Problem von Anonym - 19 Jahre

Verbotene Liebe 3

Hallo Paul,

ich möchte noch einmal erzählen, wie es mir in den letzten 3 Wochen erging beziehungsweise ergeht, weil ich immer noch sehr unzufrieden bin und ich wieder einmal einfach alles aufschreiben möchte, weil mir das sehr hilft.

Seit dem Kontaktabbruch ging es mir natürlich sehr schlecht. Nur hat dieser Kontaktabbruch auch nicht lange gehalten... nach ungefähr einer Woche meldete sie sich wieder und ich stieg natürlich wieder voll drauf ein. Dieses Gefühl von jemanden geliebt zu werden und von jemanden gebraucht zu werden setzt in meinem Körper einfach Gefühle frei die ich nicht mehr kontrollieren kann und mein Gehirn total aussetzen lassen.

Wir haben wieder Kontakt, um es kurz zu sagen. Wir treffen uns wieder - auch wenn es nur 1 Mal die Woche ist - es ist quasi wieder wie vorher. Ich fühle mich einfach wohl bei ihr, wenn sie in meinen Armen liegt und ich diese "Liebe" die ich mir lange gewünscht habe einfach erfahren kann. Und diese Liebe lässt mich aber keine vernünftigen Entscheidungen mehr treffen, die für uns beide richtig wären.

Wir haben noch einmal miteinander geredet, und wir wollen das ganze so lange fortführen, bis es wirklich keine andere Lösung mehr gibt. Und das ist mir ehrlich gesagt lieber als gar keinen Kontakt mehr zu haben, sie ist ja nach wie vor meine erste große Liebe und ich für sie ebenso wie es scheint - Ob das klug ist weiß ich nicht, darüber möchte ich mir aber wirklich keine Gedanken machen.

Ein weiteres "Problem" ist meine Ausbildung, die, wie ich erwähnt hatte am 01.08 begann. "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" - das ist mir nun auch bewusst und ich möchte nicht wie ein Schwächling dastehen, aber ich merke jetzt schon, wie sich durch die Ausbildung mein ganzes Leben verändert und ich jetzt schon, nach knapp 2 1/2 Wochen körperlich am Ende bin.

Ich arbeite 5 Tage die Woche, täglich 9 Stunden (30min Pause) + teilweise Überstunden.
Ich stehe in der Regel um 5 auf, und komme um 17.00 Heim. Das ist auch in Ordnung so, ein ganz normaler Arbeitstag eben. Allerdings mache ich mir immer Gedanken, ob dieses Berufsfeld das richtige für mich ist. Die 4 Monate Probezeit sind immerhin auch für mich da um zu sehen, ob dieser Beruf etwas für mich ist, und schon nach knapp 3 Wochen fange ich an zu zweifeln.

Ich arbeite an den Wochenenden, wo es von meinen Freunden immer heißt: "Hey, hast du bock heute Abend weg zu gehen?". Und was kann ich dann nur drauf antworten...?
An den Tagen wo ich frei habe, ruhe ich mich aus, weil ich nach der Arbeitswoche wirklich total am Ende bin. Mein Körper schmerzt, weil ich so viel trage und hebe, dass ich mir manchmal denke, dass das schon gar nicht mehr normal ist.

Und dann frage ich mich, ob es allen Arbeitstätigen so geht? Haben die auch alle keine Zeit mehr für Freunde und Freizeit? Weil ich definitiv keine Freizeit mehr habe, außer die 2 Tage an denen ich mich am ersten Tag ausruhe und am zweiten Tag überlege, was man denn an einem Dienstag so machen kann während alle Freunde in der Schule sind oder arbeiten?

Ich sehe auf Facebook Bilder von Freunden die im Urlaub sind, weil die Sommerferien in vollem Gange sind. Und ich sitz zuhause und denke mir "Scheiße, ich muss gleich zur Arbeit". Ich sehe Bilder von Freunden die nach der Schule beschlossen haben ein halbes Jahr die Welt zu erkunden und ich sitzt zuhause un denke mir "Scheiße, ich muss gleich zur Arbeit".

