Problem von Anonym - 17 Jahre

Schlechter Körper / Krebs in der Familie

Hey liebes Team,
also ich werde versuchen meine Probleme kurz, aber trotzdem ausführlich zu beschreiben.
Mein erstes Problem ist, fängt damit an dass ich Hochleistungssportlerin bin. Ich trainiere 6 Tage die Woche. In meiner Sportart braucht man sehr viel Kraft. Vor allem im Oberkörper. Leider sieht man mir das sehr, sehr an. Mein ganzer Körper besteht fast ausschließlich aus Muskeln. Das sieht nicht schön aus und wirkt vor allem abschreckend und nicht schön auf andere Menschen. Mein erster Freund hat mich verlassen, weil ich ihm zu muskulös war und zu wenig Brust für eine 17'Jährige hatte. Meine ganze Familie hat Busen. Ich natürlich nicht. Das tut sehr sehr weh. Ich weis nicht wie ich damir klar kommen soll, denn dünn o. Schlank bin ich auch nicht ansatzweise.
Mein zweites Problem: Als ich 15 war, hatte meine Mum das erste mal Brustkrebs. Sie hatte ihn besiegt und ich habe sie natürlich überall dort unterstützt wo es möglich war. Doch seid diesem Jahr im Januar ist er wieder zurück. Schlimmer als zuvor. Und fast im gesamten Körper. Ich versuch immer die 'Starke' zusein. Aber es fällt mir schwer, und mit anderen darüber zu reden. Geht iw nicht weil ich das Gefühl hab nicht ernst genommen zu werden.

Schon im vorraus Danke für ihre Antwort.

Bernd Anwort von Bernd

Hallo Unbekannte,

zum Leistungssport habe ich eine eigene Meinung, die Du wahrscheinlich nicht gerne hören wirst. Und erst recht nicht Dein Trainer und diejenigen, die Dich dazu angehalten haben, Deinen Sport wettkampfmäßig zu betreiben.

Generell ist es mit Muskeln wohl ähnlich wie mit Pearcings oder Tattoos: entweder der Partner kommt damit zurecht, oder eben nicht.
So wie ich mir nicht vorstellen kann, einen Nagel zu küssen (egal ob in Lippe, Zunge oder sonst irgendwo), mag der andere über die tätowierte Schlange stolpern oder eben über den Muskel, wo er anderes lieber hätte.
Aber es gibt doch für jede Geschmacksrichtung auch Gleichgesinnte. Deshalb verstehe ich dieses Dein Problem nicht ganz: mit einer ganz bestimmten Ausrichtung meines Lebens bestimme ich doch auch, mit wem ich mich über die gleichen Interessen unterhalten kann und weiß, wer den gleichen oder ähnlichen Geschmack hat, wie ich selbst?!Wenn Du selbst auf die Idee gekommen warst, den Sport für Dich zu wählen. Also kein Opfer der unerfüllten Träume und des Ehrgeizes Deiner Eltern bist, musst Du es wohl hinnehmen, dass Du es Dir so ausgesucht hast?
Man kann halt nicht das Lebensgefühl einer Nina Hagen ausdrücken wollen und bei dem Freund ankommen, wie Heidi das Klümpchen?

Zu dem Thema "Krebs in der Familie" hoffe ich gleich dreierlei:
- dass Dein Sporteinsatz nicht Verdrängung ist. Nicht der Versuch, durch übersteigertes Körperbewusstsein eine Angst zu kompensieren.
- dass Du es einerseits nicht zu nah an Dich herankommen lässt, aber andererseits frühzeitig und konsequent Deine Gesundheit überprüfen lässt.
- dass Deine Mutter Dir noch lange erhalten bleibt.

Alles Liebe,

Bernd