Problem von Philipp - 27 Jahre 08.02.16

Fühle mich nicht liebenswert

Hallo zusammen,
ich bin 27 Jahre alt, hatte noch nie eine feste Freundin gehabt und je älter ich werde, umso mehr macht mir das zu schaffen. Ich fange an mich zu fragen, ob ich es überhaupt Wert bin, geliebt zu werden.
In den Jahren kam immer wieder mal der Moment, in dem ich ein nettes Mädchen (oder zumindest wollte ich es glauben, dass sie nett ist) kennenlernte. Erst vor kurzen habe ich jemanden kennen-gelernt, wir hatten uns echt gut verstanden und hatten auch jede Menge gemeinsam. Sie wirkte zwar eher wie ein Mauerblümchen, aber sie hatte eine sehr sympathische und selbstbewusste Persönlichkeit. Ich habe mich Hals über Kopf in sie verliebt. Sie war für mich diese eine ganz besondere, ich wollte sie wirklich für mich gewinnen. Nach einer gewissen Zeit wollte ich den nächsten Schritt wagen und sie fragen, ob sie mal mit mir ausgehen möchte. Dabei habe ich ihr meine Gefühle für sie eröffnet. Ich bin bei ihr abgeblitzt, ohne das sie sich mal die Mühe machen wollte, mich einfach mal erst besser kennenzulernen. Ich hab zwar zu ihr gesagt, dass ich ihre Entscheidung akzeptieren werde, jedoch hat mich das sehr gekränkt. Mein Herz war gebrochen.
Dementsprechend bin ich auch die nächsten Tage sehr genickt durchs Leben gegangen, war sehr traurig und introvertiert. Dann gab sie mir den Rest. Erst tat sie so, als ob ich ihr nie meine Gefühle gestanden hätte und als sie aber davon hörte, dass ich Liebeskummer wegen ihr hatte, fing sie an, mich dafür zu verspotten. Ich komme mir vor wie der letzte A...., einfach nur gedemütigt.
Es ist ja ihr gutes Recht, ihre Entscheidung so zu treffen, sie ist mir da keine Rechenschaft schuldig. Man die Dinge schließlich nicht erzwingen. Ich bin jedoch sehr darüber enttäuchst, dass sie anscheinend nicht akzeptieren kann, dass ich nicht von heute auf morgen das Thema loslassen kann. Ich empfinde ihr Verhalten als sehr entwürdigend und respektlos, fast schon asozial. Dabei behauptete sie noch, dass ich ein netter und cooler Typ bin und sie mich ja mag. Klingt für mich jetzt irgendwie verlogen und scheinheilig.
Gleichzeitig mache ich mir aber auch Gedanken darüber, warum alle meine Schwärmereien ständig im Gefühlschaos enden. Fast jede endete so wie die hier detalliert beschriebene. Es ist wie ein roter Faden. Gerate ich immer an die falschen? Bin ich zu gutgläubig und naiv? Oder einfach nur schlechte Erfahrungen? Ich weiß es wirklich nicht.
Dabei bin ich ein sehr freundlicher, aufgeschlossener und intelligenter Mensch, bin zu niemandem herablassend oder arrogant, dazu für jeden Spaß zu haben. Vielleicht fast schon "zu nett". Zwar bin ich doch schon sehr schüchtern und vielleicht auf ein klein wenig unbeholfen in Liebesangelegen-heiten, aber ich werte das eher als Macke von mir. Trotzdem habe ich das Gefühl, als wäre ich einfach nicht interessant genug. Nicht der rede wert, vollkommen irrelevant. Frei nach dem Motto: "Nice guys always finish last".
Das deprimiert mich sehr. Nach der Geschichte, die ich hier erzählt habe, ist mein Selbstvertrauen komplett verschwunden. Mir geht es echt miserabel und ich ziehe mich komplett zurück. Ich denke momentan ernsthaft darüber nach, ob es wirklich nicht besser wäre, mein Leben ohne feste Partnerin zu verbringen. Einfach aus Angst davor, dass die nächste Demütigung der berühmte Tropfen sein kann, der das Fass zum überlaufen bringt und ich vielleicht komplett durchdrehe.