Natürlich erwartet diese Menschen auch irgendwann der Ernst des Lebens, aber muss ich denn für einen Job, an dem ich momentan sehr zweifle ob dieser überhaupt der Richtige für mich ist, alles aufopfern? Freunde? Familie? Die Leidenschaft für Sport?

"Leben ist der Zustand, den alle Lebewesen gemeinsam haben und der sie von unbelebter Materie unterscheidet" - Und trotz dieser Definition komme ich mir schon nach 3 Wochen so vor, als ob ich nicht mehr Lebe.

Ich möchte gerne meinen Eltern von meinen Sorgen erzählen, aber dann darf ich vermutlich meine Sachen packen und gehen. Ich habe ja nicht einmal eine Alternative die ich anstreben könnte, wenn ich mich dazu entscheiden würde die Ausbildung abzubrechen.
Aber ich möchte leben und nicht wie ein Roboter täglich zu einem Job gehen der mich nicht erfüllt und mich mental zusätzlich belastet und mich dazu zwingt meine Freunde, Hobbys und Leidenschaften aufzugeben.

Es ist für mich einfach eine sehr schwierige Zeit wie ich finde, ich bin in den letzten Wochen wirklich durch viele Emotionen gegangen und jetzt kommt noch die Ausbildung dazu.

Ich würde mich freuen, wenn du mir vielleicht mal in den Arsch treten könntest oder doch vielleicht ein paar Worte und Ideen findest, zu dem was ich geschrieben habe.

Grüße

PaulG Anwort von PaulG

Grüße dich lieber Anonymer!

Die Situation, in der du gerade bist, kenne ich. Zumindest, was deine Freundin betrifft. Ich kann echt gut verstehen, dass du auf sie eingehen wolltest. Und ich glaube dir auch, dass es dir besser tut, wenn ihr in Kontakt seid - als immer zu denken, dich zu fragen: Könnte es nicht doch funktionieren? Und was macht sie gerade? Wirklich, ich verstehe es. Manchmal ist die Zeit noch nicht reif, einfach alles abzubrechen. Du musst für dich abwägen, wann es dir nicht mehr gut tut. So wie ich dich verstanden habe, empfindest du sie im Moment als das Einzige, was deinem Leben Inhalt verleiht? Und du, ich würde so gern schreiben "... Sinn verleiht." Hier setzt ja der große Riegel an, vor dem wir stehen: Es scheint keine Zukunft für euch zu geben.

Ich darf keine Rechtsberatung leisten, und traue mir nicht zu, dir konkret zu raten, was eure Beziehung betrifft. Vielleicht bin ich selbst noch zu jung, oder es ist einfach Vorsicht, was mich treibt. Jedenfalls fühle ich mich dir sehr nahe, und ich möchte deswegen nicht unüberlegt raten. Das bedeutet nicht, dass du mich überforderst, fühl dich bitte auch nicht schuldig; ich würde es so ausdrücken: Dein Problem geht mir sehr nahe, auch persönlich.

Deswegen komme ich noch einmal an den Punkt zurück, den ich in meiner ersten Antwort mal genannt hatte. Grundsätzlich wissen wir: Ihre Eltern können eure Liebe nicht verbieten. Sofern ihr beide einander wollt, und sobald ihr volljährig seid, würde ich sagen. Weiter gehe ich hier nicht, denn wie gesagt, ich darf keine Gesetze auslegen. Die Frage ist mehr die: Kann es euch glücklich machen, Zukunftspläne auf einer so vagen Grundlage zu schmieden? Für sie gibt es zwei Optionen: Dich, oder ihre Familie. Da ihr noch sehr jung seid, ist das auch von euch sehr viel verlangt. Ob eure Liebe, für sich genommen, anhält, wissen wir nicht; das, weil man es eben nie weiß. Auf der einen Seite ist es eine Last, die ihr nicht tragen müssen sollt, miteinander durchzubrennen. Auf der anderen kann es euch so nicht zufrieden stellen, hält euch permanent unter Stress. Das soll kein Argument sein, dich zu einem neuen Kontaktabbruch zu bewegen. Denn wie ich mal geschrieben hatte: Ich fühle mich nicht berechtigt, dir dazu zu raten. Ich möchte nur gegenüber stellen, wie ich es sehe. Ihr seid in einem Zustand ständiger Schwebe, könnt nicht vor und nicht zurück. Wenn es euch gut tut, dann lebt es - das meine ich ernst, es ist nicht gesagt, dass es schlimm ist. Was euch gut tut, das darf sein; ihr wisst am besten, wann der Punkt kommt, an dem nur noch der Schmerz bestimmend ist.

