Problem von Sarah - 14 Jahre

Morgen Geburtstag?

Hallo, ich bin die Sarah.
Mein Problem könnt ihr wohlmöglich nicht wirklich verstehen, vielleicht könnt ihr mir dennoch irgendwie helfen.
Ich werde morgen, den 21. Juni, 15 und ich weiß nicht wirklich ob ich mich darüber freuen soll. Ich hab alles was ich meinem Leben brauche, die beste Familie die man sich wünschen kann und Freunde die immer für mich da sind. Trotzdem habe ich manchmal das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlt, etwas sehr wichtiges. Ich habe keine Ahnung ob ich mir das einbilde aber ich bin mir sicher das mich diese Sache schon sehr lange beschäftigt.
Im letzten Jahr habe ich meine Zeit damit verbracht 'mich selbst zu finden', wenn ihr versteht was ich damit meine- Freundeskreis, Kleidungsstil, Musik und Hobbys. Und in der Zeit habe ich auch begonnen sehr, sehr viel nachzudenken. Auch, dass ich eine komplett andere und neue Schule gewechselt habe, wo ich neue Menschen kennengelernt habe, hat mich dazu inspiriert neue Bücher zu lesen und Neues zu erfahren. An manchen Tagen bin ich sogar in Selbstzweifel versunken- vielleicht weil ich mich immer mehr zurück gezogen habe. Ich habe sogar versucht, mit meiner Mutter darüber zu reden und trotzdem habe ich habe das Gefühl, dass sie mich nicht wirklich verstehen will.
Was meint ihr? Soll ich mit jemanden darüber reden? Ist das normal?
Ich hoffe ihr könnt mich verstehen. Liebe Grüße, Sarah

JuliaZ Anwort von JuliaZ

Hallo Sarah :)

Erstmal: Herzlichen Glückwunsch nachträglich zu deinem Geburtstag gestern. Gesundheit und ganz viel Freude für das nächste Jahr und auch ein etwas "Ruhigeres" Jahr wünsche Ich dir, als dieses, was Du im letzten Jahr hattest und hier beschriebst. Ich hoffe, das Wünsche und Träume von dir gefunden werden, die Du dir als Ziele nehmen kannst. Ganz viel Liebe, Anerkennung, Wertschätzung deiner Mitmenschen für Dich und Spaß und Freude mit 15 nun! :)

Vielen Dank für deine Nachricht! Es freut mich, das Du geschrieben hast!

Was ich lese ist gar nicht schön, aber es Ist nicht ungewöhnlich.

Zur Pubertät gehört auch, das man sich anfängt eigene Meinungen zu bilden und sich abgrenzt, das man Dingen nachgeht, die in einen schlummerten und das man sich selbst einen Platz im Leben erkämpft. Du hast da im letzten Jahr etwas für Dich aufgebaut. Hast vieles über dich erfahren und rausgefunden und Interessen aufgebaut und andere fallen gelassen. Das ist vollkommen Normal, Ja.

Einige erleben diese Phase ganz intensiv - so wie Du! Und andere belassen Ihr Leben wie Es ist und werden Erwachsen mit den Herausforderungen die an Sie gestellt werden. Sie verändern sich vielleicht nicht ganz extrem in Ihren Meinungen, werden nachdenklicher - oder Auch nicht. Das ist alles vollkommen Okay und Normal und So verschieden, wie wir Menschen eben alle Sind:)

Du fragst, ob Du mit jemandem darüber sprechen solltest:

Wenn es dir etwas bringt, Ja. Wenn Du darüber reden musst, um es anzunehmen wie es ist/war - so schnell wie möglich.

Wir sind alles Menschen und haben unsere Stärken und Schwächen. Du hast jetzt mit (NUN!) 15 Jahren rückblickend auf das letzte Jahr etwas für Dich aufgebaut. Eine Neue Lebensart, wie Du leben möchtest. Dabei ist es so: Das kann sich ändern. Es kann sein, das Du nächstes Jahr, oder vielleicht schon in 2 Wochen auf einmal das Gefühl hast etwas anderes zu wollen. Wieder neue Kleidung, wieder neue Freunde. Probier dich aus, wo dein Platz ist und passe auf, das Du keine Menschen auf deinem Weg verletzt. Manchmal ist das nicht zu verhindern, aber Du solltest dein bestes geben, dies zu vermeiden.

Dein Leben ist eigentlich schön - Das ist Toll! Und Es ist schön zu lesen, das Du das so erkennst und auch anerkennst. Da bist Du auch vielen einen großen Schritt voraus. Dankbarkeit! Das ist ein schönes Thema. Zur Pubertät gehört ebenfalls, das man sich Gedanken macht über das, was War, was ist und was jemals gewesen sein wird und was Sein wird. Es ist ein bisschen so, das man erstmal sich ausprobieren muss, bis man die Richtige Ecke für sich gefunden hat. Wie möchte man Leben? Welche Freunde sind für das Leben, was man haben möchte, tragbar? Was schadet mir eher, als es mir nützt? Du bist auf einen schönen Weg!

Verändere Dich, bis Du dir selbst gefallen kannst, wie Du bist. Das ist Das Leben, was Dir passiert. So ist das.

Du brauchst Dir da gar keine Gedanken zu machen - Ich verstehe das Du Sie dir machst - Auch das ist normal!
Aber es ist nicht notwendig. Möchtest Du denn, das deine Mutter dich versteht? Das funktioniert nur, wenn Du dich selbst anfängst zu verstehen - Dann gibst Du anderen die Chance, dies auch zu tun. Wie kann man dich verstehen, ohne das Du es tust. Man kennt dich zwar, vertraut dir, mag Dich. Aber "verstehen" ist wirklich noch eine Nummer schwieriger. Da braucht es Nicht nur den guten Willen dazu, sondern auch ganz viel Ehrlichkeit und Offenheit von Dir.

Du kannst Tagebuch schreiben - Probiere Dich da mal aus. Vielleicht hilft es Dir? Vielleicht kann es dir gefallen später darüber schmunzeln zu können wie Es war? Wenn Du erstmal Siehst, wo Du ankommst? Vielleicht hilft es auch, wenn Du dich deiner Mutter in einem Brief erklärst?

Diese Veränderungen gehören zu Dir! :)

Ich wünsche Dir alles Liebe Und Gute für deine Zukunft.
Melde dich gerne wieder hier, wenn Du ein Problem hast, oder etwas Berichten möchtest :)

Julia