Problem von ronja - 15 Jahre

Ich will nicht mehr leben und in keine Klinik

Hallo,
Ich habe einige Probleme dazu gehören bulimie, ritzen, Depressionenund und teils bin ich suizidal. Ich habe eine 2monatige Therapie hinter mir, die mir nichts gebracht hat. Letzte Woche musste ich nach einem suizidversuch ins Krankenhaus und dann wieder in die jugendpsychiatri e wegen suizidgefahr. Ich merke dass ich es nicht schaffe suche nach Plänen mir das Leben zu nehmen und leide unter Schlafstörungen .Ich kann mit meiner Mutter nicht darüber reden obwohl sie immer für mich da ist, genau wie mein Vater. Alle sind fürsorglich und nett aber ich will mein Leben einfach beenden. Ich weiß nicht weiter ambulante Therapie bringt mir nichts und gegen stationäre Therapie weigere ich mich! Ich will meinen Eltern mich nicht zumuten, aber ich will ihnen auch nicht meinen Tod zumuten. Mein vater hat Arthrose, meine Mutter Hautkrebs und mein Bruder Epilepsie.... Ich will sie einfach nicht noch mehr belasten
Was kann ich jetzt machen?

Delia Anwort von Delia

Hallo Ronja,

was du jetzt machen kannst? Dich nicht umbringen!
Ich weiß, das ist wahrscheinlich nicht das, was du hören möchtest. Dir geht es momentan echt beschissen und du möchtest nicht mehr leben, das respektiere ich. Aber ich bin trotzdem der Meinung, dass Selbstmord für dich keine Lösung ist. Und für deine Familie wäre es nicht einfach nur eine Belastung, es wäre eine Katastrophe! Und zwar ihr ganzes restliches Leben lang.

Du hast Probleme und es ist klar, dass deine Situation, so wie sie jetzt ist, nicht so bleiben kann. Also was tut man in dem Fall? Etwas unternehmen! Ja, das ist leichter gesagt als getan. Ja, es ist schwierig und unangenehm und vielleicht möchte man es am Anfang nicht. Aber es ist nötig und das ist letztendlich das was zählt.

Du sagst, dass deine 2-monatige Therapie nichts gebracht hat und das glaube ich dir auch. Aber ich kann dir sagen, dass eine 2-monatige Therapie so gut wie nichts ist. Ich weiß, man möchte, dass es einem möglichst schnell wieder besser geht, dass man innerhalb ein paar Wochen wieder gesund ist. Und ich weiß auch, dass die Krankenkasse das ebenfalls gerne möchte und daher bei längeren Therapien auch mal Probleme machen kann.
Therapien brauchen Zeit um zu wirken und manchmal klappt es mit dem ersten Versuch auch gar nicht und man muss es mit einer anderen Therapieform weiter versuchen. Es gibt kein Patentrezept, dass man einfach nur ausführen muss und schon geht es jedem Menschen wieder gut. Das ist doof und es braucht Kraft und Geduld und in der Zeit leidet man und fühlt sich als wäre man in der Hölle. Ich wünschte es wäre anders und es wäre wirklich möglich, auch schwerwiegende Probleme innerhalb von 2 Monaten zu lösen.

Aber jetzt überleg mal wie lange sich deine Probleme zu dem entwickelt haben, was sie heute sind? Wie lange fühlst du dich jetzt schon unwohl, weißt nicht weiter und möchtest es einfach nur beenden? In dem Zusammenhang gesehen sind 2 Monate höchstwahrscheinlich keine allzu lange Zeit. Du hast Zeit benötigt um krank zu werden, du wirst auch Zeit benötigen um wieder gesund zu werden. Aber das heißt nicht, dass es nicht möglich ist!

Du hast bereits Kontakt zu Therapeuten und psychiatrischen Einrichtungen, genau diese Kontakte solltest du nutzen! Rede mit diesen Leuten darüber wie es dir geht, was du brauchst, wovor du Angst hast und was du dir wünscht. Warum z.B. wehrst du dich gegen eine stationäre Therapie? Was genau wäre so schlimm daran? Ich weiß, dass viele regelrechte Horrorvorstellungen von stationärer Therapie haben, dass sie eingesperrt werden, dass sie mit Medikamenten ruhig gestellt werden und dass sie keinerlei Kontrolle mehr über ihr eigenes Leben haben. Das stimmt aber nicht!
Wie bereits gesagt: Rede mit Therapeuten über die Dinge die du möchtest und über die Dinge die du nicht möchtest. Es geht nicht darum, dich in irgendeiner Psychiatrie wegzusperren, sondern darum, ein wirksames Therapieangebot für dich zu finden. Nur weil es bis jetzt noch nicht geklappt hat, heißt das nicht, dass du ein hoffnungsloser Fall bist oder es keine Möglichkeiten mehr für dich gibt. Gib nicht vorschnell auf, sondern versuche weiterhin dir Hilfe zu holen, die dir wirklich etwas bringt. Dafür ist es aber nötig, dass du mit den Menschen in deinem Umfeld redest und klar sagst was los ist und was du möchtest.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du einen Weg findest, der für dich klappt!