Problem von Tobias - 27 Jahre

Sebstmord

Ich entschuldige mich im voraus für die schlechte Rechtschreibung.
Ich liege seit dem meinen exfreundin vor 3 Monaten Schluss gemacht hat, mit der Begründung das sie mich zusehr liebt.

Mir fällt es leichter mit einer Geschichte alles zu erklären.
Ich tue es ungern da es so auf Mitleid rüber kommt.

Aber man muss sich mal vorstellen das ein kleiner Junge mit 3 Brüdern
In einer heilen Familie aufwächst. Doch irgendwann so ungefähr als der Junge 7 ist, beginnen seine Brüder ihre schlechten Taten auf den jungen zu schieben, und er bekommt den ärger ab weil man ihm nicht glaubt. Das ganze geht sehr lange. Bis der junge irgendwie anfängt das wo für er beschuldigt wird auch zu tun :
Stehlen
Lügen
Gewahlt....

Bis er zum Psychiater muss
Er erzählt ihm was er Hörern will und kommt als vollkommen normaler Junge wider raus. Dich zurück bei seiner Familie geht es weiter. Bis er in ein Heim muss für ungefähr 5 Jahre wo es ihm aber immer schlechter geht. Er kommt wider in die Familie und es geht für ihn normal weiter. Das heißt seine Brüder machen etwas und er bekommt die Schuld, die Eltern kommen in sein Zimmer das nicht einmal eine Türe hat, sagen ihm das sie ihn lieben aber er eine Strafe bekommen muss. Die fällt unterschiedlich aus, allerdings sehr oft mit Schläge. Und wen der Kochlöffel dabei kaputt geht muss er ihn auch noch von seinem Taschen Geld bezahlen.
Das ganze geht noch sehr lange so weiter aber irgendwann lernt der junge sich zu verstecken, verstellen, er stellt fest das wen er so tut als wäre alles super und er wäre immer Glücklich mögen ihn die läute,so lange er nicht er selbst ist.

Irgendwann jedoch lernt er eine Frau kennen und fühlt sich seit langem wohl er muss sich nicht mehr verstecken! Er kann sein wär er ist und wird geliebt ohne das es weh tut. Doch es ist schwer da es sich in eine verbezihung entwickelt. Er beschließt jedoch zu ihr zu ziehen. Bevor er es jedoch zum kann stirbt seine Oma und verlangt von ihm bei seiner Mutter zu bleiben und ihr zu helfen. Er geht auf den Wunsch ein. Nur kann er es nicht wen er,er selbst ist. Also verschließt er sich und fählt in sein altes Musster er verschließt sich um mit dem Schmerz klar zu kommen.


Leider war das sein größter Fehler da ihm wider vieles gleichgültig war seiner Mutter konnte er nicht helfen die musste mit einem nerven Zusammenbruch in die Psychiatrie, und seine Freundin wird nicht mehr mit ihm glücklich da er sich unbewusst entfremdet.
Bis sie eines Tages bei ihm wider zu Besuch ist, bei ihm übernachted und am nächsten Morgen Schluss macht mit den Worten das sie ihn zusehr liebt. Er kämpft um sie weil er sie liebt, schreibt sehr viel mit ihr obwohl es nicht seine Stärke ist. Er schrieb ihr das er sie liebt und vermisst.... Sie antwortet ihm das es ihr auch so geht..... Aber es trotzdem nicht mehr geht.... Der mittlerweile 27 jährige junge fühlt sich wider wie in seiner Kindheit nach dem er endlich richtig geliebt hat bekommt er die Schläge die schon immer auf das ich liebe dich folgen. Und er kämpft nur noch darum sich nicht selbst zu töten. Aber er versucht es trotzdem immer wider. Er weiß einfach nicht weiter und bracht Hilfe. Aber wie kann er Hilfe bekommen sonst er sich öffnet und er selbst ist wird er nur verletzt. Er kann nicht mehr. Er will sterben.
Hilfe

PaulG Anwort von PaulG

Lieber Tobias,

dieser Junge, den du beschrieben hast - würde er es denn wagen, seine Geschichte auch einmal anders zu lesen?

