Problem von Anonym - 23 Jahre

Ich habe einen sehr starken Kinderwunsch

Hallo liebes Kummerkasten-Team,
Ich bin nun 23 Jahre alt und habe schon seit ich 18 bin und mit meinem ersten Freund zusammen war einen sehr starken Kinderwunsch. Er wohl damals nicht und ausserdem fand ich damals auch, dass ich noch etwas sehr jung für solch ein Vorhaben bin.
Seit knapp drei Jahren habe ich einen neuen Freund mit dem passt alles perfekt und er möchte später auch Kinder. Deswegen wird dieser Wunsch auch immer stärker...
Ich weiß auch, dass es jetzt für uns beide noch etwas früh wäre Kinder zu bekommen, denn wir sind, wie erwähnt, erst drei Jahre zusammen.
Das eigentliche Problem ist: Mich plagen immer wieder Zweifel an meinem Wunsch, denn ich habe seit meiner Kindheit mit Depressionen zu kämpfen. Ich frage mich immer wieder, ob ich mit meinen Depressionen überhaupt eine gute Mutter wäre. Ich kann schließlich nicht einmal gut auf mich selbst aufpassen und für mich selber Sorgen, wieso sollte ich also auf ein Kind aufpassen können? An sich bin ich auch selber noch ein großes Kind und werde es auch wohl erstmal bleiben.
Ich habe mit meinem Freund auch schon darüber gesprochen, aber mit sonst niemandem. Er meint, ich solle mir keine Sorgen machen, wenn es irgendwann soweit ist, werden wir das schon hinbekommen. Doch ich kann diese Sorgen nicht abstellen und habe auch das Gefühl, dass sie immer schlimmer werden.
Trotzdem glaube ich nicht, dass es für mich ohne Kinder ein erfülltes Leben wäre.

Viele liebe Grüße

Bernd Anwort von Bernd

Hallo Unbekannte,

Es ist wirklich erfrischend, hier auch einmal jemanden zu erleben, der seinen Herzenswunsch- und damit sich selbst- in Frage stellt.
Warum erfrischend?
Weil "vorausblickende Verantwortlichkeit" hier so selten abgefragt wird!
Das allein würde mich als Laien dazu führen, Dir alle Kompetenzen einer wirklich guten Mutter zu attestieren!

....wenn ich nicht um postnatale Depressionen wüsste.
Wenn ich abschätzen könnte, wie stark Deine vorangegangenen Niedergeschlagenheiten Dich beeinflussen.
Für mich gilt nur eins (und ich denke, dass genau das der Grund für Deine Zuschrift ist?):
ein Kind ist eine Aufgabe!
Kein Heilmittel!
Weder Heilmittel für eine verkorkste Beziehung!
Noch Heilmittel für unsere seelische Unausgeglichenheit!

Wir können Dir diese Deine Frage nicht wirklich beantworten!
Was ich Dir mitgeben will: Dein Kind wird sich keine besorgtere Mama vorstellen können!
Ich finde es einfach toll, wenn sich ein Mensch vor einer grundlegenden Entscheidung so sehr selbst in frage stellt, wie Du es hier tust!

Ich weiß nicht wirklich, welche Beratung ich euch empfehlen soll.
Partnerberatung?
Dein Partner muss sich der Risiken bewusst sein und sie mit tragen wollen!
Psychologische Beratung für Dich?
Sicherlich kann dort Deine Vorgeschichte mit in Betracht gezogen werden und Dir daraus bessere Ratschläge gegeben werden?

Ich weiß, dass Du alles tun wirst, was für Dein Kind gut sein wird!

Alles Liebe,

Bernd