Problem von Sandra - 28 Jahre

nicht gewollt und geliebt

Meine Mutter hat mir schon früh gesagt das sie mich nicht wollte, lieber einen Jungen. Selbst meine Oma hat mich als ,, missgeburt" bezeichnet und vor kurzem hat sogar mein Vater gesagt das er mich nie wollte...! Jetzt bin ich 28 jahre, Verheiratet und bin das zweite mal schwanger. Und mein Mann schreibt sich ständig mit seiner Ex das er gerne mit ihr schlafen will usw. Ich bin so tief verletzt und fühle mich so allein gelassen das nicht mal mehr meine Tochter und das ungeborenes Kind mich mehr glücklich macht..! Ich hoffe das ich bei der Geburt des Kindes sterben tuh.( es würde eh kein interessieren) meine Kinder würden mich eh schnell vergessen und meine Eltern und Mann wird es eh nicht interessieren im gegenteil sie würden glücklich darüber sein...! Ich hab absolut keine lust mehr zu leben, ich komm mit den Schmerz einfach nicht mehr klar. Von außen tuh ich so als ob ich stark bin aber in Wahrheit bin ich total traurig, einsam und verlassen.

Bernd Anwort von Bernd

Hallo Sandra,

es tut mir wirklich weh, zu lesen, was für ein krankes Elternhaus Du hattest. Ich habe allerdings das Gefühl, dass eigentlich nur einer von den Dreien die Du genannt hast, der Auslöser für diese Unverschämtheit ist, die Dir widerfahren ist.
Oma, Vater oder (eher nicht?) Deine Mutter wird die Familie dominieren?!
Der schwache Rest lässt es an Dir aus, dass sie selbst sich nicht anerkannt fühlen.
Frage Dich einmal selbst, wer in Deiner Familie das Sagen hatte. Wer sagt, was er will, dass in der Familie zu geschehen hat. Wer in Deiner Familie kommt auf den kranken Gedanken, dass ein Junge mehr wert gewesen wäre, als Du es bist?

Kein Kind hat es verdient, sich unerwünscht zu fühlen!
Jedes Kind ist ein Geschenk und sollte sich auch so fühlen dürfen!

Auch Deine Kinder, liebe Sandra!

Und deshalb werden Deine Kinder Dich und Deine Liebe brauchen!
Wenn Dein Mann tatsächlich auch so hinterfotzig ist, wie Du es schilderst, werden sie es noch eher brauchen!

Ich weiß: eigentlich ist der Verlauf des Lebens so geplant, dass die Liebe von Großeltern über die Eltern unsere Kinder erreicht.
Deine Familie hat wohl offensichtlich versagt! Wirklichen Gefühlen unfähig.
Deine Aufgabe ist schier übermenschlich: Du sollst geben, was Du selber so niemals geschenkt bekommen hast.
Wenn ich mich selber als Kind meiner Eltern sehe, dann muss ich Dir sagen, dass Deine Kinder die Liebe, die Du ihnen geben wirst vielleicht erst nach Jahrzehnten zurückgeben werden. Ich habe meinen Vater nach vielen Jahrzehnten erst kurz vor seinem Tod wieder (wie als Kind) küssen können.
Aber selbst, wenn Du kein direktes Feedback von ihnen bekommst:
sie werden wissen, dass Du sie willst! Dass Du zu ihnen stehst! Dass Du sie verstehen, fördern und begleiten willst!

Bitte gib Deinen Kindern mehr als Deine Resignation!
Scheiß auf den Rest der Welt!
Was gilt bist DU und Deine Kinder!

Alles Liebe,

Bernd