Es tut mir sehr leid, dass du in einem Elternhaus aufgewachsen bist, in dem du fragwürdigen Erziehungsmethoden unterworfen wurdest. Möglicherweise haben deine Eltern selbst nicht realisiert, dass "Liebe" auch anders aussehen kann. Anders aussehen sollte. Du hast zu Anfang deines Textes hervorgehoben, dass du Angst hast, Mitleid zu erregen. Ist Mitleid für dich denn etwas Schlechtes? Grundsätzlich mal heißt Mitleid, dass man jemandes Schmerz nachvollziehen kann. Was noch nicht heißt, dass man ihn selbst empfindet. Und aus Mitleid allein wird auch keine Hilfe geboren. Oft sogar das genaue Gegenteil: Ich habe erlebt, dass meine Eltern sich von mir wünschten, mich von dem Mädchen, die ich geliebt habe, zu trennen. Ich wollte nichts weniger als das. Dass die Beziehung nicht einfach war, stand auf einem anderen Blatt. Gefühle sind nicht rational. Und meine Eltern glaubten, mit einer Trennung würde es leichter. In Wirklichkeit wollten sie auch ihren eigenen Schmerz begrenzen, den sie empfanden, wenn sie mich sahen. Und dabei vergaßen sie, das es nicht eigentlich Schmerz war, was ich empfand, weil meine Liebste keine leichte Persönlichkeit war. Das Glück, das sie mir schenkte, war durch viel Anstrengung und Missverständnisse, Enttäuschung und Ärger erworben - aber all das zusammen hat mich reifen lassen. Ich bin dankbar dafür. Aber das größte Hindernis dabei war nicht das Mädchen selbst, obwohl es nicht einfach war mit ihr, und obwohl es schließlich doch zur Trennung kam. Das größte Hindernis waren die Menschen, die mich bedingungslos liebten - meine Eltern. Sie konnten nicht mehr mit ansehen, wie es mir schlecht ging, aber sie konnten dabei nicht sehen, dass ich meinem Herz nicht befehlen kann. Sie wollten nicht sehen, dass ich diesen Kelch trinken musste, bis zum Ende. Du siehst: Mitleid kann auch ein schlechter Ratgeber sein. Denn nicht immer ist Schmerz unproduktiv. Manchmal muss man ihn fühlen, um sich über gewisse Dinge klar zu werden. Nicht jeder Rat, dessen Zweck es ist, den unmittelbaren Schmerz zu begrenzen, ist auf Dauer der effektivste. Und wenn du das wünschst, Tobias, dann soll auch in deinem Fall nicht Mitleid mir die Finger führen. Dafür aber der Wunsch, dir klar zu machen, warum es weitergehen soll für dich.

Auf dem Sterbebett hat deine Oma dir das Versprechen abgenommen, dich um deine Mutter zu kümmern. Und du hast es auf dich genommen. Zeugt das von Dummheit? Oder ist es etwas zutiefst Ehrenhaftes? Du hast richtig gehandelt. Du hast deiner Oma das Sterben erleichtert. Du belohnst die Gefühlskälte deiner Eltern nicht mit Ablehnung und Hass, sondern du setzt dich für sie ein. Ich glaube, das kann mir ein großartiges Bild von deiner Persönlichkeit geben, oder? Zu deinen Brüdern kann ich nicht viel sagen. Ich will nicht beurteilen, wieweit das, was sie getan haben, geplante und absichtliche Bedrückung von dir war, und wieweit es normale Hässlichkeiten unter Geschwistern waren. Indem ich das schreibe, habe ich keinesfalls die Absicht, deinen Schmerz klein zu reden. Ich möchte dir vermitteln, dass das, was gestern war, gestern ist. Das morgen fängt erst an. Auch mit siebenundzwanzig. Du könntest siebenundsiebzig sein, und es wäre noch nicht zu spät. Denn auch dann hättest du die großartige Ehrenhaftigkeit und Verlässlichkeit, die deine Taten verraten.

