Problem von Anonym - 14 Jahre

Ich fühle mich unwohl wegen aufdringlichen Asylbewerbern

Hallo liebes K-K-Team,
Ich fahre seit vier Jahren mit dem Bus zur Schule. Seit etwa einem halben Jahr fahren auch ca. 10 asylbewerber mit. Sie starren die Mädchen immer ziemlich unhöflich fast schon »angegeilt« an, so als wollten sie uns sexuell missbrauchen ( das ist auch die Meinung meines BruderS). Einer hat mich sogar schon angesprochen, er meint er seie auf der BOS und sei ca 16 Jahre alt. Das Kling schon komisch. Ich dachte als BOS Schüler ist man älter außerdem sieht er aus wie 20 MINDESTENS. Er wollte mich auch einmal nach Hause begleiten was ich sehr aufdringlich fand. Das alles macht mir erlichgesagt gesagt Angst. Auch weil ich weis wie die Männer ihre Frauen in deren Kultur behandeln. Ich ignoriere ihn zurzeit vollkommen aber da ich an der Endstation aussteige wo meistens nur die und ich sind muss ich oft auch ein Stück mit Ihnen gehen. Ich weis nicht ob ich Ihnen unrecht tue oder nicht. Es ist mir unangenehm mit Ihnen im Bus zu fahren. Ich habe Ihnen nicht gesagt das ich nichts mit Ihnen zu tun haben will. Ich hoffe ihr versteht mein Problem, und dass ich keinesfalls eine Rassistin oder ähnliches bin. Danke im Voraus
Liebe Grüße

Bernd Anwort von Bernd

Hallo, junge Dame.

Dass uns andersartiges Furcht einflößt und wachsam sein lässt, ist gut und hilfreich.
Es ist gut, wenn wir darauf achten, dass unser "Schutzraum", unsere "Wohlfühlzone" nicht angetastet wird!
Weißt Du, was mir einen Schrecken einjagt?
Du schreibst:
"Sie starren die Mädchen immer ziemlich unhöflich fast schon »angegeilt« an, so als wollten sie uns sexuell missbrauchen".
Das erschreckt Dich. Zurecht! Weil kein Mädchen Sexobjekt ist! Für niemanden!
Ich kann nur keinen Unterschied zu "notgeilen" deutschen finden.

Was mich erschreckt? Die Schlussfolgerung in Deinem Satz: "so als wollten sie uns sexuell missbrauchen".

Das brachte mir eine Situation aus meiner Bundeswehrzeit in Erinnerung. Da hatte mal mein Vorgesetzter den Sicherheitsabstand von 3 Schritt unterschritten. Ich ging zurück und er setzte mir nach..
und in meiner nachfolgenden Beschwerde drückte ich das (wahrheitsgemäß) so aus: " und er kam mir wieder auf ca. 20 cm nahe und brüllte mir so ins Ohr, dass ich Angst hatte, gleich von ihm verprügelt zu werden."
Das mit der "Angst, verprügelt zu werden" hätte ich weglassen können! War auch nicht wirklich relevant! Weil der "versuchte tätliche Angriff auf einen Untergebenen" schon dadurch gegeben war, dass der Vorgesetzte den "Sicherheitsabstand" 2 mal durchbrochen hatte.

Mit dem (unnötigen) Zusatz wollte ich etwas ausdrücken: damit niemand überlesen durfte, was mein Anliegen war: versuchter tätlicher Angriff!
(Mit der Konsequenz: wenn ich die Beschwerde durchgezogen hätte, wäre ein Feldwebeldienstgrad kurz vor seiner Pensionierung unehrenhaft entlassen worden und zusätzlich strafrechtlich verfolgt.
Nur weil er einmal zwei Schritt zu viel auf einen Untergebenen zugegangen war?!
Und sicherlich hauptsächlich wegen meines Zusatzes, dass ich "Angst hatte"...
Und niemand hatte auch nur ansatzweise danach gefragt, ob ich ihn durch mein fortgesetztes Lächeln während seines Gebrülls vielleicht provoziert hatte? :-) )

Mit Deinem unnötigen Zusatz ("so als wollten sie...") suggerierst Du uns eine noch nicht einmal andeutungsweise erfahrene Handlung!

Was Deiner Schilderung fehlt (meinem Ausweichen damals entspricht): Du musst Deinem Gegenüber klar definieren, wo Dein Sicherheitsabstand unterschritten ist!

Du schreibst: "Auch weil ich weis wie die Männer ihre Frauen in deren Kultur behandeln."

Google einmal (wenn Dir nach Gruseln zumute ist) unter dem Stichwort "häusliche Gewalt" oder "Gewalt gegen Frauen" oder "sexueller Missbrauch".


Es gibt zwei Gesetze, die nach meiner Meinung niemals gebrochen werden sollten:

Wenn ein Mädchen "Nein" sagt, ist das Gesetz! Nicht diskutierbar!

Und wenn ein Mädchen dem, der dieses Gesetz bricht, eins aufs Maul haut (oder in die Weichteile tritt), ist das in Ordnung und auch nicht diskutierbar!

Was nun den angeht, der Dir ein Gespräch aufgedrängt hatte: warum hast Du ihn nicht direkt gefragt, wie er als 16-jähriger auf der Berufsoberschule sein kann?
Dass er Dir nicht Gewalt antun will, hast du doch nun schon festgestellt, oder? Wie ich das lese, was Du geschrieben hast, macht er Dich an, wie jeder deutsche, der Mut genug hat, einen Anfang zu machen?

Eher einschätzen kannst du einen Menschen nur, nachdem Du ihm ganz klar Deine Meinung gesagt hast. Und ihm klar machst, dass Du über genügend Verstand verfügst, ihn zu durchschauen.
Wenn du z.B. Deinen Verehrer als Lügner entlarvst, wird er sich eher selber schuldig fühlen, als wenn Du ihn bloß ignorierst!
Er weiß dann auch, dass es nicht seine Herkunft, sondern seine Charakterschwäche ist, die ihn bei dir disqualifizieren. Nicht allgemeine Fremdenfeindlichkeit, sondern konkrete und begründete persönliche Antipathie.

Auch einheimische Jungs wissen nämlich oft nicht den Unterschied zwischen "die Zicke ziert sich nur und will eigentlich" und "NEIN"!

Da hilft immer nur ein ganz klares und deutliches Wort! Und deutliche Zeichen! ..um Missverständnisse zu vermeiden.

Was ich Dir sagen will?

Sicherlich nicht, dass Du weniger wachsam sein sollst! Jedem gegenüber!

Andere Menschen kennen lernen kann man aber nur, wenn man ein wenig Vertrauen zulässt.

Wachsam sein darf nicht bedeuten, dass wir uns in unserem Keller mit unserem PC zusammen einschließen!

Wachsam sein bedeutet, dass wir in die Welt hinausgehen!

Und die Welt, die uns entgegentritt aufnehmen und auf uns wirken lassen!

Alles Liebe

Bernd