du auf?

Einen Gruß aus dem Kummerkasten,

Dana