Problem von Anonym - 18 Jahre

Ich bin unzufrieden mit meinem leben

Hallo, eig ist mein leben ganz gut es gibt trdzm was was mich stört was mich richig unzufrieden macht.

Ich bin 18 jahre alt habe eine super familie und gute freunde, ich bin ein anime freak, ich hab echt gute noten in der schule und übe den lehrberuf koch aus mit dem ich sehr zufrieden bin.

Aufgrund der schlechten arbeits zeiten, bleib ich manchmal echt zu lange auf weil ich mir meine 6-10 folgen animes am tag schon anschauen möchte, deswegen verschlaf ich auch ziemlich oft, was meine eltern echt stört ^^.

Zu meinen problem, ich habe oft mals das gefühl im falschen Land geboren worden zu sein, die falsche Sprach spreche, ich will in tokyo leben oder am Land in Japan :D , ich bin jung ich kann ja mal hinziehen wenn ich unbedingt mag, aber das würde sich nix bringen ich hätte mir gewünscht das ich dort aufwachse, dort meine jugend verbringe usw.

Was ich mir auch manchmal denke ist, dass ich nach dem Tot wieder geboren werden und in Japan aufwachse, keiner kann sagen das es nicht stimmt weil man es nicht beweisen kann, hab mir auch schon mal überlegt, trott meinen guten lebenstil und weil bei mir eig so alles klappt, einfach zu sterben weil ich die mind. 50 jahre bis ich sterbe nicht abwarten kann/will.

Ich weiß nicht was ich machen soll kann, ich weiß nur das wenn ich weiter so drüber denke, es echt schlimm für mich wird :/

hoffe um hilfe ._.

Danke schon mal im voraus

Marco Anwort von Marco

Lieber Unbekannter,

vielen Dank, dass Du uns geschrieben hast. Auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht so aussieht, wird an Deinem Text trotzdem sehr deutlich, dass Du unter einem "gewissen Problem" leidest. Deshalb möchte ich sehr gerne versuchen Dir meine Gedanken dazu zu schreiben.

Als allererstes möchte ich Dich beglückwünschen: Beglückwünschen für das, was Du in Deinem Leben schon erreicht hast: Du weißt Deine Familie zu schätzen, Du hast gute Freunde gefunden, Du lernst einen interessanten Beruf, der Dir Spaß zu machen scheint, Du schreibst gute Noten in der Schule und Du hast ein Interesse (Animes) gefunden, das Dich fasziniert und begeistert. Das freut mich sehr für Dich. Es gibt hier im Kummerkasten viele Anfragen von Menschen, die die oben genannten "Dinge" leider nicht haben und deshalb ein Stück weit Lebensqualität verlieren. Man könnte jetzt als Außenstehender also meinen: "Was willst Du überhaupt?? Was hast Du überhaupt für ein Problem??". Aber ich gebe zu: Diese Aussagen sind einfach unüberlegt und unberechtigt. Denn manchmal ist man eben auch als scheinbar glücklicher Mensch sehr traurig, hoffnungslos oder enttäuscht. Ich denke, genau das ist bei Dir auch der Fall. Und die erste Frage, die sich da stellt, ist natürlich das "WARUM?"

Ich denke da gibt es mehrere Gründe, die Du im Prinzip in Deinem Text schon selbst beantwortet hast. Ich hab sie nachfolgend zur Übersicht nochmal zitiert und nummeriert:
1. "Aufgrund der schlechten arbeits zeiten, bleib ich manchmal echt zu lange auf weil ich mir meine 6-10 folgen animes am tag schon anschauen möchte, deswegen verschlaf ich auch ziemlich oft, was meine eltern echt stört ^^."
2. "ich habe oft mals das gefühl im falschen Land geboren worden zu sein, die falsche Sprach spreche"
3. "ich bin jung ich kann ja mal hinziehen wenn ich unbedingt mag, aber das würde sich nix bringen ich hätte mir gewünscht das ich dort aufwachse, dort meine jugend verbringe usw."
4. "dass ich nach dem Tot wieder geboren werden und in Japan aufwachse, keiner kann sagen das es nicht stimmt weil man es nicht beweisen kann"
5. "weil ich die mind. 50 jahre bis ich sterbe nicht abwarten kann/will."

