Problem von Anonym - 14 Jahre

Ich weiß nicht mehr weiter. Was soll ich machen? Ich brauche einfach mal einen Rat.

Hallo Kummerkasten-Team,
ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich bin zwar gerade erstmal 14 aber ich habe manchmal das Bedürfnis mein Leben einfach zu beenden. Ich habe gemerkt, dass ich viele falsche Freunde habe die mich im größten Teil verarschen, anlügen und ausnutzen. Ich möchte gerne zu ihnen Kontakt abbrechen aber das ist leichter gesagt als getan. Durch diese Freunde rauche, trinke und kiffe ich schon mit meinen gerade mal 14 Jahren. Nicht nur, dass es so oder so schadet, bei mir schadet es doppelt. Warum, weil ich eine Nervenkrankeit habe und meinem Arzt gesagt habe, dass ich kiffe, rauche und trinke. Mein Arzt war von vorne hinein nicht davon begeistert, jedoch war eine Untersuchung von mir am laufen wegen meiner Krankheit und es hieß, wenn ich das alles nicht lasse habe ich nur noch 2-3 Jahre zu leben. Ich weiß ich sollte aufhören, mit dem kiffen ist das nicht schwer, aber das rauchen wird schwer, weil alle meine Freunde rauchen und ich durch den ganzen Stress halt rauche. Mit dem Alkohol wird das auch nicht schwer, jedoch habe ich durch meine Krankheit sehr schlimme Krämpfe wo sich mein ganzer Körper verkrampft, ich schwer Luft bekomme und das schlimmste, dass sich mein Herz verkrampft. Ich merke wie die Krämpfe von mal zu mal schlimmer werden. Meine Eltern wissen aber nix vom kiffen, rauchen und dem Alkohol. Ich weiß nicht ob ich die paar Jahre noch genießen soll oder mir weitere Jahre mit Schmerz geben soll. Ich kämpfe jeden Tag mit der Krankheit und meinen Freunden ich habe keine Kraft mehr und denke nicht, dass ich das alleine meistere. Ich habe zwei sehr gute Freunde die immer für mich da sind und mir helfen wollen aber sie gehen selbst daran kaputt, wenn sie mir helfen. Ich habe auch Angst diese zwei Menschen mit meinem Problem zu belasten und zu verlieren.

Anna Anwort von Anna

Hallo Du,

vielen Dank für Dein Vertrauen uns gegenüber. Dass es Dir in Deiner Situation momentan sehr schlecht geht, kann ich mir gut vorstellen. Mit Deiner besonderen Krankheit ist es schwer, eine Jugend zu haben, die Deine Freunde Dir vorleben. Rauchen, Trinken und Kiffen gehört bei Vielen einfach dazu, das eine ist nicht so schlimm wie das andere, manche beschränken sich auch nur auf eins oder zwei der Drogen, aber auf alle zu verzichten - das machen wahrscheinlich die Wenigsten.
Dass es Dir nicht so ganz bewusst ist, was der Konsum von diesen Sachen auf Deinen Körper bewirkt, ist schlecht, aber verständlich. Man verdrängt solche Informationen und lebt lieber im Hier und Jetzt - und da können diese Drogen bei all dem anderen Stress, den man hat, wirlich entspannend sein. Nun geht es bei Dir aber nicht darum, Dir bewusst zu machen, dass Rauchen irgendwann mal Lungenkrebs hervorrufen kann, sondern dass Dir Schlimmeres droht und zwar schon viel früher. Das ist hart und das tut mir sehr leid, dass Du so eine schwere Bürde schon so früh tragen musst. Aber es ist enorm wichtig, auf den Rat Deines Arztes zu hören und danach zu leben, wie es die Gesundheit in Deinem Fall verlangt. Vielleicht kannst Du Deinem Arzt anvertrauen, wie schwer Dir das fällt, alles sein zu lassen. Vielleicht kann er Dir sagen, welche dieser Drogen Du auf jeden Fall sein lassen musst und welche Du vielleicht gelegentlich und in Maßen konsumieren kannst? Sprich mit ihm und teil ihm Deine Ängste mit, wenn Du ihm vertraust.

Stress kann man aber auch ohne Zigaretten effektiv bekämpfen - durch Rituale, heißes Wasser, eine wohltuende Ernährung, durch Reizminimierung, pflanzlichen Beruhigungsmitteln und Organisation von Aufgaben. Überlege, was bei Dir die Hauptursachen für Stress sind und schreibe sie auf. Überlege dann, welche Maßnahmen erforderlich sind, um dagegen anzugehen und die Situationen zu entspannen.
Hier findest Du außerdem noch einige Entspannungstechniken:
http://hochsensibelsein.de/category/entspannungstechniken/

Gut ist schon mal, dass es Dir aufgefallen ist, dass Du Dich mit den falschen Freunden umgibst. Zu wissen, wen man gerne bei sich hat, wen man mag und bei wem man sich nicht so wohl fühlt, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Der nächste Schritt ist es, sich nur noch mit den Menschen zu umgeben, die man mag und wo man sich wohlfühlt. Versuche den Kontakt zu diesen falschen Freunden zu minimieren und schließlich ganz zu beenden. In Deiner schwierigen Situation brauchst Du nicht noch Menschen, die Dir schaden und bei denen Du Dich unwohl fühlst.
Und zum Schluss noch eine Aufgabe für Dich - schreibe den Menschen, die Dir viel bedeuten und bei denen Du Dich gut fühlst, einen Brief, mit all Deinen Gefühlen ihnen gegenüber. Schreibe auch denen, die Du nicht magst, einen Brief, abgeben musst Du ihn nicht. In diesem Brief solltest Du Dich von ihnen lossagen und klar und deutlich aufschreiben, warum Du das tust.

Ich wünsche Dir alles Gute,

Anna