Anwort von JuliaZ

Hallo liebe Evelyne,

Es freut mich, das Du dich mit deinem Problem an uns gewandt hast!

Ich verstehe, das Du abhauen möchtest. Aber eines der größten Probleme dabei hast Du schon selbst gut erkannt:
Wo willst Du hin? Was willst Du tun, so ganz alleine?
Dazufügen möchte Ich: Stellst Du dir so dein weiteres Leben vor? Irgendwo abgehauen, alleine? Ist das wirklich das, was Du dir für dein Leben wünscht?

Es ist doch eher so, das Du möchtest, das Sich die Situation verändert, in welcher Du dich grade befindest. Das ist dein Problem! Das dir deine Situation nicht gefällt. Deine Lösung die Du dafür gefunden hast, ist es nun einfach abzuhauen. Das klingt erst einmal auch ganz einfach und klar möchte man von einem Ort weg, wo man sich absolut nicht wohlfühlt. Aber schau doch mal.

Eltern sind nicht immer leicht. Kinder aber auch nicht immer. Oder? Für dich ist diese Situation vollkommen schwierig auszuhalten. Es ist so schlimm, das Du am liebsten aus Ihr flüchten möchtest. Aber ist es für deine Eltern wirklich so eine viel einfachere Situation? Sie können auch nicht einfach weglaufen. Kommunikationsprobleme sind dafür da, das man Sie löst. Und da scheint doch etwas in der Kommunikation zwischen Dir und deinen Eltern nicht zu stimmen, wenn Sie dich doch so falsch einschätzen und Dich so falsch verstehen.

Ich erkenne an deinem Verhalten beim Taschengeld teilen, das Dir deine Familie nicht vollkommen egal ist und das Du ein Mensch bist mit großer Sozialer Fähigkeit. Du hast dein Taschengeld geteilt, als dein Bruder sich schlecht fühlte, da Er keines mehr hatte. Du hast Ihm geholfen, als Es ihm Schlecht ging. Das hättest Du nicht tun müssen und viele Jugendliche in deinem Alter hätten Ihrem Bruder ganz sicher nicht noch das eigene Geld in die Hand gedrückt. Das ist toll von Dir, das Du teilen kannst!

Für uns Menschen ist das Teilen und Abgeben können eine ganz wichtige Fähigkeit für das Miteinander sein von uns Menschen. Diese hast Du und Diese ist nicht angeboren. Es scheint dir also jemand beigebracht zu haben, das Menschlichkeit und Einfühlsam sein wichtig ist als Eigenschaft. Wenn deine Eltern dies waren, wo Du dir das abgeschaut hast - ist Es Toll und ein wunderbares Geschenk, was Du zu schätzen wissen solltest. Dies nur nebenbei: Das ist ganz toll an Dir!

Ich kann dich verstehen. Wollen wir jetzt die Sicht deiner Eltern betrachten? Sie geben euch Taschengeld. Nun haben Sie diese Situation auch ganz anders wahrgenommen und dich beschuldigt. Das gefällt dir natürlich nicht, wenn Du weißt, das Du im Recht bist. Aber können Sie die Situation anders betrachten? Dein Bruder hat dich nicht verteidigt und da ist es natürlich naheliegend, das man da als Eltern kaum Wahl hat außer Sich für eine Stattgefundene Situation zu entscheiden. Ja, Sie hätten es anders lösen können - Haben Sie aber nicht. Damit muss man nun klar kommen.

Gibst Du Ihnen aber Die Chance dir zu glauben? Gehst Du gefüllt an die Decke und regst dich auffällig aussehend direkt auf, wenn Etwas nicht so läuft, wie Es soll? Möchtest immer direkt weglaufen? Sprich ganz in Ruhe mit deinen Eltern und auch mit deinem Bruder zusammen um die Situation aufzuklären, Das Du diejenige bist, die das Geld geteilt hat. Nur Sprechenden Menschen kann geholfen werden :) Auch Eltern sind nicht immer Perfekt und komplett Fehlerfrei, auch wenn man das gerne so hätte. Aber Sie sind auch Menschen wie Du auch. Also sprich mit Ihnen ganz in Ruhe, was los war. Unterbreche dann nicht, auch deinen Eltern zuzuhören. Denk auch drüber nach, was Sie dir dazu sagen.

Auch zu der Kette kannst Du deine Mutter nochmal ansprechen. Natürlich fühlt sich das für Dich nicht toll an, wenn das nun schon 14 (!) Mal verschoben wurde. Aber deine Eltern haben weitere Verpflichtungen in ihrem Alltag, denen Sie nachkommen müssen. Viele Dinge, die Du noch gar nicht genau sehen kannst - Das das auch erledigt werden muss. Da bleibt am Ende des Tages und zwischendurch nicht immer Zeit übrig. Ja, auch manchmal über langen Zeitraum nicht - Das ist nicht schön! Sag es deiner Mutter. Sie kennt die Bedeutung dieser Kette und kann mit ruhigen Worten vielleicht auch wissen, wie wichtig Es dir ist und wie weh es dir bisher tat, das Sie noch nicht ersetzt wurde.

Wie geschrieben, wenn deine Situation tatsächlich so furchtbar ist - Wende dich ans Jugendamt oder an eine Beratungsstelle. Da findest Du etwas, wenn du nach deiner Stadt googlest. Du kannst Dich auch an Vertrauenslehrer deiner Schule oder an Schulsozialarbeiter wenden, wenn Eure Schule diese hat. Wenn du dies nicht genau weißt, dann erkundige Dich mal im Sekretariat, was Ihr da So habt :) Wenn Du ein gutes Verhältnis zu einem Lehrer oder einer Lehrerin hast, kannst Du auch Diese ansprechen und um Hilfe für deine Situation bitten.

Ich bin mir aber Sicher, das Ihr das schaffen werdet, wenn Ihr euch alle ein bisschen überwindet :)

Kopf hoch! ;)

Ganz lieben Gruß an Dich,
Julia