Einen Freund ignoriert
Hallo Kuka Team,
Heiße Jana bin 21, habe vor 2 Jahren einen sehr ruhigen zurückhaltenden Jungen (23) kennen gelernt.
In der ersten Zeit schrieben wir uns abends kleine Texte über unsere Hobbys und Interessen.
Ich bat ihn ein paar Tage später darum, mich anzurufen was er auch tat.
Habe beim Gespräch gemerkt dass er sehr ruhig ist und wenig erzählt.
Das War aber nicht schlimm.
Ich sprach ihn dann vorsichtig auf seine Zurückhaltung an.
Er klang traurig und erzählte mir dass er so gut wie niemanden hat und das gerne ändern würde, aber unsicher ist und ihn etwas beängstigt.
Ich konnte ihn jedoch nach und nach aufmuntern das machte ihn glücklich.
Wir hatten Spaß zusammen.
Das war dann eine tolle Zeit ihn als Freund zu haben ( keine Beziehung; nur freundschaftlich),
Wir trafen uns zweimal. (wir wohnen beide weiter weg voneinander.)
Vor ein paar Monaten kontaktierten mich jedoch welche und sagten das mein Freund dumm ist, zu nichts taugt, ich mich über ihn lustig machen und nicht mehr schreiben soll usw. Von diesem Augenblick befolgte ich sogar diesen Ratschlag.., Mir war alles egal was er wollte. Ob er dann schrieb oder anrief.. ich lachte darüber und ignorierte ihn nur noch.
Jetzt ist eine längere Zeit vergangen
Nunja, vor einer Woche habe ich seine letzten Texte nochmal gelesen die er mir daraufhin schickte. Mir wurde klar, wie sehr ich und andere ihn getroffen/verletzt haben und mache mir ernsthafte Gedanken, weil er sich damals was antun wollte. Er ist wirklich sehr einsam, hat angst weg zu gehen und weint oft.
Hab oft überlegt; mir tut das sehr Leid und würde es gerne irgendwie wieder gut machen.
Er fehlt mir.
Eine Entschuldigung könnte reizbar sein er hat kein Vertrauen mehr.
Soll ich es trotzdem versuchen oder ihn lieber in Ruhe lassen?
Gruß
Anwort von Miriam
Hallo liebe Jana,
Erstmal danke ich dir, dass du dein Problem mit uns geteilt hast. Ich denke, das ist ein sehr wichtiges Thema.
Wie du schon richtig erkannt hast, war das nicht sehr nett von dir und ich frage mich, warum dein Sinneswandel ihm gegenüber kam. Ich meine, wenn er ein guter Freund war und du Spaß mit ihm hattest, warum hast du den Anderen dann geglaubt. Anderen, die ihn wahrscheinlich gar nicht mal so gut kannten wie du ihn kanntest. Warst du so leicht beeinflussbar? Oder haben die mehr über ihn erzählt, als du hier geschrieben hast? Aber das kannst du jetzt nicht mehr ändern.
Du kannst aber jetzt an der aktuellen Situation was ändern. Ich würde es ganz sicher versuchen, dich ihm zu erklären. Sag ihm, warum du das gemacht hast, wie du dich dabei gefühlt hast und wie du dich jetzt damit fühlst. Du musst ganz ehrlich sein. Denn wenn er dir glaubt, dann darfst du ihm nicht wieder mit einer Lüge das Vertrauen zerstören. Diese Ehrlichkeit bist du ihm schuldig.
Denke mal daran, dass er sich alleine fühlt und wahscheinlich schon oft enttäuscht wurde. Du hast das in ihm erneut bestätigt. Wenn du das so stehen lässt, glaubt er daran und denkt vielleicht, dass es an ihm liegt. Wenn du dich jetzt aber entschuldigst und dein Verhalten erklärst, hat er wenigstens die Chance zu sehen, dass es nicht nur verletzende Menschen gibt, dass du ihn doch magst und dass es nicht an ihm gelegen hat.
Also ich würde ihm einfach deine ehrlichen Gedanken dazu schreiben. Natürlich mit dem Risiko, dass er dir nicht mehr vertrauen wird. Aber seine Verletzung verstehst du bestimmt. Und wenn er deine Entschuldigung nicht annimmt, dann musst du damit leben und dann hast du bestimmt was für das nächste Mal gelernt, nämlich dass du dich nicht mehr von anderen Meinungen so leicht beeinflussen lässt und zu dem hälst, der dir was bedeutet.
Und zuletzt möchte ich dir noch sagen, dass wir alle mal Fehler machen. Du hast ihn dir eingestanden und das finde ich sehr gut. Wenn er sich damals was antun wollte, dann sicher nicht nur wegen dir. Es hat ihn verletzt, aber vorher gab es auch schon viele Verletzungen und Enttäuschungen. Dennoch solltest du ihm gegenüber jetzt wenigstens ehrlich sein und ihm verständlich machen, dass es nicht an ihm lag, sondern dass du einen Fehler gemacht hast.
Ich wünsche dir alles Gute dabei.
Habe Mut,
Miriam