Anwort von JuliaZ

Hallo liebe Sandra,

Es freut mich sehr, das Du dich an uns gewandt hast :)

Ich kann deine Bedenken sehr gut verstehen, denn Antidepressiva sind eben keine "einfachen" Medikamente. Ich kenne die Schwierigkeit deiner Problematik nicht genau und möchte nicht darüber urteilen, ob es Nötig wäre, diese Medikamente zu sich zu nehmen. Dir werden Diese Medikamente angeboten und Du hast 2 Möglichkeiten.

1) Du lehnst ab und versuchst auf rein psychischer Basis an dir zu arbeiten. Vertraust und arbeitest an Dir selbst durch Die Unterstützung und Hilfe, die Du aus Gesprächen/Gruppentherapien/... mitnehmen kannst.

oder aber,

2) Du nimmst Die Medikamente an und verbindest diese Chemischen Produkte mit Therapiemöglichkeit durch evtl. Gespräche/Gruppentherapien/...

Diese Entscheidung kannst nur Du treffen, vielleicht auch mit Erklärungen und Hilfen deiner Therapeuten. Das ist ganz sicher keine Einfache Entscheidung. Es gibt da ganz unterschiedliche Medikamente, mit unterschiedlichen Vorteilen und Nachteilen. Frei von beidem sind Die natürlich alle Nicht. Es ist auch nicht so, das Du diese Tabletten nimmst und dann auf einmal als gesunder, glücklicher Mensch durch dein Leben wanderst. Die Antidepressiva können höchstens unterdrücken, während Du an dir, deinen Problemen und Schwierigkeiten deines Alltags arbeitest. Das hat nichts mit Heilung zu tun. Deine Selbstmordgedanken löschen sich durch diese Tabletten nicht.

Für viele Menschen kann eine Therapie sehr schmerzhaft sein. Manche halten den Druck, der vielleicht entsteht nicht aus. Viele leiden stark während einer Therapie, da Diese einen selbst mit sich selbst konfrontiert. Und zwar auf einer ganz anderen Ebene, als man das vielleicht im gewohnten Umfeld kennt. Dafür gibt es unter anderem während Psychischen Therapien die Wahl auf Medikamente zurück zu greifen, die ein wenig Unterdrücken und evtl. Betäuben können, was man da fühlt. Das heißt NICHT das Du diese Gefühle nicht weiter in dir trägst. Mit einer Tabletten Einnahme ist das ganze nicht einfach getan. Manche brauchen Es aber, um Therapien durchzustehen.

Andere wiederum nehmen diese Tabletten nicht und wählen Die Zeit in der Klinik als Ruhepol. Als Ort um an Sich selbst zu arbeiten, ohne Medikamenteneinfluss. Es gibt viele, die auch das besser können und bei denen die Therapien so viel Einfluss haben, das Sie es schaffen diesen Weg ohne Chemie zu gehen. Da muss man seinen eigenen Weg finden. Manchmal klappt Es, manchmal nicht. Ich weiß eben nicht, wie das bei Dir ist. Ich kenne dich und deinen Charakter nicht und weiß daher nicht, inwiefern diese Medikamente bei Dir nötig wären. Aber dadurch, das Es dir selbst freigestellt wird, auf diese Medikamente zurück zu greifen, nehme Ich an, das Dir vielleicht auch beides möglich sein könnte?

Vielleicht fragst Du einfach mal nach, ob Du es erst einmal Ohne Antidepressiva versuchen kannst? Da es da auch ganz unterschiedliche Präparate gibt, kannst Du dich über mögliche Nebenwirkungen in der Klinik vor Ort erkundigen. Es ist vielleicht ein besserer Weg auf diese Medikamente zuzugreifen, wenn Es nicht anders möglich ist, aber sicher ist es Ein Schlechterer Weg unnötigerweise darauf zurück greifen zu müssen? Entscheide für Dich, dann wenn Du genug Informationen für eine Entscheidung hast!

Ich wünsche Dir Alles Liebe und Gute,
ganz Viel Kraft auf deinem Weg :)

Julia


P.S
Hier noch ein bisschen Informationsmaterial:

http://www.depression-therapie-forschung.de/antidepressiva.html
http://www.lebenshilfe-abc.de/antidepressiva.html
http://www.telefonseelsorge.de (24h kostenlos und Anonym)