Problem von Mona - 17 Jahre

Tod

Meine Freundin ist am 20.06 dieses jahr gestorben wegen einem Autounfall es War ja so ich hab sie angerufen ob sie vorbei kommt ich hab aber nicht gehört das sie mit ihrer Schwester und ihrem kolegen am trinken ist sie sagte mir Sie ist in 1 Stunde bei mir ihr Schwester ist gefahren mit Alkohol und anderen Drogen intus und der kolege War hinten also hindert der Fahrerin sie hatten einen Unfall die ganze Beifahrerseite ist weg gewesen sie lag eine Woche im künstlichen koma und 1 Woche im richtigen bis sie letztlich starb wir versprachen uns wenn wir Kinder haben werden das die Freundin also wenn ich Tod wehre dann Sie und ebenso genau anderst herum das sogerecht zu übernehmen zur volljährikeit
Da fing alles an sie hat ne Tochter gehabt die jetzt am 1.12.14 an Hirntod gestorben ist aber davor War es so das ich so viel Stress hatte mit dem Jugendamt und deren Pflegeeltern obwohl sie War und ist meine Prinzessin mein ein und alles Die Pflegeeltern haben nix zu melden gehabt 2 sie noch gelebt hat ich weiß nicht weiter da sie jetzt Tod ist beide sind weg ich fühl mich so allein im Stich gelassen

PaulG Anwort von PaulG

Liebe Mona,

mein herzliches Beileid, dass deine Freundin und ihre Tochter auf so schlimme Weise ihr Leben verloren haben. Wenn du schreibst, dass du dich im Stich gelassen fühlst, schwingt vielleicht auch ein bisschen der Gedanke mit, du hättest dich schuldig gemacht. Tatsächlich glaube ich, dass du dir keinerlei Vorwürfe machen musst. Denn die Ereignisse haben sich überschlagen, du hast alles gegeben - und dafür gehört dir meine Achtung.

Selbsthilfe ist der erste Schritt zur Hilfe. Du hast darüber geschrieben, wie es deiner Freundin erging, und nichts über deine eigene Geschichte. Allerdings, allein das alles miterleben zu müssen, ist eine gewaltige Belastung. Und womöglich nicht erst seit kurzer Dauer? Du hast dich nach Kräften bemüht, deiner Freundin Sicherheit zu geben, und ihrer Tochter eine liebevolle Kindheit. Dass alles so gekommen ist, ist entsetzlich, aber es bedeutet noch nicht das Ende. Im Augenblick wäre es irrational, von dir zu fordern, dass du stark bist und deiner Trauer keinen Lauf lässt. Einmal muss es weitergehen, aber jetzt ist noch nicht der Zeitpunkt. Erlaube dir, zu trauern; mein Satz, dass du stolz sein kannst, dich so gesorgt zu haben, wird dein Herz heute vielleicht nicht erreichen. Ich hoffe, dass du einmal mit Stolz darauf zurückblicken kannst, auch wenn es mit dieser Zeit ein so tragisches Ende genommen hat. Gerade jetzt in der Weihnachtszeit muss die Verzweiflung darüber besonders groß sein. Eines aber vergiss nicht: Es nützt nie etwas, jemandem Hilfe bieten zu wollen, wenn man selbst dabei all seine Kraft aufzehrt. Ich vermute, dass ihr beide, du und deine Freundin, auf keine leichte Geschichte zurück blickt; wenn wir uns das vor Augen führen, hast du wirklich Großes geleistet.

Niemand kann dir verdenken, dass du dich einsam und im Stich gelassen fühlst. Es wäre auch falsch, zu glauben, dass du diese Schicksalsschläge ganz wirst vergessen können. Sie werden dich immer begleiten, und von Zeit zu Zeit wird es weh tun - so wie bei allen anderen, die noch kommen mögen. Nichts davon ist jedoch ein Zeichen, dass du zur Einsamkeit und Trauer verurteilt wärst. Im Gegenteil, der Auftrag, den deine Freundin und du euch gegenseitig gabt, dauert ja an: Deine Freundin kannte dich wahrscheinlich besser als die meisten, die dich kennen. Sie hat dir zugetraut, ihren Tod zu verwinden, zumindest so weit, wie es sein muss, um dich um ihre Tochter zu kümmern. Das hast du getan, und es bereitwillig in Kauf genommen, dich dafür mit dem Jugendamt auseinander zu setzen. Es wäre wunderschön gewesen, hätte die Kleine nicht schon so früh aus der Welt gehen müssen. Aber die Zuneigung, die du für sie hast, wird jedes Kind spüren, mit dem du je zu tun hast. Die Bewegungen und die Art dieses kleinen Mädchens, ihr Lachen, ihre Stimme, wirst du in deinem Leben in tausend Gesichtern und tausend Stimmen wiedererkennen - und alles daran setzen, dass ihnen kein Leid geschieht. Du bist nicht im Stich gelassen worden, sondern im Vertrauen auf deine besondere Stärke noch hier, mit einem besonderen Auftrag. Und trotz seiner jungen Jahre hatte dieses kleine Mädchen solche Kraft, und sie ist auch im Besitz der Kraft, die dich über ihren Tod hinaus an sie bindet. Willst du nicht dieser Aufgabe gerecht werden? Kinder sind so unschuldig wie wissend. Sie durchschauen in ihrer Unbefangenheit unsere innersten Absichten und Fähigkeiten - und so hat deine kleine Tochter, wenn ich so sagen darf, auch deine Fähigkeit erkannt, weiter zu leben. Weiter zu kämpfen. Und dass sie darin immer bei dir sein wird, ebenso wie ihre Mutter.

Ich glaube an dich und deine Kraft, weiterzumachen. Dieselbe Kraft, die sich aus deinem Einsatz für deine Lieben speist, haben sie in dir erkannt und auf sie vertraut. Sei nicht schüchtern, halte deine Tränen nicht zurück - aber vergiss nicht, dass es ein Morgen gibt. Deine Lieben haben sich dir für immer so geschenkt, wie sie waren, wie du sie geliebt hast und liebst, als sie aus dem Leben gingen. Sie sind es, die die Leere, die sie hinterlassen haben, auch wieder füllen werden - und darauf, dass du so neuen Atem schöpfen kannst, vertraue ich genauso wie sie.

Alles Gute und Liebe Grüße,

Paul