Lieber Unbekannter, und jetzt habe ich schon wieder das Bedürfnis Dich zu beglückwünschen. Und zwar für das, dass Du die Gründe für Dein "Problem" alle selbst herausgefunden hast und sie benennen kannst. Das zeigt, dass Du Dir darüber schon Gedanken gemacht hast und etwas ändern willst. Vielen Dank, denn damit hast Du nicht nur für Dich den ersten Schritt in eine "glücklichere" Zukunft gemacht, sondern mir auch ein bisschen Arbeit erspart. (Das mit der Arbeitserleichterung aber nur als Aufmunterung am Rande, es ist nicht ganz ernst gemeint ;) )

Ich glaube, keiner der fünf Gründe lässt sich von heute auf morgen komplett beseitigen, aber ich gebe Dir gerne ein paar Gedankenanstöße mit auf den Weg, über die Du dann selber nochmal nachdenken und evtl. auch umsetzten kannst, wenn Du sie für sinnvoll hälst. Fangen wir mit Nummer 1 an:

1. Bei diesem ersten Punkt sind mir gleich zwei "Sachen" aufgefallen. Das erste sind Deine besagten "schlechten Arbeitszeiten". Ich bin selbst kein Koch und kenne deshalb Deine Arbeitszeiten auch nicht genau. Aber was definierst Du denn genau mit "schlechten Arbeitszeiten"? Ich denke, als Koch hat man vielleicht zu anderen Zeiten Freizeit als z. B. bei Bürotätigkeiten o. ä., aber in der Summe ist die "Länge" der Freizeit doch bestimmt trotzdem nicht gravierend kürzer, oder? Ich will damit sagen, dass andere Berufstätige, die Deiner Meinung nach vielleicht "bessere Arbeitszeiten" haben, genauso viel oder wenig Freizeit haben wie Du. Und auch diese Menschen können dabei ihren Hobbys und Interessen nachgehen. Was ist an Deinen Arbeitszeiten also so "schlecht" oder komisch, dass Du das anscheinend nicht schaffst? Das ist meiner Meinung nach alles eine Frage der Einteilung und "Organisation".
Das zweite was mir in diesem Satz aufgefallen ist, wäre die Tatsache, dass Du öfters verschläfst und das Deine Eltern dann stört. Hääh??? Stört das nur Deine Eltern und stört das vor allem Dich? Wenn das nämlich Dich überhaupt nicht stört, dass Du verschläfst, wird sich auch wenig daran ändern, dass Du versuchst früher ins Bett zu kommen. Also frage Dich selbst: "Stört mich es, dass ich verschlafe?" Falls nein, dann mache Dir die Konsequenzen (z. B.: mangelnde Aufmerksamkeit, dadurch passieren Fehler beim Ausüben Deines Berufes; Unpünktlichkeit, was zu Abmahnung und sogar Kündigung führen kann; Mangel an Lebensfreude aufgrund dauernder Müdigkeit; ... usw.) bewusst, sodass es Dich selber "stört". Denn nur wenn es Dich selber stört, wirst Du es auch ändern, und nicht weil es nur Deine Eltern nervt! Falls Du es also selber ändern willst, dann hast Du gute Chancen das zumindest schrittweise zu schaffen. Laut Deinem Text liegt es ja vor allem am vielen Anime-Schauen, dass Du erst so spät ins Bett kommst. Lieber Unbekannter, ich sage Dir: Anime-Schauen ist was schönes und man kann davon wirklich fasziniert sein! Das ist überhaupt nicht schlimm! Nur wenn eben Dein Schlaf darunter leidet wird es problematisch. Wie kannst Du es also schaffen etwas weniger Animes am Abend zu schauen? Mache Dir doch dazu mal selber Gedanken, und falls Dir nichts einfällt, schreibe ich Dir hier mal das, was mir eingefallen ist:
--> Versuche in kleinen Schritten vorzugehen. Also z. B. jeden Tag (oder auch im wöchentlichen Rhythmus) jeweils 10 Minuten weniger zu schauen. Das ist dann erstmal nicht viel und wird Dir an diesem Tag kaum fehlen, aber es summiert sich mit der Zeit. Wenn Du tatsächlich täglich immer 10 Minuten weniger schaust, bist Du nach einer Woche schon bei über einer Stunde pro Tag weniger. Nicht schlecht, oder?
--> Lege vor dem Schauen die Anzahl der Folgen oder die Zeit, die Du schauen willst, fest. Denn ich kenne das aus eigener Erfahrung: Wenn man sich sagt "Ich schaue halt einfach mal drauf los und höre dann irgendwann auf", werden es immer mehr, denn man will dann einfach unbedingt weiterschauen. Also sage Dir z. B. "Ich schaue heute 5 Folgen an und dann ist Schluss!" Somit ist von vorneherein klar, wann Du aufhören sollst bzw. musst und kommst somit weniger in "Versuchung" noch eine neue Folge zu starten. Natürlich musst Du dazu den Willen und Verstand haben, dich auch daran zu halten! Aber das hast Du mit Sicherheit! Oder vielleicht kannst Du ja auch noch ein bisschen nachhelfen, indem Du Deinen PC oder TV so programmierst, dass er dann automatisch herunterfährt, z. B. durch geringe Akkulaufzeit oder ähnliches. Bestimmt kennst Du Dich da besser aus als ich.
--> Lege Tage ein, an denen Du etwas anderes machst als Anime-Schauen. Du hast doch sicherlich noch andere Hobbys und Interessen, oder? Dann gehe an bestimmten Tagen (entweder spontan oder Du sagst Dir z. B. immer dienstags; so wie es Dir halt eher liegt) diesen anderen Hobbys nach. Wenn Dir das auch Spaß macht, wirst Du abgelenkt und "vergisst" Deine Animes in der Zeit. Und vielleicht kannst Du ja mit Deinem anderen Hobby abends eher wieder aufhören als mit Animes. Das musst Du aber selber herausfinden.
So, ich denke Du hast selber noch genug andere Ideen. Probiere die aus, von denen Du den "größten Erfolg" erwartest und gebe nicht so schnell auf! Veränderung brauchen Zeit!