Ich glaube schon, dass die Art, wie die Arbeit dich ermüdet, und dein seelisches Gefühl zusammenhängen. Zumindest zu einem Teil. Gäbe es nicht das Liebesleid, würdest du vielleicht sagen: Hart ist's, aber es geht vorbei. Es kann auch gut sein, dass der Job wirklich nicht der richtige ist. Dafür möchte ich dich aber ermutigen: Probier wirklich, die Probezeit durchzuhalten. Denn ob es dir, so wie du dich privat fühlst, woanders besser gefallen würde - das lässt sich schwer sagen. Würdest du die Ausbildung abbrechen, wie kämst du dir dann vor? Du würdest den Betrieb verlassen, und auf dem Weg nach Hause wärst du noch erleichtert. Aber dann ruft dich wieder jemand an, oder du guckst ins Facebook. Und dann fallen dir auf einmal die Dinge auf, die du sonst nicht gesehen hast: Dass die Leute auch von ihren Zukunftsplänen schreiben. Von Beziehung, vom angestrebten Studium; dass Freunde erzählen, wie toll ihre Ausbildung ist. Das muss nicht alles wahr sein, klar. Aber fühlt es sich nicht besser an, wenigstens sagen zu können: Sorry Jungs, der Ernst des Lebens hat für mich schon angefangen? Ich meine, natürlich ist es schwer, das zu sagen. Aber es ist nichts, nach dem man dich als Spaßbremse bezeichnen kann. Es muss halt sein, es ist Arbeit und kein Spaß, das, was wir alle müssen. Immerhin ein gutes Argument, wenn es auch schwer fällt. Wenn du aufgibst, dann wird dich binnen einer Minute alles überwältigen: Deine unerfüllte Liebe, die Arbeit, die Angst vor der Zukunft, alles Andere, was dir sonst noch nachgeht... Du wirst dich innerhalb Sekunden noch elender fühlen. Bedenke das, bevor du dich selbst aufgibst. Ich werfe dir nicht vor, wie es dir geht - ich möchte gern verhindern, dass es noch schlimmer wird. Ich schätze dich so ein, dass du alles Andere als wehleidig bist. So klingst du auch nicht. Ich glaube, dir wächst es einfach über den Kopf. Es sagt sich leicht, ich weiß - aber gib dir noch Zeit auf der Ausbildung.

Was du jetzt tust und lernst, muss keineswegs dein Leben bestimmen. Für dein Wohlsein, und überhaupt, ist es aber gut, wenn du dir etwas erwirbst. Wenn du das Gefühl bekommst, wenigstens etwas zu leisten. Wäre es nicht schlimmer, zur Untätigkeit verdammt zu sein, weil man mit Liebeskummer schlecht "zu Potte kommt"? Ich denke, es wird sich auch mit deinen Eltern leichter reden, wenn du etwas vorweisen kannst. Deine Befürchtung, mit ihnen zu reden, verstehe ich gut. Das musst du ja auch nicht. Wenn ich da so an meinen Vater denke, kann ich mir vorstellen, dass er vom Einen aufs Ganze geschlossen hätte - und gesagt: "Paul, red dir nichts ein. Das mit dem Mädchen geht vorbei, nur deswegen willst du den Job jetzt nicht, nicht arbeiten." Wir beide wissen, dass das nicht die Wahrheit ist - auch in deinem Fall sicher nicht. Falls du deiner Familie soweit vertraust, dass sie dich nicht noch zusätzlich unter Druck setzen (gewollt oder ungewollt), kannst du es ihnen erzählen. Du musst aber nicht. Tu das, wobei du dich gut fühlst. Nach einer Ausbildung können weitere kommen, oder ganz andere Wege. Ein Job ist manchmal auch da, nur um sicher im Leben zu sein. Für viele besteht diese Sicherheit in Geld. Aber es ist noch etwas Anderes dabei. Vorwürfe und bohrende Fragen ertragen sich leichter, wenn man bei sich denken kann: "Wenigstens bin ich... ein produktives Mitglied der Gesellschaft."

