Problem von Anonym - 30 Jahre

Alles oder nichts (V)

Das sagt sich leicht. Du kennst mich ja schließlich auch nicht! Ich sehe wirklich keinen nutzen in meiner Person. Das mich niemals jemand wirklich gemocht hat, unterstreicht nur mein Unvermögen passend zur Erscheinung. Ich seh nicht dazu aus, dass mich jemand mag und auch mein Charakter ist zu schlecht, als das mich jemand mag.

Was nützt es also schon, lieben zu können, wenn's eh niemand will? Das ist leider nicht das geringste Wert, ohne das richtige Gesicht. Ohne die richtige Augenfarbe. Die richtige Stimme, Haltung, Intelligenz, Seele, etc..

Es ist eben wie es ist. Sie hasst mich - alle hassen sie mich. Es gibt eben nicht das richtige für mich, weil ich selbst niemandem das richtige bin. Das kann man scheinbar auch nicht werden. Man ist es, oder nicht. So kann es auch nur egal sein, ob es mich gibt. Weil ich seit Geburt, niemals eine Bereicherung für irgendjemand war! Wie könnte ich ein Verlust sein. Bisher war noch jeder froh, der mich losgeworden ist.

Das bedeutet das ich unbrauchbar bin. Wie ein Stück Müll. Hässlicher Müll, der Sauerstoff, Nahrung und Lebensraum verbraucht.. Ich bin's einfach leid.

PaulG Anwort von PaulG

Grüße dich!

Nun, ich muss eines sagen: Wenn du von deiner Meinung nicht abzubringen bist, dann muss ich sie wohl oder übel akzeptieren. Die Frage ist aber: Hast du dich damit abgefunden, und wartest eigentlich nur noch auf das Ende? Oder wünschst du dir insgeheim, dass alles besser wird? Allein, dass wir hier schreiben, ist doch ein Anzeichen dafür, dass du noch nicht aufgegeben hast! Oder sehe ich das falsch?

Du hast recht, es sagt sich leicht. Ich möchte mich aber dagegen verwahren, dass ich Unrecht habe. Jeder Mensch ist wertvoll, lieber Anonymer. AUCH DU. Und ich war sehr dankbar für das Feedback neulich, weil es da eine Frau auf den Punkt gebracht hat, mit Mitteln, auf die ich so nicht gekommen bin. Du bist gut, wie du bist. Leider ist das eine Wahrheit, die im Lauf der Geschichte schon von vielen angezweifelt und missachtet worden ist - von Einzelnen, von Gruppen, sogar von Regierungen; trotzdem bleibt es eine Wahrheit. So sehr du mich überzeugen willst, dass du wertlos bist - das Gegenteil steht für mich fest, und ist indiskutabel.

Was nützt es dir, so schlimme Begriffe für dich zu finden? Natürlich, ich kenne dich nicht, und bin nicht in deiner Situation. Allerdings kann es nur einen Weg geben, es zu ändern: Du musst dich betätigen! Dass du dir Hilfe gesucht hast, ist schon der erste und wichtigste Schritt. Es müssen aber weitere folgen. Alles, was du dir wünschst, kannst du noch finden. Die Möglichkeit ist real. Aber es kann nur einer auf die Suche gehen, und das bist du selber.

Du bist an einem Punkt angelangt, wo du stagnierst - merkst du das? Ich kann dir nicht viel mehr sagen, als ich bis jetzt gesagt habe. Wir alle halten dich für besonders, für richtig, für gut; du wirst uns nicht davon überzeugen, dass das nicht stimmt. Wenn du uns einen Gefallen tun möchtest, geh mit dir zu Rate: Bedeutet, was du über dich selbst sagst, das Ende? Willst du am liebsten verschwinden und nicht wieder auftauchen? Ich behaupte einfach mal: Nein! Wäre das so, würden wir dich nicht bemerken. Würden wir keine wunderbaren, tiefsinnigen und romantischen Texte von dir lesen. Ich verstehe es als Aufschrei, dass du es anders haben willst. Und den begrüße ich sehr.

Ich sehe meine Aufgabe nicht darin, dir die Selbstgeißelung, die du dir auferlegst, erträglicher zu machen. Ich will dich vielmehr überzeugen, dass sie unnötig ist. Wohl habe ich Respekt vor deiner Lage und deinen Gefühlen - aber da ich sehe, dass du leidest, wo du nicht musst, kann ich es auch nicht stehen lassen. Ich glaube nach wie vor an dich, und bin sicher, dass du noch viel erreichen kannst. Doch der Weg zu deinem Glück, der muss bei dir selbst beginnen. Nicht jetzt, aber je eher, desto besser. Wir alle haben nur gute Wünsche für dich - wie sie Wirklichkeit werden, können wir uns nur ausmalen. Aber wir glauben fest an die Möglichkeit. Sie ist da, und wird noch eine ganze Weile da bleiben. Wer aber zugreifen muss, das bist du. Ich wünsche dir wirklich, dass deine Augen aufgehen!

Alles Liebe,

Paul

Und nochmal ein Link zum Rest des Gesprächs (andere Teile drin verlinkt, oder nach kurzer Suche):

http://mein-kummerkasten.de/307742/Alles-oder-nichts-IV.html