Deine Freundin hat sich von dir getrennt, weil sie dich - so sagte sie - zu sehr liebt. Was müssen wir uns darunter vorstellen? Vielleicht ist auch sie in die Mitleidsfalle getappt. Vielleicht bist du so großartig, dass es schon einen starken Menschen braucht, um dich zu lieben, ohne dabei unglücklich zu werden. Ja, wo ich es so schreibe, bin ich sicher, dass das so stimmt. Du bist viel zu großartig, um von einem Menschen geliebt zu werden, der - sie mag noch so schön und klug sein - nur eine Winzigkeit unzulänglicher ist als du. Ich glaube, Michelle Obama muss eine sehr starke Frau sein. Und Joachim Sauer (der Mann von Angela Merkel) ein sehr starker Mann. Wie könnten sie sonst neben den Menschen bestehen, die ihre Ehepartner sind, die in mancherlei Hinsicht vielleicht zu gut für diese Welt sind - und aus deren Schatten sie niemals treten könnten? Du bist eine sehr geprüfte Person, aber du hast auch Verständnis für das Leid der Anderen. Das zeichnet dich aus. Nun denke dir nicht, deine Exfreundin hätte durch die Aussage, sie liebe dich zu sehr, nur verschleiern wollen, dass du sie angestrengt hättest. Sie meinte etwas ganz Anderes: Nämlich dass sie sich - vielleicht generell, vielleicht in ihrer jetzigen Lebensphase - einer solchen seelischen Tiefe, wie du sie mitbringst, nicht gewachsen fühlt.

Nimm dieses als großes Kompliment und Auszeichnung. Vor allem aber: Begeh nicht den Fehler zu denken, alles sei eine ununterbrochene Kette von Misserfolgen, alles sei vorgezeichnet, alles nur aus Leid bereitet. Du engst dich selbst ein, wenn du dir einredest, alles sei schon einmal dagewesen. Die jetzige Enttäuschung scheint derselben Quelle entsprungen zu sein, wie die Schläge deiner Eltern, die Häme deiner Brüder. In Wirklichkeit ist es anders: Du hast viel gelitten. Hast sehr viel gelitten. Aber du bist nicht willenlos durch alles hindurch gepeitscht worden, und wirst es auch jetzt nicht. Es gehört nicht alles zusammen. Sondern es ist so: Vieles hast du einfach hinnehmen müssen, da du zu klein warst. Doch du hast auch in vielen Schlachten gekämpft, und viele gingen verlustreich aus, im Einzelnen aber ganz anders. All die Gewalt und Demütigung haben dich nicht verhärmen können, wie dein Verhalten gegenüber deiner Mutter und Oma zeigt. Hättest du nicht getan, was du getan hast, dann hättest du so vergolten, wie du bekommen hast. Nun aber darfst du dich rein fühlen. Nun, nachdem du getan und versucht hast, was in deiner Macht stand, darfst du guten Gewissens zu dir sagen: Ich schwimme mich frei. Ich kann hier nicht weiter, weil ich mich sonst verzehre. Weil es mich verzehrt. Das kann man akzeptieren. Doch du solltest dich nicht scheuen, dir zu sagen, dass du gerecht und bewundernswert gehandelt hast.

