Problem von yuri - 16 Jahre

Peinlicher Schulverweis

An Anfang des schul Jahres hatte ich ein steit mit 5 klass Schülern. Diese haben mich mit Eicheln beschmissen. Als ich sie bitten wollte das sie aufhören sollen sagten sie nur das ich die Eicheln geschmissen habe. Da wurde ich wütend und habe sie noch mal gebittet auf zu horen. Da nannte mich ein junge " hässlicher junge" und alle lachten mich aus. Als ich dann noch mal fragte warum sie mich ohne gut mit Eicheln beschmeissen, schmeisste ein junge eine Eichel nach mir. Da wurde ich so wütend das ich ihm an Kopf packte und ihn gegen einen Baum geschlagen. Die ganze Sache war mir so peinlich das ich sie meinen Eltern nicht sagen konnte zudem bekomme ich jetzt einen Verweis obwohl ich nichts gemacht habe. Außerdem habe ich große Angst das meine Eltern mich in die Psychiatrie bringen.

JuliaG Anwort von JuliaG

Hallo Yuri!

Was du gerade durchmachen musst, macht mich sehr betroffen.
Nicht nur, dass deine Klassenkameraden wohl nie gelernt haben, wie man einen Konflikt löst, sondern dass sie sich zudem noch wie Grundschüler aufführen müssen und mit Eicheln nach dir werfen! Ich konnte wirklich nur mit dem Kopf schütteln, als ich las, wie sie auch noch dir, der Leidtragenden an der ganzen Geschichte, die Schuld zugeschoben haben.
Zu lesen, dass es tatsächlich Schüler gibt, die dich auf solch eine perfide Weise drangsalieren, hat mich echt sauer gemacht - weswegen ich dir gerne helfen möchte, Yuri.

Dass du dich nun für die Situation so sehr schämst, kann ich gut verstehen. Und dennoch frage ich dich: Wofür? Weil du den ständigen Beleidigungen und Provokationen nicht mehr stand halten konntest? Welcher Mensch kann das denn schon auf Dauer? Wahrscheinlich kaum einer. Sie es mal so: Du musstest gegen einen unglaublichen Druck ankämpfen und hast sicher den ganzen Frust in dich rein gefressen, weil du nicht noch mehr Ärger wolltest. Wäre es unter diesen Umständen nicht früher oder später sowieso eskaliert? Liebe Yuri, dafür, dass dich die Gefühle übermannt haben, brauchst du dich nicht zu schämen. Es ist eine natürliche Reaktion auf die Missstände gewesen, die dir widerfahren sind. Auch wenn ich der Meinung bin, das Schlagen nie eine Lösung des Problems ist, so kann ich dich verstehen - du hast aus dem Affekt gehandelt.

Ich bin sogar sehr erstaunt, dass du so lange ruhig geblieben bist! Ehrlich, davor ziehe ich echt meinen Hut! Ein aggressiver Mensch hingegen hätte sicher nicht lange gefackelt und hätte den Jungen vermutlich zu Brei verarbeitet.

Was ich dir raten kann, ist dich dringend anzuvertrauen - sowohl in der Schule, als auch zu Hause! Vielleicht habt ihr in eurer Schule eine Art Vertrauenslehrer oder einen Schulsozialarbeiter, dem du deine Geschichte erzählen kannst. Es ist ein Unding, dass niemand deine Sicht der Dinge hören wollte und du allein wegen solch einer deftigen Lügengeschichte einen Verweis kassieren musstest. Wichtig ist, dass du dich noch einmal auf eine gedankliche Suche nach Zeugen machst, die das ganze beobachtet haben! Wenn du vor hast zu besagten Vertrauenslehrern oder Sozialarbeitern zu gehen, sprich vorher mit den eventuellen Zeugen und lade sie zu einem Gespräch ein. Du solltest zudem erwähnen, wie viel jetzt für dich auf dem Spiel steht und das ihre Aussage deinen Platz an der Schule retten kann!

Liebe Yuri, mach deine Sorgen, dass du wegen einer "Schlägerei" in eine Psychiatrie kommst, sind unberechtigt. Um dort hin zu kommen, bedarf es schon mehr als ein Ausraster nach langer Gängelei. Das klappt also nicht so einfach. Mach dir also darüber keine Gedanken. Stell dir vor, man würde nach solchen Vorkommnissen jeden Betroffenen in eine Psychiatrie einweisen - dann wären viele Schulen wohl etwas leerer als heute. ;)

Abschließend noch zu deinen Eltern: Ich kann es gut nachvollziehen, dass du dich schlecht wegen den Geschehnissen fühlst und dass es dich daher wahrscheinlich auch viel Überwindung kostet, deinen Eltern davon zu erzählen. Ich kann dir aber aus eigener Erfahrung sagen, dass Eltern einfach alles merken - auch wenn es nicht immer sofort passiert, irgendwann merkt jeder Vater und jede Mutter, dass mit seinem Kind etwas nicht stimmt. Lass sie also an deinem Leben teilhaben! Eltern wissen meistens ohnehin schon kaum etwas über das schulische Umfeld - wie sollen sie denn auch, wenn man ihnen nichts davon erzählt?


Liebe Yuri, ich hoffe, dass ich dich dazu ermutigen konnte, nun einen Schritt in die Offensive zu gehen! Je mehr Leute DEINE Sicht der Geschichte kennen, desto mehr Leute hast du auch auf deiner Seite und es besteht die Möglichkeit, deinen Mitschülern das Handwerk zu legen! Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die Zukunft - auf das sich das Blatt bald zum Guten wenden wird!

Mit lieben Grüßen

Julia