Viele in unserem Alter nutzen diese Zeit, um auf den Putz zu hauen. Andere wissen ganz genau, wohin sie wollen. Sie ackern, bis sie mit dreißig fertige Ärzte oder Juristen sind - und fangen dann an, noch stärker zu ackern. (Wenn es da ein stärker gibt.) Manche gehen auf Reisen, suchen neue Wege im Ausland, bleiben vielleicht dort. Aber ob man jetzt studiert, eine Ausbildung macht, oder die Welt erkundet: Man darf die Realität nicht aus den Augen verlieren. Du warst sehr realistisch, denn bei allem Schmerz, der dich trifft, hast du deine Zukunft im Auge behalten. Wie wird es denen gehen, die nach dem Abschluss keine richtige Vorstellung entwickeln, was sie möchten? Die sich nach einem Jahr noch immer in Andeutungen verlieren? Die gibt es. Wie wird es bei denen sein, die sich arglos auf ein Studium stürzen, das sie überfordert? Und nach einigen Jahren merken, dass es nichts für sie ist - um dann wieder vor dem Nichts zu stehen? Wie wird es bei denen laufen, die einen Job nur nach Geld und Schichtdauer beurteilen, die ihre Träume für materielle Sicherheit aufgeben - wenn sie je welche hatten? Und die irgendwann merken, dass in ihrem Leben nichts passiert ist?

Und wie ist das privat? Manche gibt es, die in unserem Alter schon an Heirat und Familie denken. Manche sind unfähig, zu lieben, und nur an Sex interessiert. Beziehung ist für sie nur eine formale Bedingung, um ihren Trieb zu befriedigen. Wie wird es in ihren Leben weiter gehen? Wir wissen es nicht. Aber neidisch bin ich auf niemanden von ihnen. Ich will mir Zeit geben, mir über meine Wünsche klar zu werden. Aber das soll kein "Chillen" sein, sondern etwas Sinnvolles. Zum Beispiel eine Ausbildung. Auch mit meiner Arbeit im Kummerkasten, ordne und beurteile ich letztlich - unter Anderem - mein eigenes Leben. Manch einer sagt, man soll das Leben genießen, solange man jung ist. Ich sage, man kann das Leben immer genießen, es ist nie zu spät, ihm eine Wendung zu geben. Doch ich möchte nicht abwarten, sondern etwas leisten. In Bewegung zu sein, nachzudenken, zu fragen, mich anzustrengen auf eine Weise, die nutzt - das macht mich glücklich. Über uns ist das Urteil noch nicht gesprochen. Das Leben liegt noch so jung vor uns, wie vor einem Jahr oder fünfen. Aber wir lernen dazu - auch durch die Liebe. Ich kann es nur immer wieder sagen: Fühl dich stolz, das zu erleben! Wie es auch ausgeht - und ich hoffe sehr, in eurem Sinne -, du erlebst etwas, das dich einzigartig macht. Einzigartig in deinen Gefühlen, in deinem Denken, in deinem Weltbild, und dir Kräfte und Einsichten gibt, die vielen verborgen bleiben. Dies ist auch das Leben - es fühlt sich nicht immer gut an, aber man fühlt es. Ich bin sicher, du wirst es schaffen und aus dem Tal kommen, in dem du jetzt bist. Was deine Freundin betrifft, kann ich dir keine Hoffnung machen; das wäre eine Aussage ins Blaue hinein, die ich nicht beweisen kann, sondern nur die Zeit. Doch das, was du tun kannst, was du wirklich bezwingen kannst - das solltest du versuchen zu tun. Nicht, weil es das Richtige für dich sein muss. Sondern weil es dich stärkt. So komisch es klingt: Jetzt aufzugeben, würde sich noch viel schlimmer anfühlen.

Lieber Anonymer, ich habe für dich dreifaches Lob, drei Aufträge und drei Wünsche.

Mein erstes Lob ist, dass du dich nicht hast gehen lassen, sondern immer gearbeitet hast. Lass den Schmerz auch zu, verdränge ihn nicht - aber schäm dich nicht dafür. Vergiss nie, dass du alle Stärke bewiesen hast, die man sich nur denken kann, und noch mehr.

