Problem von Matthias - 16 Jahre

Ich will wieder Zuhause sein

Hallo. Ich glaube es ist am besten wenn ich einfach anfange. Also angefangen hat das alles damit, das ich eine Zwangserkrankung bekommen habe, die sich bei mir in Form von häufiges zuspät kommen, zu viel Zeit im Bad und allgemeiner Perfektion geäußert hat. Ich musste deshalb auf Rat der Schule zu einem Psychologen, da war ich auch, meine Familie (Mama, Papa und Oma) und ich waren sogar bei mehreren und uns wurde gesagt, dass man das am besten stationär, also in einer Klinik (Psychiatrie) behandelt. Ich wollte dort zwar nicht hin, aber ich wusste das es sein musste, wenn ich mir helfen lassen wollte. Ich war dort ca. 6 Monate und dannach sollte ich von der Psychologen und vom Jugendamt aus in eine Einrichtung, also in betreutes Wohnen. Weder ich, noch meine Eltern wollten das, aber das Jugendamt hat uns dann damit gedroht, das sie uns sonst das Sorgerecht wegnehmen würden. Also bin ich dahin. Ich bin dort jetzt schon seit dem 27.09.2013 und bin jetzt im Sommer mit der Schule
  fertig. Mein eigentlicher Wunsch war dann, wieder Zuhause zu sein und meinen Realschulabschluss zu machen auf einem Berufskolleg. Das Jugendamt ist aber nicht einverstanden damit, und egal was meine Eltern versuchen, sie finden immer einen Weg uns zu manipulieren, sodass wir am Ende zustimmen müssen. Meine Eltern haben schon oft versucht mich da rauszuholen, aber es hat nie geklappt. Ich bin da jetzt noch warscheinlich  höchstens bis 18, weil ich dann Volljährig bin und dann kann mir das Jugendamt ja nichts mehr.  Nur ich kann mich da in der Schule manchmal gar nicht konzentrieren und habe Heimweh. Ich mach da jetzt einen Hauptschulabschluss, aber vom Stoff her könnte ich locker einen Realschulabschluss machen, also 10b. Ich bin dazu psychisch nicht in der Lage, weil ich mich dort einfach nicht wohl fühle. Die Zwangserkrankung habe ich auch nicht mehr, aber das Jugendamt droht immer nur mit Kindeswohlgefährdung und, und, und. Ich bin momentan alle 3 Wochen Zuhause, und telefoniere
auch jede Woche mit meinen Eltern. Ich habe auch keinen Kontaktverbot oder sonstiges. Ich will nur wissen, ob meine Eltern jetzt zum Anwalt gehen können, bzw. Sollten oder was wir sonst noch machen können. Weil ein Jahr länger dort oder nicht macht schon einen Unterschied. Ich danke euch jetzt schon Vielmals, dass ihr euch Zeit nehmt mir eine Antwort zu schreiben. Liebe Grüße, Matthias.

Dana Anwort von Dana

Lieber Matthias!

Ohweh, das ist ein Problem, das wir Laien besser nicht lösen sollten, weil wir da zu wenig Ahnung haben.
Es ist komisch...entweder tut das Jugendamt gar nichts oder es tut zu viel. Ich kenne halt nur deinen Standpunkt und weiß nicht, was vorher so wirklich gelaufen ist.

Ich möchte dir daher raten, dich mit deinen Eltern bei einer Erziehungsberatung vorzustellen und zu fragen, was für Möglichkeiten ihr habt. Das Problem: die Erziehungsberatung arbeitet oft mit dem JA zusammen, da muss man einfach mal sanft fragen, was da abgeht und warum es so abgeht, wie es momentan läuft. Vielleicht ist es wichtig für deine Zwangsstörung, diese Zeit noch in der Wohngruppe zu bleiben, das kann sein, das kann ich hier nicht beurteilen, aber eine zweite Meinung kannst du dir auf jeden Fall einholen.

Ich wünsche dir alles Gute und es tut mir leid, dass wir hier nicht mehr für dich tun können. Das ist ein sehr spezielles Problem, mit Rechtsfragen und Hintergrundwissen...da traue zumindest ich mich nicht mehr heran und verweise dich eben auf andere Fachleute, wie die der Erziehungsberatung, die auf Familienprobleme spezialisiert sind und dir sicher weiter helfen können.

Schule kannst du übrigens auch später auf einem Kolleg machen, selbst, wenn du jetzt noch warten müsstest, bis du "darfst". Ich verstehe überhaupt nicht, warum das "Kindeswohl" nicht auch den beruflichen Weg beinhaltet.... Ich hoffe, du findest den richtigen Weg für dich und genug Menschen, die ihn mit dir gehen können, ohne dich einzuschränken.

Alles Liebe und viel Erfolg!

Dana