Problem von Anonym - 42 Jahre

Familie und Job

Hallo
ich bin 42 Jahre alt ohne ausbildung und bin diabetikerin und mollig , mein problem mein onkel (bruder meiner mutter ) hat meinen eltern die wohnung gekündigt wegen eigenbedarf da aber meine mutter eine erbkrankheit hat chorea huntington ist sie auf eine behinderten gerechte wohnung angewiesen mein vater pflegt sie so gut es nur geht wir suchen schon aber finden keine passende wohnung der drängelt fragt freunde meines vaters wann die eltern endlich ausziehen selbst die mutter meiner mutter steht hinter dem sohn
nun aber mein vater braucht mich wo für weiß ich nicht ich aber möchte arbeiten in sachsen da fängt er wieder an was ich da will das hab ich ihm mehrmals gesagt das ist ihm egal ich sitze den ganzen tag zu hause weiß nicht was ich machen soll habe nur eine kleine wohnung von 35 qm die pantryküche steht mit im wohnzimmer
meine freunde die ich noch hab kapseln sich auch nach und nach von mir ab keiner besucht mich hier habe jeden abend tränen in den augen wenn ich einfach wegziehe ist meine familie sauer auf mich das die dann mit mir nichts mehr z tun haben wollen oder holen mich da wieder weg

bitte sagt was soll ich tun

Nuala Anwort von Nuala

Hallo du!

Das klingt nach einer ganzen Menge an Baustellen! Dass du mittlerweile sehr traurig und ratlos bist, kann ich mir gut vorstellen. Ich möchte dir deswegen meinen Trost übermitteln und hoffe, dass ich ein paar Ideen habe, welche dir weiterhelfen können.

Zuallerst die Sache mit der Wohnung deiner Mutter: Nun, klingt erstmal unschön, aber so wie du es beschreibst, ist es leider nicht mehr aufzuhalten und ihr bemüht euch ja schon um eine neue Wohnung. Was ich an deiner/eurer Stelle tun würde: Den Onkel darauf aufmerksam machen, dass ihr aktiv am Suchen seid und dass es mit Wohnungsfinden oft nicht so einfach ist, besonders wenn spezielle Anforderungen wegen Behinderung oder Krankheit gelten. Wenn es ihm nicht schnell genug geht, kann er sich auch einfach an der Suche beteiligen! Ich finde es schon ziemlich unverschämt, euch solchen Druck zu machen, wo er doch Teil eurer Familie ist und euch und die Besonderheiten kennt!

Was deine eigene Sorge wegen des fehlenden Jobs und der kleinen Wohnung angeht, rate ich dir entschieden dazu, genau das in die Tat umzusetzen, was deine innere Stimme dir sagt! Wenn sie also sagt, dass du in Sachsen gut arbeiten könntest (sicherlich mit bestimmten Hintergrundinfos...!), dann ist da wohl etwas dran. Du kommst ja nicht einfach so auf diese Idee.
Außerdem solltest du dich selbst fragen, wie abhängig du dich derzeit von deiner Familie und deinem weiteren Umfeld fühlst - ein wenig lese ich aus deiner Schilderung, dass du nicht so 100%ig gegen deine Familie zur Wehr setzen kannst, wenn es um deine eigenen Wünsche und Ziele geht. Ich möchte dich deswegen ausdrücklich ermuntern, genau das zu machen: Schau auf das, was du dir sehnlichst wünschst und versuche, diese Wünsche schrittweise umzusetzen. Lass dich nicht von Angehörigen aufhalten. Liebe und Helfen sind das Eine, doch du selbst darfst dabei nicht zu kurz kommen! Auch DU brauchst Hilfe und Fürsorge! Wenn du merkst, dass du zu wenig Unterstützung bekommst, fordere diese bitte ein. Und falls dann zu wenig oder das Falsche kommt, solltest du Konsequenzen ziehen. Dann ziehst du eben woanders hin - wenn dich deine Familie wirklich liebt, lässt sie dich nicht einfach fallen, nur weil du nicht mehr in ihrer Nähe lebst! Schließelich gibt es Telefon, Mails, Briefe und besuchen könntet ihr euch auch gegenseitig. Lass dich deswegen also bitte nicht erpressen!

Genauso appeliere ich an dich, dich nicht zuhause zu verkriechen - das verstärkt deine schlechten Gefühle nur noch mehr! Bitte rede mit deinen Freunden und suche dir Unterstützung. Ich kann verstehen, dass sie nicht dauernd zu dir nach Hause kommen möchten - du würdest das umgekehrt bestimmt auch nicht sooo toll finden, wenn Freundin X kaum noch rausgehen würde und du immer nur bei ihr daheim herumsitzen solltest...
Falls du dich im Stich gelassen fühlen solltest, wäre eine Hilfe von außen sinnvoll, z.B. durch eine Beratungsstelle. Dort könntest du sicherlich auch nützliche Infos erhalten, wie du deinen Umzug nach Sachsen gestalten und einen Neustart angehen könntest.

Außerdem möchte ich dich darin bestärken, dass du eine Ausbildung beginnst oder einen Job annimmst, der gut zu dir passt. Bitte denke nicht, du seist zu alt, zu krank oder zu mollig - wenn du das glaubst, hält es dich nur davon ab, wirklich aktiv zu werden und deinen Wünschen realistisch näher zu kommen. Auch wenn nicht alles immer und jederzeit schaffbar ist, so gibt es doch immer noch einige Möglichkeiten, wie man sich selbst treu bleiben und etwas aus seinen Interessen und Fähigkeiten machen kann.

Ich glaube fest an dich und wünsche dir alles Gute für deinen weiteren Weg!
Nuala