Problem von Jonas - 17 Jahre

Ganz alleine mit Depression

Hallo miteinander.
Mir wurde vor ein paar Monaten eine mittelschwere Depression diagnostiziert und ich stehe teilweise echt kurz vor dem Tod, kann mich mittlerweile aber noch davon abhalten. Das Problem ist, dass ich absolut alleine bin. Freunde und Familie sind nicht in der Lage zu helfen und alle Psychologen, die ich aufgesucht habe, sind vollkommen unfähig und schreiben nur schlechte Akten über mich, als mir merklich zu helfen.

Der Versuch, mich einfach selbst zu therapieren, hat zuerst etwas getröstet und Hoffnung gespendet, doch auch das kann ich mittlerweile nicht mehr. Habe ein frisches, toll gelaufenes Abi in der Tasche, doch bin zutiefst traurig und allein.

Wenn selbst Ärzte und Freunde nicht mehr helfen können, was mache ich dann noch?

Monika Anwort von Monika

Lieber Jonas,

es ist auf jeden Fall gut, dass du zumindest eine Diagnose hast. Das heißt, dass es dir zwar schlecht geht, du dir aber so wichtig bist, dass du dir Hilfe geholt hast!

Ich lese deutlich, dass du willst, dass es dir endlich besser geht. Eine Depression ist keine einfache Diagnose. Man nimmt nicht einfach eine Pille und alles ist wieder gut oder macht einen Gips drauf und wartet ab, bis die Knochen wieder zusammen gewachsen sind.
Nein eine Depression heißt vor allem eines: viel Arbeit an einem selbst!!

Man braucht Geduld mit sich - nichts geht von heute auf morgen. Erfolge sind nur langsam sichtbar. Schritt für Schritt kann man sich wieder aus dem Loch ziehen, in dem man sich bei einer Depression befindet.
Das schafft man nicht alleine. Deshalb finde ich es gut und wichtig, dass du dir einerseits professionelle Unterstützung durch einen Therapeuten suchst und dass du andererseits auch den Rückhalt deiner Freunde und deiner Familie hast!

Dein Problem dabei ist glaube ich, dass du denkst alle anderen sollen dir helfen. Sie sollen es richten. Sie sollen es schaffen, dass es dir wieder besser geht.
Das wird leider nicht klappen.
Bei einer Depression liegt die Hauptarbeit bei dir selbst! Das mag erst einmal hart und blöd klingen, weil es anders natürlich viel leichter wäre. Aber es bietet dir auch die Chance es selbst zu packen! Es steckt in DIR!
Du weißt am allerbesten was dir gut tut. Du weißt wie und warum du in eine Depression geraten bist und daher weißt auch nur du wie du dich da wieder rausziehen kannst. Therapeuten können dich dabei unterstützen und dich auf deinem Weg begleiten - gehen musst du aber selbst! Du musst die Schritte machen!!
Auch deine Freunde und Familie können eine wichtige Stütze dabei sein. Sie lenken ab, hören zu und versuchen dich aufzubauen.
Aber helfen musst du dir selbst!

Deshalb lass dich nicht hängen. Such dir einen Therapeuten, der dir sympathisch ist und bei dem du dich gut aufgehoben fühlst. Zur Not ist vielleicht auch ein Klinikaufenthalt sinnvoll, wenn deine Suizidgedanken dich zu sehr belasten. Dort bist du geschützt und intensiv betreut und kannst die ersten Schritte in ein neues Leben wagen!
Und dann lass dich begleiten auf deinem Weg. Erarbeite konkrete Ziele mit deinem Therapeuten, die du dann umsetzten kannst.

Die Antwort auf deine Frage lautet also, DU KANNST DIR HELFEN!!!

Ich wünsche dir dabei ganz viel Kraft, Mut und Durchhaltevermögen!
Du schaffst das!

Liebe Grüße
Monika