Problem von Tamara - 19 Jahre

Meine Mutter schlägt mich, droht mir und schreit mich an was tun ?

Hallo lieber Kummerkasten,
Ich bin jetzt 19 Jahre alt und wohne seit kleinauf bei meinen Eltern in ***.
Ich habe ein sehr großes Problem mit meiner Mutter, denn sie wird regelmäßig handgreiflich und droht mir eine zu verpassen. Sie hat mich schon ziemlich oft wegen Kleinigkeiten geschlagen so das ich auch schon geheult habe und als es jetzt wieder mehr geworden ist wende ich mich hier her.
Ich habe nachts Alpträume und halte den Druck nicht mehr aus.
Ich war schon beim Jugendamt aber die wollten mir nicht helfen jetzt bin ich schon am überlegen zur Polizei zu gehen weil ich es einfach nicht mehr aushalte.
Was kann ich tun das es nicht immer zu Drohungen kommt oder zu Schlägen? Ich habe so eine Angst das ich mich nicht mehr nach Hause traue und einfach nur noch weg will!!!!!
Bitte schreibt mir so schnell es geht zurück denn es macht mich seehlich und psychich kaputt.
Lg
Tamara

Dana Anwort von Dana

Hallo, liebe Tamara!

Ich habe die Stadt, in der du wohnst, mal ausgesternt, das muss ja nicht jeder wissen. Dein Problem habe ich mir geholt, weil wir quasi "Nachbarn" sind, denn ich wohne nicht weit von dir.

Zwar verstehe ich nicht, warum das Jugendamt dir nicht helfen wollte, auch schreibst du nichts darüber, ob du gerade in der Ausbildung stehst, warum du mit 19 dann noch bei deinen Eltern wohnst, wenn du schon längst ausgezogen sein könntest etc...aber ich würde drei Stellen ansteuern, eine ganz besonders.

1. Eine Erziehungsberatungsstelle. Da müsstest du mal googlen, wo die nächste Stelle ist, wenn ich es mache, weiß wieder jeder, wo du wohnst. Einfach "Erziehungsberatungsstelle" und deine Heimatstadt eingeben, dann solltest du Ergebnisse bekommen, ich hab es gerade ausprobiert und es kommen viele Links und viele Möglichkeiten. "Erziehungsberatungsstelle" klingt jetzt furchtbar, ich weiß auch nicht, warum die so einen doofen Namen gewählt haben, aber sie sind die Nummer 1 bei Problemen in der Familie, sei es ein Kind, sei es ein Elternteil, egal, welche Probleme. Sie beraten KOSTENFREI, sie helfen dir und suchen mit dir zusammen Lösungen. UND: sie lassen erst dann wieder locker, wenn bei dir alles soweit geklärt ist. Wir haben eine Mitarbeiterin, die momentan bei so einer Erziehungsberatungsstelle ein Praktikum macht und die ist total begeistert von den Möglichkeiten, die Ratsuchende da bekommen - und das ganz ohne Bezahlung. Fahr einfach hin, stelle dich vor, erkläre, was Sache ist. Die werden dich nicht wieder weg schicken. Das wäre mein absoluter Favoritentipp, denn da müsstest du zu 100% Erfolg haben.

2. Nochmals zum Jugendamt. Du bist mit 19 durchaus noch ein Fall fürs Jugendamt. Nochmals hingehen, klar machen, was Sache ist, um Hilfe bitten. Allerdings glaube ich, dass du bei der Erziehungsberatungsstelle schon Hilfe bekommst. Daher ist dieser Punkt und auch der nächste nicht wirklich wichtig, ich schreibe sie nur noch auf, damit meine Hilfe vollständig ist und alle Möglichkeiten für dich aufgelistet sind.

3. zur Polizei und ins Frauenhaus. Klingt schräg, ist auch die härteste Lösung. Um ins Frauenhaus und aus den "Fängen" deiner schlagenden Mutter zu gelangen, musst du vorher zur Polizei. Die Polizei nimmt dein Problem auf und schickt dich dann in eins der Frauenhäuser, von dort aus du dann ebenfalls Hilfe bekommst. Dort arbeiten erfahrene Sozialarbeiter, die Hilfe geben. Ich hatte schon mal ein Mädel ins Frauenhaus gebracht und weiß, dass die dort sehr freundlich und hilfsbereit sind. Allerdings ist das Frauenhaus keine Institution, in der man lange bleibt. Es werden dann Lösungen gesucht.

Was ist eigentlich mit deinem Vater? Du schreibst, dass du bei deinen Eltern lebst. Was sagt er denn zu den Schlägen deiner Mutter? Kannst du mit ihm reden? Hast du vielleicht eine Freundin oder einen Freund, der mit dir zu der Erziehungsberatungsstelle gehen kann? Meist ist es besser, wenn man da nicht alleine hin muss.

Dir wünsche ich viel Mut und die Kraft, das anzupacken. Vielleicht gibt es dann eine Lösung, die du jetzt noch nicht siehst, die dein Leben dann aber erleichtert.

Alles Liebe von Nachbarin zu Nachbarin,

Dana