Problem von Anonym - 16 Jahre

Die Eltern meines Freundes hassen mich.

Hallo, ich bin seit etwas mehr wie zwei Monaten mit meinem Freund zusammen. & es ist alles gut, wir verstehen und uns vertrauen uns. Wir hatten gemeinsam unser erstes mal. Es ist wie eine Traumbeziehung. Das einzig Problem, seine Eltern. Sie sind sehr gäubisch & gehen jeden Sonntag & soweit ich weiß auch an anderen Tagen ( Abends ) in die Kirche. Als wir eine Woche zusammen waren, wollte er es seinen Eltern sagen. Er sagte nur, dass sein Vater es nicht so gerne hat, wenn er eine Freundin hat, ich wusste zu dem Zeitpunkt nochnicht warum & habe es auch nicht weiter hinterfragt. Dann am Abend als er zuhause war, erzähle er es seiner Mutter. Sie ist total ausgeflippt & hat sagte Dinge wie "ein ungläubiges Mädchen wird nicht mein Haus betreten." also musste er ihnen vorlügen, dass wir uns getrennt hätten. Es wäre eigentlich kein Problem für mich, dass ich die Eltern eben nicht kennen lerne, aber ich finde es ziemlich rassistisch mich so schlecht zu machen weil ich nicht jeden Sonntag in die Kirche gehe. Mein Freund hat gesagt er hat kein Problem damit, aber das seine Eltern so denken beschäftigt mich ziemlich. Er sagte einmal, wenn seine Eltern es rausfinden, ist es vorbei. Sie werden ihm alles verbieten und sein Vater wird ihn schlagen. Ich wollte mir vor längerer Zeit einen Einblick von dieser Gemeinde machen & bin mit in die Kirche gegangen, natürlich haben ich & mein Freund uns wie normale Freunde verhalten. Nach der Kirche sind wir dann noch wandern gegangen und sind dann zu einer Frau aus der Gemeinde nach hause gegangen. Eigentlich war es am Anfang echt schön, aber später fiel mir auf, dass keiner der anderen Leute aus der Gemeinde mich beachteten. & wenn mich jemand ansprach dann nur um zufragen woher ich meinen Freund kenne (ich nenne seinen Namen nicht). Vor ungefähr einer Woche waren ich und er in Heilbronn (die nächst größere Stadt in der nähe von unserem und seinem Dorf. Er wohnt weiter weg, nicht im selben Dorf wie ich.) & dort wurden wir von einem Verwanten aus seiner Familie gesehen. Mein Freund hat nicht gesehen, dass uns jemand gesehen hat aber wir haben uns auch nicht geküsst. Dieser Verwandte hat nur gesehen wie er seinen Arm um mich gelegt hatte. Aber als er nach hause kam, wurde er sofort von seiner Mutter darauf angesprochen. sie sagte zu ihm er sollte besser keine Geheimnisse haben, weil sie sieht alles. Ich hab wirklich angst, dass seine Eltern es heraus finden. Was sollte ich ihrer Meinung nach tun?

Dana Anwort von Dana

Liebe Unbekannte!

Das Problem bist nicht du, das Problem sind die Eltern in einer sehr weltabgewandten Art der Gläubigkeit. Sie sind sehr dominant, bis hin zu dem starken Druck, den sie ausüben (Überwachung, Androhung von Gewalt). Dein Freund ist da natürlich zwischen den Stühlen. Er liebt dich, er will mit dir zusammen sein, hat aber die Eltern im Nacken. Wahrscheinlich wollen sie für ihn eine Frau, die ihren Glauben teilt - und vor allem nicht so früh.

Leider wird es zu deinem Problem insofern, dass du so abgewatscht wirst und dich anscheinend schlecht fühlen sollst. Musst du nicht, du hast nichts falsch gemacht. Desweiteren wird es zum Problem, weil diese Beziehung jetzt schon keine Zukunft hat, solange dein Freund sich nicht wehrt. Ihn jetzt aber zur Gegenwehr seiner Eltern aufzufordern, ist auch sehr schwierig, denn es würde für ihn sehr hart. Die Eltern selbst wird man nicht zur Vernunft kriegen, da bin ich mir 99%ig sicher.

Meiner Meinung nach wäre das Richtige, sein Elternhaus und eure Beziehung komplett zu trennen. Wenn ihr zusammen sein wollt, dann nur dort, wo ihr "sicher" seid. Auch das wird stark belastend. Die Frage ist halt auch, wie lange die Beziehung halten wird, wenn sie so "verboten" ist und damit unter einem so heftigen Stern steht. Aber das liegt nicht in meiner Hand, das zu beurteilen. Ich würde dir raten, dich, was seine Familie angeht, zurück zu halten, damit es nicht später heißt "du warst aber immer gegen meine Familie!!" und zu versuchen, mit deinem Freund eine entspannte Beziehung zu führen. Vielleicht ist er irgendwann so weit, dass er sich für dich entscheidet und dies dann auch vor seinen Eltern mit geradem Rücken durchsteht. Die Folge wird allerdings sehr wahrscheinlich sein, dass es einen nicht zu kittenden Bruch gibt zwischen seinen Eltern und ihm...aber auch das ist nicht dein Problem und es ist nicht deine Aufgabe, ihm dabei behilflich zu sein. Je mehr du dich involvierst, desto mehr könntest du später "die Böse" sein. Versucht, eure Beziehung zu genießen - und wenn sie hält, gibt es halt irgendwann eine Entscheidung, die dein Freund treffen muss. Hält sie nicht, ist das Problem irgendwann eh von alleine gelöst.

Wichtig ist nur, dass du die Ablehnung nicht auf dich münzt. Du bist mit Sicherheit ein taffes, hübsches und sympathisches Mädel, dein Freund hat sich ja nicht einfach so in dich verliebt. Der "Makel" ist deine fehlende Gläubigkeit. Und die ist auch nur für Gläubige mit Tunnelblick ein Problem. Bleib, wie du bist.

Alles Liebe,

Dana