Allein wirst du die Verantwortung nicht stemmen können. Du kannst nicht so stark sein, immer eine Maske zu tragen. Wie lange ist es her, dass du deine heiteren Züge in Gips gegossen hast? Und ist das, was du hinter dieser Maske vermutest, wirklich noch so entsetzlich, wie es dir schien, als du sie aufzogst? War es das überhaupt jemals? Weißt du, ob es nicht gut sein könnte, dich schwach zu zeigen? Ob das wirklich lächerlich ist? Weißt du, ob die Welt wirklich nach Maskenträgern verlangt - oder nach Männern, die zeigen, dass sie keinen Stein in ihrer Brust haben? Noch einmal, du hast viel geschafft. Rede dir nicht ein, eines sei wie das andere, alles schrecklich, immer schon. Du musst den Schmerz um deine Exfreundin getrennt von dem betrachten, was dir als Kind passiert ist. Und das, was inzwischen mit deiner Mutter geschehen ist, getrennt von dem, was früher los war. Auch wenn du die schönste Kindheit gehabt hättest, die man sich vorstellen kann, wärst du vor Schicksalsschlägen wie den neueren nicht gefeit gewesen. Und hättest womöglich, wenn auch auf andere Weise, noch mehr gelitten. Nun aber bist du hart genug, zu wissen, dass es auch gut ist, dass dir die Verantwortung für deine Mutter entglitten ist. Und gleichzeitig sensibel genug, trotzdem zu trauern. Bist du Manns genug, die Entscheidung deiner Exfreundin zu tolerieren, aber erlaubst dir auch die Verzweiflung. Du könntest wütend sein, vorwurfsvoll, gleichgültig. Aber wenn sie dich wirklich liebt, und davon bin ich überzeugt, wird sie gerade jetzt begreifen, dass dieses Gefühl richtig angelegt war.

Glaub mir, wenn ich mich zwischen verlassen und verlassen werden entscheiden dürfte: Ich wüsste, was ich wählen würde. Und das wäre nicht das verlassen. Deine Freundin hat gewiss nicht unüberlegt gehandelt, sondern ihr Verhalten legt nahe, dass sie es sich nicht leicht gemacht hat. Vielleicht gibt es in dieser Welt keine Zukunft für euch. Deshalb gibt es jedoch trotzdem einen Menschen - sie! - dessen Herz du berührt hast. Auch wenn es so scheint: Man kann sich aus Liebe trennen. Weil, die Liebe fortzuführen, zuviel verlangen würde. Und das heißt nicht, dass du zu anspruchsvoll bist - das heißt, dass sie das was du brauchst, versteht und respektiert. Aber es dir nicht geben kann. Und sei sicher: Wenn es einen Menschen auf dieser Welt gibt, der in diesem Moment um dich Angst hat, Mitleid mit dir hat, der sich verzweifelt wünscht, du mögest dein Glück finden: Dann ist es die Frau, die sich von dir getrennt hat. Erhebe dein Herz - es darf dich sehr stolz machen, von einem so fantastischen Menschen geliebt worden zu sein.

Ich kann dir nicht sagen, wo genau es jetzt für dich hingeht, Tobias. Ich weiß nur, dass es auf keinen Fall der große Schatten sein sollte. Du stehst noch lange nicht in der Mitte deines Lebens. Was könnte jetzt der Zeitpunkt verlangen: Neue Wege in der Arbeit zu gehen? Etwas ganz und gar Verrücktes zu wagen? Oder vielleicht, vielleicht willst du dir tatsächlich einfach ein bisschen erlauben, verzweifelt zu sein - jetzt, wo niemand dich mehr dafür strafen kann? Aber mit der festen Absicht, aus dem eiskalten See wieder aufzutauchen? Streck die Fühler aus. Nimm deine Maske ab. Spüre die Sonne. Sie ist da. Und wie die Erfahrung mit deiner Freundin gezeigt hat: Der Sonne würde ein Strahl ausbrechen, wenn du sterben würdest. Tu ihr das nicht zuleide. Und auch der Frau, die du liebst nicht. Und mir nicht - bitte.

Ich habe das Gefühl, dass du noch nicht alles gesagt hast. Schreib uns wieder, ich werde dir antworten, wenn du es möchtest. Nur denke nach, sprich dich aus - das bindet dich an die Welt.

Alles Gute und Liebe Grüße,

Paul