Problem von Anonym - 16 Jahre

Meine Situation zu Hause ist unerträglich

Hallo!


Meine eltern sind jetzt schon seit einenhalb Jahren geschieden.
Das ist auch nicht das Problem, weil ich finds so eh besser weil es dann halt nicht so viele Streitereien gibt usw...
Hab ich mir jedenfalls gedacht!
Denn vor ein paar Monaten begannen mich meine mutter und mein bruder total zu nerven.

Dabei gäbe es eigentlich keinen Grund dazu, weil:

-ich z.b. seit einiger Zeit die angewohnheit habe meine ganze Wäsche selbst zu waschen (das bedeutet ja arbeitsentlastung für die mutter)
Weil sie eh einen ganztagsjob hat.
Das heist aber auch dass ich jeden Wochentag bis ca. 4-6 Uhr nachmittags allein bin. Nun glaubt meine Mutter aber, sie muss nie vorkochen oder ähnliche Sachen wie z.b. ich bekomme KEIN Taschengeld und wenn ich jetzt zum beispiel für die schule irgendetwas nötiges einkaufen gehe, bekomme ich nie am abend das geld zurück. Und so schwindet täglich mein erspartes, weil das bisschen taschengeld das ich von meinem Vater bekomme (10-20? pro Monat) reicht halt nicht für Schulsachen + manchmal Essenseinkäufe weil halt einfach NICHTS zuhause ist. Das ist das Problem, sie glaubt sie muss sich um nichts kümmern. Es ist ihr total egal weil sie hat ja ihr essen in der Firma.
Und wenn sie dann abends nach Hause kommt, kocht sie auch nichts. Weil sie ja nicht hungrig ist und mein bruder ganztagesschule hat und somit auch ein essen. Natürlich wäre jetzt die empfehlung so etwas auch zu machen, aber das will ich NIE UND NIMMER! ich bin halt lieber allein zuhaus und könnte mir was andres auch nicht vorstellen.
Oder gerade heute z.b.:
Ich geh ja in eine laptopklasse, d.h es sind manchmal anschaffungen nötig. Deswegen bin ich heut gleich nach der schule ein Netzwerkkabel kaufen gegangen (20?). Hab auch vorher mit ihr telefoniert, ob sie mir das am abend eh zurückgibt usw., sie hat auch ja gesagt. Aber was war? Sie hat nur gesagt "Ich hab kein Geld für solche Dinge..." Dabei brauch ich "solche Dinge" für die Schule! Und dann sagt sie auch immer: "Soll doch dein Papa solche sachen zahlen (dabei zahlt der eh schon 1400? Alimente).
Wobei wir beim nächsten Problem wären:
Wenn man als Mutter die ca 2000-2300? monatlich verdient auch noch alimente bekommt, warum ist dann nicht das geld da, um mir solche sachen zu zahlen? z.b. essen (wo ich eh gern selbst für mich koche).
Das versteh ich alles nicht. Und es ist einfach so blöd, dass man jeden tag 3-10? weniger zur Verfügung hat.
Und müsste sie mir in meinem Alter nicht Taschengeld geben?

Mit meinem Vater versteh ich mich übrigens wunderbar, und zwar so, dass ich ohne diese "Fernbeziehung" (wir telefonieren jeden tag) es eh nicht mehr aushalten würde.

Und dann kommt zu dem noch dazu, dass mein bruder nicht ganz so gut in der schule ist. Deswegen gibts, wenn die beiden dann nach haus kommen, immer Geschrei und in letzter zeit gehts sogar soweit, dass sachen herumfliegen.
Ich bin zwar hier nicht direkt beteiligt, aber ich kann wegen dem geschrei usw. nichts machen (lernen, entspannen,). Und wenns dann so arg ist, dass ich mich einmischen muss, weil ichs nicht mehr aushalte, werd ich von beiden nur beschimpft "das geht dich nichts an" usw.
Aber das tut es, weil es für mich wirklich schon Stress ist, das jeden tag mitzumachen.

