Problem von Anonym - 18 Jahre

Niedergeschlagenheit

Hallo,

seit ein paar Tagen bin ich relativ niedergeschlagen. Ich liege bzw. schlafe den ganzen Tag nur im Bett (wirklich von morgens bis abends und dann nochmal die ganze Nacht durch), bin dauernd müde und kann mich zu nichts aufraffen. Ich bin auch etwas traurig, kann aber nicht sagen, wieso. Und gestern - auf einmal - hatte ich insgesamt drei Heulkrämpfe. Ich habe einfach angefangen zu weinen und kann wirklich nicht sagen, warum.
Ich schiebe momentan auch Dinge vor mir her, die ich erledigen muss. Früher war das fast nie der Fall (keine Ahnung, ob das mit dem zuvor Gesagten etwas zu tun hat).

Habt ihr eine Ahnung, was ich haben könnte? Ist das nur eine Phase, die auch wieder vorbeigeht? Liegt es am Wetter? Stress?
Ich weiß es nicht.

Danke!

Pia Anwort von Pia

Liebe Unbekannte,
schön, dass Du es trotz der Schwerfälligkeit geschafft hast, hier zu schreiben.

Das hört sich sehr nach einer depressiven Verstimmung/Episode an, jedoch bin ich nicht in der Lage Dir das zu diagnostizieren, daher würde ich Dir raten, dass Du Dich an Deinen Hausarzt oder direkt an einen Psychiater wendest. Nach Erfahrung weiß ich, dass es meist leichter fällt, erstmals zu einem Hausarzt zu gehen. Das ist ein ganz berechtigter Grund zum Arzt zu gehen, mache Dir deswegen keine Gedanken. Der kann auch Deine Blutwerte checken, ob Deine Müdigkeit vielleicht aufgrund einer Mangelerscheinung ausgelöst wurde. Er kann auch abschätzen, ob eine depressive Verstimmung vorliegt und kann Dir einen Psychiater empfehlen und Dich überweisen.

Keine Angst, es kann auch mal eine Phase sein und Du bist damit auch nicht automatisch psychisch krank oder ähnliches. Ich möchte Dir diese Handlungsmöglichkeit nur aufzeigen, um Dir klar zu machen, dass es dafür Hilfe gibt. Erst Recht, wenn es kein konkreten Auslöser für Deine Krise gibt, kann es oft als Depression auftreten, was an einem "Fehler in Deinem Gehirn" (kannst ja mal genau googeln, was das bedeutet) liegen kann, dafür kannst Du nichts.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es schwer fällt etwas zu unternehmen und zu erledigen, aber meist muss man sich sehr aufraffen und es trotzdem machen, um aus dem Loch herauszukommen. Vielleicht kannst Du einen Freund bitten, dass er Dir dabei hilft. Versuche nicht zu viel alleine zu sein und auch genug an der frischen Luft zu sein. Frisches Obst und Gemüse gibt auch mehr Energie. Es gibt den Begriff "Entgegengesetztes Handeln" was Dir sehr helfen kann. Egal, was Du gerade möchtest und denkst, versuche entgegengesetzt zu handeln. Beispielsweise kannst Du eine freudige Musik ganz laut machen, wenn Du denkst, dass die Trauer Dich bald überfällt. Lenk Dich bewusst ab und versuche Dich selbst zu überreden aktiv zu werden. Es klingt einfacher, als es ist.

Ich frage mich, wie Du den ganzen Tag schlafen kannst, musst Du nicht in die Schule/Uni/Arbeit/Ausbildung? Wenn Du gerade ein Loch hast, dann versuch Dir einen Job zu suchen, das kann auch helfen, wieder Struktur in den Tag zu bringen, das ist sehr wichtig um aus dieser Stimmung heraus zu kommen.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Motivation, dass Du Dich gegen diese gemeine Niedergeschlagenheit stellst und wieder glücklicher wirst. Wenn Du es nicht alleine schaffst, dann hole Dir bitte professionelle Hilfe, das ist keine Schande.

Alles Liebe
Pia