Problem von Matthias - 13 Jahre

ich sehe keinen ausweg mehr

hallo erstmal ich habe schon Probleme gesendet bei dehnen ich dachte sie weren mein Problem aber sie sind nur ein Bestandteil mein wahres Problem ist das meine Familien Verhältnisse im arsch sind (ich entschuldige den ausdruck) mein vater ist 80 meine mutter 50 und meine Oma wird vielleicht bald sterben in meiner famiele gibt es fasst immer nur stress und das prägt mich seid meiner Geburt deshalb habe ich Schutzhüllen um mich aufgebaut in der schule werde ich von der helfte der klasse gehasst und die andere hälfte is mit mir befreundet und noch ein paar leute aus anderen Klassen oder von ganz anderen Bundesländern Deutschlands die ich nur durch ein spiel gefunden habe und diese freunde helfen mir aber was soll ich im echten leben tun damit die in meiner klasse mich nicht mehr alle hassen? es ist ja nur meine Schutzmauer aber ich weiß nich ob wenn ich ehrlich bin alle wieder freundlicher werden oder ob sie denken was den das für ein Psycho mein vater war schon mit 3 Frauen verheiratet und ich habe 3 Halbgeschwister die 50 so alt wie meine mutter sind und von der letzten frau meines vaters stamme ich sie sind noch verheiratet aber es härst ständig so eine furchtbare Stimmung außerdem habe ich die furchtbare Angewohnheit zu lügen Geschichten zu erzählen die nich stimmen nur um zu erklären wieso ich so ein sehlisches vrack bin aber ich habe damit aufgehört weil ich es nicht mehr ertragen habe allerding meine richtige schwester scheint keine Probleme zu haben vielleicht weil sie anders auf das alles regiert ich weiß es nich aber bitte antwortet mir sonst bin ich bald bei meinem verstorbenem opa und bei meiner die ich über alles gelibt habe bei meiner katze die leider auch gestorben ist noch heute vermisse ich sie...

PaulG Anwort von PaulG

Lieber Matthias,

ich habe das Gefühl, dass dir die Konflikte, die die Personen um dich herum austragen, sehr nahe gehen, und du sie ein wenig zu deinen eigenen machst. Dieses Verantwortungsgefühl und der Wunsch nach Harmonie zeichnen dich aus - allerdings musst du aufpassen: Sie können leicht zu einer Falle werden. Daher ist mein Rat, schütze dich selbst; du wirst die familiären Probleme nicht aus der Welt schaffen können. Das können, wenn überhaupt, nur die Betroffenen selbst.

