Problem von Anonym - 12 Jahre

Todesfall

Hallo Kummerkasten,
Ich bin 12 und habe seid 6 Monaten Depressionen, weine heimlich oder ich denke an Suizid. ): Meine Katze starb, sie war alles für mich. Sie ist älter als ich und passte auf mich auf wie ihr eigenes Baby. Sie putze, schmuste und schlief mit mir. Sie war einfach die beste Katze die man sich wünschen kann. Am Tag als sie starb passte ich auf sie auf. Sie bekam kaum Luft. (War alleine zu Hause) Ich massierte ihren Hals und den Bauch ihr ging es besser. Danach ging sie in die Ecke und war regungslos da. Ich fing an zu weinen und rüttelte sie. Sie wachte wieder auf. Am Abend musste ich zu einem Auftritt(tanzen). Ca 19:13 spürte ich ein Stich in mein Herz und dann war es leer in mir. Als ich heim kam schaute ich nach meiner Katze aber sie war nirgends. Ich fragte meine Mutter aber sie weinte und sagte geh. Dann fragte ich mein Vater der sagte die ist gestorben.

Judith Anwort von Judith

Liebe Unbekannte.

Deine Geschichte hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Ich leide mit Dir – Verbindungen zu eine, Haustier, welches schon immer da war, sind sehr stark. Deine Katze war schon vor Dir in der Familie, hat Dich beim Aufwachsen begleitet und natürlich hat sie einen Platz in Deinem Herzen. Den wird sie auch immer haben.

Gerade jemanden in Deinem Alter ist das Ableben eines Haustieres ein besonders großer Verlust. Eben weil Du die meiste Zeit bzw. den Großteil Deines bisherigen Lebens mit dem Tier verbracht hast. Häufig ist es für junge Menschen überhaupt die erste Berührung mit dem Thema Tod. Sie können daher nur sehr schwer mit der Situation umgehen, fühlen sich hilflos und ohnmächtig.

Trauer ist etwas ganz schwieriges, und doch gehört sie zum Leben dazu. Der Tod, so schlimm es ist, ein geliebtes Wesen zu verlieren, ist Teil des Zyklus des Lebens.

Wie kann man mit der Trauer fertig werden? Wichtig ist, dass Du darüber sprichst, Deine Gefühle zulässt, sie bewusst lebst. Die Trauergefühle zeigen, dass man an das Lebewesen, das gestorben ist, eine innere Bindung hatte. Auch wenn es in den Augen anderer "nur" ein Tier war: Erlaube Dir zu trauern!

Du wirst dich um so schneller wieder vom erlittenen Verlust erholen können, je umfassender Du die Möglichkeit hast, Ihren Kummer und Ihre Trauer auszudrücken und dann auch mit ihr abzuschliessen.

Hier sind ein paar Tips, die recht hilfreich sind.
http://www.vetvita.de/specials/allgemein/hilfe_bei_trauer2.shtml?
Manche Menschen finden auch Hilfe und Zuversicht darin zu glauben, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Manche Menschen erklären es religiös, aber andere auch rein spirituell und glauben, dass die Seelen von Menschen und Tieren nach dem Tod weiterleben. Es gibt so viel zwischen Himmel und Erde, das sich nicht erklären lässt. Und manchmal spürt man Energie, eine geistige Verbindung. Du hast es gefühlt, als Deine Katze von Dir ging. Das kann Dir niemand wissenschaftliche erklären – aber der Moment war da, Du hast es erlebt, und das ist ein grosses Geschenk. Vielleicht siehst Du es nicht als schmerzhaften Abschied, sondern als Zeichen, dass Deine Katze weiterlebt, als unsterbliche Seele. Im Geiste ist sie noch bei Dir.

Das Gefühl der Trauer und des Schmerzes wird leichter werden, glaube mir. Und das ich auch gut so: Du hast Dein ganzes Leben vor Dir!

Sollten Dich dir Gefühle von Leere, Traurigkeit und Ohnmacht übermannen, kannst Du auch hier anrufen. Da hört man Dir zu und hilft: Telefon-Seelsorge: 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222 (Anruf ist kostenfrei).

Hier noch ein weiterer Link, der allgemein Hilfestellung für den Umgang mit dem Tod gibt.
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/13/Wie-gehe-ich-mit-dem-Tod-um.html

Ich wünsche Dir alles Gute! Viel Stärke und Zuversicht! Ich hoffe, Du kannst bald wieder zuversichtlich nach vorn blicken.

Herzlich,
Judith