Problem von Anonym - 16 Jahre

Weiß nicht

Ich tu mir selbst weh. Ich grenze mich eigenständig von allem aus. Ich weine viel zu oft. Ich hab Essprobleme. Ich habe keinen zum Reden. Ich habe ein schlechtes Verhältniss mit meiner Familie. Ich wurde von einer Person verlassen, die mir sehr wichtig ist. Ich möchte am liebsten nur im Bett bleiben und mir selbst weh tun. Auf einer Seite möchte ich das alles nicht. Wie finde ich jemanden der mir wirklich zuhören würde und nicht nur sich das gejammere antut? Ich habe Angst wenn jemand erfährt wie ich fühle und das er mich dafür runter macht..

Anna Anwort von Anna

Hallo liebe Anonyme,

erst einmal vielen Dank für Dein Vertrauen uns gegenüber. Dein Text war sehr kurz, aber prägnant, traurig und auf den Punkt bringend, dass es Dir im Moment einfach nur schlecht geht. Ich denke, dass Du momentan in einer sehr verletzlichen und vor allem verletzten Situation bist, in der es ganz wichtig ist, dass Du Dich schonst, mal einen Gang zurückfährst und versuchst, Dich wieder ein bisschen zu stabilisieren.

Essprobleme, Selbstverletzung, Rückzug sind alles Zeichen dafür, dass Du im Moment sehr viel zu verarbeiten hast und sehr viel zu "verdauen" hast. Was das alles eigentlich ist, weshalb es Dir nicht gut geht, kann sehr unterschiedlich sein und muss Dir auch nicht unbedingt bewusst sein. Solche Phasen gibt es auf jeden Fall in jedem Alter und die Betroffenen sind meist einfach total überfordert und wissen nicht, wie sie mit ihrem Zuviel an schlimmen Gefühlen umgehen sollen.

Da Du Deine Situation nicht sehr ausführlich beschrieben hast, kann ich Dir nicht raten, ob Du einen Therapeuten suchen solltest oder nicht. Ich weiß nicht, wie stark Deine Essstörungen sind und auch nicht wie schlimm Deine Selbstverletzungen. Daher ist es sehr wichtig, dass Du Dich außerdem an jemanden wendest, der in Deinem direkten Umfeld ist. Überlege ganz gezielt, welcher Person zu am meisten vertraust, bei wem Du Dich besonders aufgehoben fühlst. Das muss niemand in Deinem Alter sein, sondern einfach nur jemand, den Du gerne hast. Wenn es Dir schwerfällt, über Deine Ängste und Gefühle zu sprechen, ist es hilfreich, sie aufzuschreiben. Führe Tagebuch und versuche zu analysieren, was gerade mit Dir passiert, was in Dir vorgeht und was es sein könnte, dass Dich so fertig macht.

Einen nahestehenden Menschen zu verlieren und von jemandem verlassen zu werden, stürzt uns manchmal in ein tiefes Loch, in dem wir uns erst selbst wieder finden müssen, unsere Fäden quasi neu sortieren müssen. Auch hier hilft es, über den Verlust zu sprechen und zu schreiben. Die Sorgen und Probleme, die Du hast, sind kein Gejammere - wichtig ist hier, dass Du das selbst nicht als Gejammer betrachtest, sondern Deine Gefühle ernst nimmst. Wenn Du Dich hilfesuchend an jemanden wendest, dem Du vertraust, wird diese Person sich sicherlich geehrt fühlen und darum bemüht sein, Dich zu unterstützen.

Vielleicht werden Dir auch diese Links weiterhelfen:

https://www.anad.de/essstoerungen/
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/52/Angst-Furcht-Phobie-Panik.html
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/31/Professionelle-Hilfe-Wie-finde-ich-einen-Psychotherapeuten.html
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/30/Ich-ritze-mich-was-kann-ich-tun.html
http://www.amazon.de/gp/product/395550137X/ref=s9_simh_gw_p14_d0_i6?pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_s=desktop-1&pf_rd_r=00M6AYJ6JJGCY5GSSPPF&pf_rd_t=36701&pf_rd_p=585296347&pf_rd_i=desktop

Ich wünsche Dir alles Gute!

Liebe Grüße,

Anna