2. Woher kommt dieser Gedanke von Dir? Nur weil Du ein "Anime-Freak" bist??? Lieber Schreiber, es gibt in Deutschland Millionen von Menschen, die ausländische "Dinge" gegenüber deutschen bevorzugen, angefangen beim Essen über Kleidungsstile, Aussehen, Kultur, Traditionen, Landschaftsformen, Wetter, Sprache, Stars bis hin zu eben TV-Serien, wie z. B. Animes. Und das ist ja auch überhaupt nicht schlimm. Aufgrund der weltweiten Globalisierung ist es uns möglich auch ausländische "Lebensformen" und alles was dazu gehört, kennernzulernen und auch liebenzulernen. Und trotzdem bleiben wir deutsch! Niemand, der hier geboren ist, kann behaupten er sei im falschen Land geboren. Man kann für ein Land schwärmen, man kann auch umziehen und seine Nationalität ändern, aber Geburtsort bleibt Geburtsort. Und darauf kann man stolz sein! Also quäle Dich nicht weiterhin mit diesem Gedanken, sondern genieße es, dass in der heutigen modernen Zeit so viel japanische "Kultur" bei uns gelandet ist, dass es sogar in Deutschland möglich ist, Animes zu schauen!

3. Klar, Du kannst mal umziehen. Das will ich Dir auch gar nicht schlecht reden, aber was ist denn an Japan so viel schöner als hier? Was erwartest Du Dir von einer Kindheit und Jugendzeit in Japan? Denkst Du dort ist alles gut? Nein, da gibt es genauso viele Probleme wie bei uns. Auch dort gibt es bestimmt so was wie einen Kummerkasten, zu dem Du vielleicht auch geschrieben hättest, wärst Du dort aufgewachsen. Ach ja, und automatisch früher ins Bett kommen, um dadurch nicht zu verschlafen, das gibt es auch in Japan noch nicht! Ich will damit das Land Japan nicht schlecht machen und vielleicht würde es Dir dort tatsächlich sehr gut gefallen, aber Du wirst trotzdem weiterhin Probleme, Nöte, Sorgen und Kummer haben, denn die hat jeder Mensch in jedem Land - Leider! (Oder auch gut so: Stell Dir mal vor, es gäbe ein Land, in dem es nur Glück und Zufriedenheit gibt, Mann, was wäre es da voll, da würde ja jeder hinziehen und dann wäre es selbst dort aufgrund von "Überfüllung" nicht mehr schön!)
Außerdem ist Deine Kindheit schon vorbei und auch Deine Jugendzeit schon ziemlich fortgeschritten. Und die Vergangenheit kann man ja sowieso nicht mehr ändern. Also schaue nicht zurück, sondern nach vorne. Und vielleicht "zieht" es Dich ja tatsächlich mal nach Japan - ich denke, da kannst Du sehr gespannt sein!