Das zweite ist, wie du über das Mädchen geschrieben hast, die du liebst. Ich kann es aus deinen Zeilen spüren, und du hast mit wenigen Worten so viel gesagt, dass es sehr beeindruckend ist. Ich spüre, dass ihr euch liebt, und wünsche euch eine Zukunft. Wir kennen die Bedingungen und können uns sparen, sie zu wiederholen. Aber hier, in diesem Satz, wische ich sie einfach mal weg. Ich möchte gewürdigt wissen, wie du sie liebst - gegen alle Widerstände. Ihr beide könnt auf diesem Weg Trost spenden und eine Richtung für Andere geben, weil du deine Gefühle aufgeschrieben hast.

Dies ist auch das dritte: Es ist gut, dass du das alles aufgeschrieben hast. Höre nicht auf damit, es zu ordnen, das Gefühl greifbar zu machen. Du musst nicht mir schreiben, wenn du nicht möchtest, es ist dir überlassen. Aber du hast aus eigener Kraft zu dieser Strategie gefunden, und sie gut genutzt.

Mein erster Auftrag ist, immer an deine Zukunft zu glauben. Ob es nun den Beruf betrifft, das Private, oder ganz andere Dinge: Es ist nie zu spät, die Richtung zu ändern, und etwas Neues zu versuchen. Was du jetzt tust, verschafft dir Sicherheit; aber es ist nicht endgültig, wenn du nicht magst.

Mein zweiter Auftrag ist, deine Freundin - wenn ihr nicht zusammen sein könnt - immer in deinem Herzen zu behalten. Niemand, den du je treffen wirst, hat es so und auf genau die Weise erlebt. Du wirst, wenn du dem Leben dafür dankst, immer wissen, wofür du gelebt hast. Ihr Name wird immer eine Antwort auf die Frage sein, was das Leben lebenswert macht - so schlimm es auch sein kann.

Mein dritter Auftrag ist, dich nicht unterlegen zu fühlen. Andere mögen Großes behaupten, was sie tun und erleben. Von dir weiß ich, dass du wahrhaft Großes erlebst und leistest; es darf dich immer stolz machen.

Mein erster Wunsch ist, dass du den Glauben an die Liebe nicht verlierst. Es ist jetzt nicht der Tag, ihr - und sei es nur in Gedanken - ein anderes Gesicht zu geben, das verstehe ich. Koste das Gefühl aus, solange es dir nicht schadet. Wenn die kleinen Zeiten des Glücks dich stärken, dann lasse es zu. Widme dein Leben den Menschen, die es besonders machen. Sei dir bewusst, dass deine Freundin immer bei dir bleibt - gleich, wie es endet. Sie ist die Größte unter denen, die ich meine.

Mein zweiter Wunsch ist, dass du dir mit der anstrengenden Arbeit leichter tust - vielleicht sogar Spaß hast. Es muss nicht sein, vielleicht kommt es nicht; aber ich wünsche mir trotzdem, es möge dir leichter von der Hand gehen. Die Arbeit hat ein Ziel, das da heißt: Kein Gefühl der Hilflosigkeit mehr. Sagen zu können, was man ist und getan hat. Sie ist nichts, wozu du verurteilt bist für alle Zeit. Aber sie kann eine Stütze sein. Verständlich, dass du es nicht so empfindest; mein Wunsch, dass es dazu kommt.

Mein dritter Wunsch ist, dass - wenn ihr keinen Weg für euch findet -, trotzdem alles nicht so schmerzhaft wird. Wir kennen die Wirklichkeit, wir wissen, was da von euch verlangt wird; und dass die Hoffnung, wenn es sie gibt, sehr dünn ist. Ihr seid freie Menschen - soviel möchte ich wenigstens sagen. Dies ist kein Land, in dem sie nicht darf, was sie will. Soviel erlaube ich mir zumindest, auch wenn es nur aus meinem Gefühl kommt, nicht aus gesicherter Quelle.

Alles Gute und Liebe Grüße,

Paul

Hier nochmal Links zu deinen ersten Zuschriften:

http://mein-kummerkasten.de/309068/Verbotene-Liebe.html

http://mein-kummerkasten.de/309909/Verbotene-Liebe-2.html