Deinem Vater als älterem Herrn fehlt vielleicht ein Stück weit das Verständnis für die Art, wie du, deine Geschwister und auch deine Mutter die Welt sehen, und was eure Wünsche und Ansprüche sind. Abgesehen davon, dass er sie, nicht mehr der Jüngste, vielleicht auch nicht so gut erfüllen kann. Das steht in keinem Widerspruch dazu, dass ihr ihm wichtig seid - aber ob es eine Lösung gibt, muss sich zeigen. Dadurch, dass deine Oma in womöglich in Lebensgefahr schwebt, wird das Ganze natürlich nicht besser, im Gegenteil. Hier prallen viele Vorwürfe und viel Argwohn aufeinander, die sich im Laufe der Jahre angestaut haben. Solange du nicht unmittelbar davon betroffen wirst, ist es wohl besser, sich - wo immer es irgendwie geht - davon frei zu machen. Beziehungsweise von dem Anspruch, dass es besser werden muss. Denn diese Konstellation ist nicht so häufig, wie ihr sie habt, auch und gerade was den Altersunterschied deiner Eltern betrifft. Ist deine Oma die Mutter deines Vaters? Ich nehme an, wenn das so ist, hat sie ein beträchtliches Alter? Das immerhin ist tröstlich, oder? Es ist natürlich nie einfach, sich mit dem nahen Verlust eines engen Familienmitglieds auseinander zu setzen. Andererseits ist es nicht von der Hand zu weisen, dass deine Oma durch ihr hohes Alter, sicherlich befriedigter mit ihrem Leben abschließen kann, als wenn sie deutlich jünger wäre. Doch auch wenn es die Mutter deiner Mutter ist, bleibt dir im Augenblick nur, dich vom Streit deiner Eltern und Halbgeschwister zu distanzieren, und dich lieber um deine Oma zu kümmern, so lange und so weit es noch geht. Denn worüber die Familie auch gerade im Streit liegt: Es soll dich doch nicht daran hindern, deine Trauer zu bewältigen. Konflikte, die es sonst noch gibt, können zu gegebener Zeit ausgetragen werden - und indem du dein Augenmerk auf deine Oma legst, zeigst du dem Rest der Verwandtschaft am deutlichsten, worum es ihnen eigentlich gehen sollte. Deine Katze hat dich in schwierigen Lagen getröstet - aber auch für sie war ihre Zeit gekommen. Manchmal ist es besser, wenn jemand vor seiner Zeit abtritt, als lange Schmerzen zu leiden. Wie sie umgekommen ist, weiß ich nicht; aber dir bleibt, ihr Andenken in Ehren zu halten. Wenn ihr sie bei euch begraben habt, die Stelle schön zu gestalten, oder falls nicht, eine kleine Ecke mit Erinnerungen einzurichten. Vielleicht ist es - nicht heute, aber gar nicht so lange hin - Zeit für ein neues Kätzchen?

Zu der Situation in deiner Klasse hast du einen großen Gegensatz genannt: Die einen hassen dich, mit den anderen bist du befreundet. Ich möchte meinen, solange das der Fall ist - du also nicht völlig ausgeschlossen wirst - ist es besser, sich mit den Leuten abzugeben, mit denen du gut kannst. Man kriegt es nie ganz hin, sich mit allen zu verstehen. Würde die Ablehnung dich nicht offen treffen, dann wäre sie verdeckt, als Lästern und Rumoren. Da sollte es dir höher im Wert stehen, dich auf die Schule zu konzentrieren, denn das stärkt dich auch für die übrigen "Baustellen", die noch offen sind. Es ist keine Schande, mit all dem überfordert zu sein - aber du hilfst dir nicht, wenn du von dir verlangst, alles perfekt zu meistern. Möglicherweise hat deine Schwester tatsächlich ein abgeklärteres Naturell, das es ihr möglich macht, gewisse Dinge nicht so an sich heran zu lassen; trotzdem wird auch sie Probleme haben, mit denen sie eben nicht so offen umgeht. Kannst du dich mit ihr mal besprechen, wie sie die Dinge sieht, die gerade laufen? Was du den Übrigen erzählst, als "Lügengeschichten" zu bezeichnen, ist vielleicht etwas hart. Denn du tust es ja nicht aus Geltungsdrang, sondern auch, um dich selbst und Andere zu schützen. Wo du kein offenes Ohr für bestimmte Themen siehst, ist es keine Schande, hin und wieder zu Notlügen zu greifen. Achte aber darauf, dass du keine Bereiche, die unbedingt einer Klärung bedürfen, aus Höflichkeit verschweigst - insbesondere auch die Schule. Denn dafür muss bei allen Streitereien Zeit sein, die deine Eltern dir widmen sollten. In diesem Fall hast du einen gerechtfertigten Anspruch, den sie erfüllen sollten. Bei alldem solltest du dir nicht vorwerfen und anlasten, was du doch nicht ändern kannst; für dich wünsche ich mir, dass du dir erlaubst, etwas weniger Verantwortung zu übernehmen. Selbsthilfe ist der erste Schritt zur Hilfe. Den anderen wirst du nur beistehen können, wenn du mit dir selbst einigermaßen im Reinen bist; manches aber liegt außerhalb deiner Macht. Und dass du das anerkennen, und etwas optimistischer in die Zukunft sehen kannst, wünsche ich dir sehr.

Alles Gute und Liebe Grüße,

Paul