Problem von Lola - 19 Jahre

Probleme mit sich selbst

Hallo bzw. Guten Abend,

ich wollte einfach mal loswerden was in mir ist bzw. nach Rat fragen.Ich bin schon als kleines Kind viel allein gewesen und hatte nie wirklich Freunde.Meine Eltern habn sich schon als ich klein war getrennt und auf der weiterführenden Schule wurde ich so 2-3Jahre gemobbt bzw. ausgegrenzt.So bin ich halt aufgewachsen.Irgendwann hat dann meine Mutter wieder geheiratet und sich nur noch um ihngekümmert sie ist den ganzen Tag arbeiten gegangen und hat uns vernachlässigt.Ich stand und atehe mit meinen Problemen allein da.In mir hat sich der Gedanke breit gemacht nichts Wert zu sein,hässslich und ungeliebt.Ich habe alles in micb hineingefressen,egal was passiert ist.Meine Familie machte und macht hin und wieder Späße über mich oder kommentiert jede sache die ich mache oder wie ich aussehe,meist bekomme ich mur negative dinge zu hören.Meine Mutter hat sich vor kurzem von ihrem Ehemann wieder getrennt und ist momentan auf Therapie und sie will wieder von neu beginnen und alles vergessen,beachtet aber dabei nicht ihre Mitmenschen und was sie ihnen angetan hat.Ich habe viele nächte weinend verbracht und eine zeitlang mich auch geritzt und hatte starke Selbstmordgedanken,das ist zum Glück erstmaal vorbei,aber ich habe in mir immer noch diese unruhe,ich bin unglücklich.Kein Mensch ist da für mich.
Ich habe das Gefühl für niemanden wichtig zu sein,dass mich niemand liebt.
Was ich jetzt nur noch möchte ist von zu Hause auszuziehen und fürs erste keinen Kontakt zu meiner Familie zu haben.einfach nur um mich selbst zu finden,um in mein altes Leben zurückzukommen.Ich weiss aber nicht wie ich das machn soll.ich besuche noch die schule.Ich habe auch darüber nachgedacht zu einem Psychologn zu gehn,aber ich trau mich nicht.Ich bin verzweifelt,ich weiss nicht was ich tun soll.

Vielen Dank

Mit freundlichen Grüßen
Lola

Pia Anwort von Pia

Liebe Lola,
Danke, dass Du Dich an uns gewendet hast.

Ich finde es toll, dass Du Dich geöffnet hast und Dein Bedürfnis, Deine Sorgen loszuwerden und anzuvertrauen, nachgegangen bist. Das ist sehr wichtig und Du hast Recht, dass es auch in der Kindheit wichtig gewesen wäre. Gut, dass Du heute mehr für Dich sorgst.

Leider hast Du wenig konkrete Fragen gestellt, ich versuche Dir aber einmal zu schreiben, was ich Dir gerne zu Deiner Nachricht schreiben möchte.

Hast Du einmal versucht mit Deiner Mutter darüber zu sprechen? Das ihr Euch wirklich Zeit füreinander nehmt und Du ihr sagst, wie wichtig Dir das ist und dass sie sich darüber auch Gedanken machen soll. Manchmal klappt das auch besser, wenn Du ihr einen Brief schreibst. Du könntest ihr auch einmal vorschlagen, dass ihr zusammen ein Gespräch bei ihrem Therapeuten nehmt. Da kommt es natürlich darauf an, wie offen Deine Mutter dafür ist, aber es wäre ein Versuch wert. Versuche ihr klar zu machen, wie wichtig das für Euch ist.

Ich finde es toll, dass Du Deine schwierigeren Phasen gut gemeistert hast, Dich nicht mehr selbst verletzt und wieder positiver in die Welt schaust. Wie hast Du das geschafft? Hattest Du da jemanden oder etwas, das Dich gestärkt hat und dass Dir gut getan hast? Kannst Du das wieder nutzen, um Dich etwas stabiler im Moment zu fühlen?

Ich kann verstehen, wenn Du Dich immer noch nicht ausgeglichen fühlst und einen Druck stehst. Wie hast Du damals geschafft, dass Du Dich nicht mehr ritzt? Wie hast Du alternativ den Druck ausgehalten? Es könnten Dir vielleicht sogenannte Skills helfen, schau einmal hier:
http://www.magersucht-online.de/index.php/informationen-zu-magersucht/36-selbstverletzendes-verhalten-svv-

Hast Du nun gute Freunde gefunden? Es könnte Dir gut tun etwas neues auszuprobieren, wie zum Beispiel eine Sportart und dort könntest Du neue Leute kennen lernen. Außerdem hilft auch oft ein Haustier, wenn man sich einsam und ungeliebt fühlt. Je nach dem, was bei Dir machbar ist. Vielleicht hast Du weitere Ideen?

Du könntest Dir auch überlegen, ob Du während Deiner Schulzeit doch ausziehen könntest? Ob das möglich ist. Es gibt auch betreute Wohngemeinschaften, eine Beratungsstelle könnte Dir dabei helfen.Außerdem könntest Du Dich auch einmal schlau machen, ob Du Bafög bekommen könntest, um auszuziehen. Ansonsten würde mir in Deinem Fall auch eine wohltätige Arbeit, vielleicht auch im Ausland, einfallen, wenn Du Deine Schule absolviert hast. Das wäre auch ein Ziel und eine Motivation, nun noch das Beste aus Deiner aktuellen Situation zu machen.

Zu guter Letzt: Ich kann Dir sehr einer Psychotherapie raten, wenn Du Interesse dazu hast. Ob Du eine nötig hast und ob die Krankenkasse Dir eine bezahlt, das kann ich nicht einschätzen. Jedoch kannst Du es versuchen, ich fände es sehr gut. Du hast das Recht, wenn Du Kassenpatient bist, dass Du bei jedem Psychotherapeut mit Kassenzulassung 5 Probegesprächen machen kannst, ohne dass Du etwas dafür bezahlen musst. In diesen sogenannten probatorischen Sitzungen kannst Du auch mit dem Therapeut besprechen, ob eine Therapie sinnvoll und nötig ist. Eventuell reichen Dir die 5 Sitzungen auch schon für's Erste. Lies doch einmal hierzu meine Soforthilfe:
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/31/Professionelle-Hilfe-Wie-finde-ich-einen-Psychotherapeuten.html

Ich wünsche Dir alles alles Gute für Dein weiteres Vorhaben und ich wünsche Dir den Mut, dass Du Dich an einen Therapeuten wendest. Ich finde diese Idee gut! Wenn Du noch konkrete Fragen hast, kannst Du Dich gerne wieder melden.
Alles Liebe
Pia