Problem von Anonym - 16 Jahre

Das Leben rauscht nur noch an mir vorbei (Nr 2. nachdem es nicht bearbeitet wurde)

Hallo ich möchte mich erstmal bedanken für eure Arbeit und die Spaßfragen die ihr euch alle ehrenamtlich geben müsst! RIESEN LOB! :-)

Ich möchte hier auf gar keinen Fall Mitleid oder Aufmerksamkeit erregen... Ich brauche lediglich professionellen Rat/Hilfe.

Jetzt zu meinem Problem:
Irgendwann fing es an das mich meine Freunde langsam verließen (ich bin nicht unbeliebt oder gar geht es mir finanziell schlecht...) und Freunde wurden langsam nur noch zu "Bekanntschaften". Es gibt nur noch meine beste Freundin mit der ich meine Sorgen teilen kann. Aber ich glaube für sie ist das zu viel... Sie erzeugt Mitleid und weint schrecklich bitterlich wenn ich ihr dieses Problem erläutere. Das macht mich noch mehr fertig also wende ich mich ja an euch...
Ich bin auch sehr unglücklich verliebt in jemanden der in dem Fall weit weg wohnt. Ich schreibe bewusst jemandEN und unglücklich... Ich denke man kann sich ja jetzt denken das ich jetzt damit sagen will das ich homosexuell bin... Aber die unglückliche Liebe ist eben auch nur ein Teil meines Problemes... Das Leben rauscht nur noch an mir vorbei... Ich denke sehr oft über Suizid nach... Ich kann einfach nicht mehr... Meine schulischen Leistungen sind nicht die Besten... Manchmal werde ich sogar gemobbt aufgrund meiner Homosexualität... Das schmerzt... Die Freunde die mir in Urlauben geschenkt werden und mir dann auch genommen werden... Dort fühle ich mich immer so sorgenlos...
Manchmal hab ich Angst das diese Gedanken Übermaß nehmen und ich kaum das dann kaum noch steuern kann... Könnte ich mir irgendwo privat Hilfe holen? Ohne das meine Eltern dies erfahren? Ich glaube das ist das letzte was ich wollte und ich weiß leider auch nicht ob sie es verstehen würden...

Ich fühle mich gerade so frei und froh das ich das jemandem mitteilen konnte ohne Mitleid zu erregen.

Danke für ihre wundervolle Arbeit!

Romina Anwort von Romina

Lieber Ratsuchender,

vielen Dank für dein Vertrauen in den Kummerkasten und auch für dein Lob. Wie du schon selbst erkannt hast, kann man dir aus der Ferne wahrscheinlich nur sehr schwer weiterhelfen und "professionelle" Hilfe sind wir hier auch gar nicht. Aber solche Hilfe gibt es vor Ort! Du kannst dich ohne jegliche Bedenken an eine Erziehungs- und Familienberatungsstelle wenden. Das klingt vielleicht erst mal seltsam, aber diese Beratungsstellen sind erste Anlaufstelle für alle Probleme, die in Familien mit minderjährigen Kindern auftreten, egal ob Stress in der Schule, Ehekrise der Eltern oder auch psychische Probleme.
Du kannst einfach im Internet nach einer Beratungsstelle in deiner Nähe suchen und dann dort anrufen und einen Termin vereinbaren. Wenn du es nicht willst, erfahren auch deine Eltern nichts davon. Zu deinem Termin bei der Beratungsstelle kannst du selbstverständlich eine Vertrauensperson, wie z.B. deine beste Freundin, mitnehmen, du kannst aber auch alleine hingehen. Dort arbeiten Psychologen und Sozialpädagogen, einer von diesen wird dir aufmerksam zuhören und kann dich dann beraten, wie du weiter vorgehen kannst. Du kannst dir die Mitarbeiter der Beratungsstelle als "Weichensteller" vorstellen, die Erfahrung mit Problemen wie deinen haben und dir entweder gleich selbst weiterhelfen oder dich an geeignetere Hilfe verweisen. Vielleicht empfehlen sie dir, dich in psychotherapeutische Behandlung zu begeben und helfen dir, einen Therapeuten zu finden.

Ich finde es toll, dass du zu deinen Schwierigkeiten stehst und dir Hilfe holen willst! Jeder hat im Leben irgendwann mal Probleme und dafür sind Beratungsstellen, Therapeuten usw. ja da. Den ersten Schritt auf dem Weg zur Besserung hast du schon geschafft!

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft, dich deinen Problemen zu stellen.

Liebe Grüße

Romina