Villeicht ratet mir jetzt jemand, wir sollen uns einmal zusammensetzen (allein oder mit einem psychologen) und das alles bereden, aber das geht nich,t weil meine mutter (sie kommt aus einer bauernfamilie) die Angewohnheit hat, in gegenwart anderer immer alles zu ihrem vorteil wenden zu können. Das geht soweit, dass sie z.b. dinge verleugnet. Und wer glaubt dann schon dem Sohn, der ja eh in der Pubertät usw. ist.

naja, werd schaun wies weitergeht, aber so bestimmt nicht mehr lang.

mfg

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Erst einmal ein Lob an Dich und Deine Persönlichkeit. Du scheinst sehr selbstständig zu sein, verantwortungsbewusst und packst die Dinge an, die Dich stören.

Dauernde Streits zu Hause, noch dazu sehr lautstarke, zehren an den Nerven, auch wenn sich die anderen Familienmitglieder streiten, und man selbst eigentlich nicht betroffen ist. Das musst Du nicht aushalten. Sicher sollten die beiden ihre Meinungsverschiedenheiten allein austragen können, aber wenn Dich die Art, wie sie es tun, belastet und im Alltag stört, dann sag ihnen das. Mein Vorschlag diesbezüglich wäre, Dich nicht in den Streit an sich einzumischen, sondern mit ruhiger Stimme (bloß nicht auch laut werden) sagen, dass es so einfach zu laut ist. Schließ demonstrativ alle Türen zwischen Euch, nicht knallen, wie gesagt, ruhig. Wenn man mehr Ruhe haben möchte, bringt es nichts, selbst laut und aufbrausend zu sein.

Es gibt kein Gesetz, dass Deiner Mutter vorschreibt, dass sie Dir Taschengeld zu geben hat. Ich weiß auch nicht, wie die Absprache mit Deinem Vater da aussieht. Haben sie sich vielleicht geeinigt, dass er das übernimmt?
Das Geld, das Deine Mutter monatlich zur Verfügung hat, mag augenscheinlich viel erscheinen, aber Du musst bedenen, dass davon alle laufenden Kosten getragen werden. Miete, Versicherung, eventuell laufende Kredite. Ich weiß nicht, wie die Situation ist, vielleicht ist es am Ende wirklich knapp.
Nichtsdestotrotz ist Taschengeld und Dein Erspartes natürlich nicht dafür da, dass Du Dein Essen selbst bezahlst und bei der Menge die Du bekommst, ist es auch nicht möglich, die schulischen Dinge selbst zu bezahlen. So kann es nicht bleiben. Gingest Du auf eine Ganztagsschule - keine Sorge, ich will Dir das nicht nahe legen - müsste dort das Essen ja auch von Deiner Mutter finanziert werden.

Selbstverständlich kommt jetzt der Rat, Euch zusammenzusetzen. Denn eine andere Möglichkeit, als über all die Probleme zu sprechen, gibt es kaum. Allerdings kommt noch ein Rat dazu: Geh gut vorbereitet in das Gespräch, da Du ja sagst, Deine Mutter neigt dazu, sich alles hinzudrehen oder aber abzustreiten.
So penibel es eigenlich ist, aber ich denke, es wäre gut, eine Art Liste zu führen über einen gewissen Zeitraum. Was Du selbst zahlen musstest, was im Kühlschrank war, was Du einkaufen musstest, um nicht hungrig zu Hause zu sitzen. Dinge, die man schwarz auf weiß hat, kann man nur schwer ableugnen oder schönreden.
Ob Du dieses Gespräch allein mit Deiner Mutter führen möchtest, mit einem Psychologen zusammen oder aber vielleicht mit Deinem Vater (ihm geht das schließlich auch was an) ist Dir überlassen. Ich finde die Variante mit Deinem Vater eigentlich die beste. So hast Du etwas Rückendeckung, da Du Dich mit ihm ja prima verstehst und er sieht wohl auch mehr, als einfach nur den pubertierenden Sohn.

Alles Gute!