4. Du hast Recht: Was nach unserem Tod geschieht, kann niemand beweisen. Ich selbst bin Christ und habe deshalb meine persönliche Überzeugung (ewiges Leben im himmlischen Paradies) gefunden, aber ich akzeptiere genauso auch andere Meinungen. Denn - wie Du selbst schreibst - neimand kann mit Sicherheit behaupten, dass man nicht nach seinem Tod ein zweites oder mehreres Mal geboren wird. Aber ich schreibe Dir ganz offen meine Zweifel, selbst wenn es so wäre:
--> Kein lebender Mensch weiß etwas über sein "erstes" oder "früheres" Leben, das heißt also, dass er das, was jetzt vielleicht "besser läuft" oder "schöner ist" als beim ersten Leben, gar nicht weiß und somit auch nicht wertschätzt.
--> Niemand weiß, ob Du beim "zweiten" Leben die gleichen Interessen hast, wie jetzt oder vielleicht ja ganz andere. Wer weiß, vielleicht bist Du ja dann ein Japan-Hasser!?!?
--> Die Wahrscheinlichkeit, dass Du bei einer erneuten Geburt genau in Japan geboren wirst, liegt ohne großen wissenschaftlichen oder geographischen Kenntnisse meinerseits, bei unter 1 %. Also doch eher hoffnungslos, oder?
Ich will Dir damit zeigen, dass Du nicht auf Dein vielleicht kommendes zweites Leben warten sollst, sondern im Hier und Jetzt leben sollst und musst, denn was danach geschieht ist verdammt ungewiss!

5. Ich denke, diesen Aspekt habe ich mit Punkt 4 schon erläutert: Wenn Du nicht mehr lebst, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du danach genau das Leben führen kannst, das Du Dir jetzt vielleicht vorstellst bzw. wünschst, verschwindend gering. Lerne viel lieber Dein jetziges Leben zu genießen und wertzuschätzen. Denn dann sind die 50 Jahre im Nu vorbei und der Tod kommt sowieso immer viel zu früh! (Übrigens: Wer hat Dir denn gesagt, dass es noch mind. 50 Jahre sind? Dein Leben könnte theoretisch morgen schon ungewollt vorbei sein!)

Ich wünsche Dir eine hoffnungsvolle Zukunft in Deinem (jetzigen) Leben! Sei mit dem zufrieden, was Du hast, denn Du hast schon sehr viel (siehe Anfang meines Textes)! Man kann aber nicht alles erreichen, was man will. Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie viele tausende Träume und Wünsche ich persönlich habe! Aber da ich auch Abstriche machen kann, realistisch lebe und wertschätze was ich habe, bin ich trotz unmengen unerfüllter Wünsche im Großen und Ganzen glücklich! (Natürlich nicht immer, das gehört zum Leben eben auch dazu!) Und ich denke, das ist etwas, was auch Du noch lernen und erfahren musst!

So, lieber Unbekannter, nun wären wir beide soweit durch. ;) Vielen lieben Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast alles durchzulesen. Ich würde mich freuen, wenn Du Dir in den nächsten Tagen Deine eigenen Gedanken dazu machst und dann in die Tat umsetzt! Dabei wünsche ich Dir gutes Gelingen, viel Glück und auch sonst alles alles Gute! Ich hoffe, meine Antwort war soweit verständlich und hat Dir schon etwas weitergeholfen.

Viele liebe Grüße

Marco