Problem von Anonym - 23 Jahre

Studium abbrechen?

Ich (23) habe folgende Probleme:

ich studiere VWL habe mein Vordiplom mit 2.7 bestanden und bin in eine Krise geschlittert, seit ich in der 9 Klasse einen Computer bekommen habe bin ich relativ schnell Spiele süchtig geworden meine Eltern haben mich immer gewarnt aber aufgewacht bin ich jetzt mit 23(inklusive dazugehöriger Depression die inzwischen 4 Wochen andauert).

Mein Abitur habe ich relativ leicht mit 2,5 geschafft aber wichtige Fächer wie Mathematik, Physik, Englisch nur mit 4 bestanden.
Da ich aufgrund der Sucht keine anderen Interessen,Leidenschaften entwickelt habe, entschied ich mich aus Vernunftsgründen für VWL mittlerwiele habe ich allerdings erkannt, dass es mich nicht so interessiert wie es nötig wäre um dannach wirklich erfolgreich zu sein (und dass leider erst im 5. Semester).

Alternativen habe ich leider auch nicht wirkliche, da ich wie gesagt keine Leidenschaft für irgendein Gebiet entwickelt habe, für eine Ausbildung im nächsten Jahr ist es schon zu spät und übernächstes Jahr wäre ich schon 25 (auch kein tolles Alter für eine Erstausbildung).

Ein neues Studium anzufangen
wäre finanziell möglich aber die Studiengänge die mich interessieren und die ich mir zutraue (für den Ingenieur und Informatiker reichen meinre Mathekenntnisse nicht) sind Geisteswissenschaftlich und dort hat man selbst wenn man sie schnell durchzieht und jung von der Uni kommt nicht die besten Chancen(Zudem braucht man wirklich Fremdsprachen und habe ich erwähnt dass ich neben einem schlechten Englisch noch Latein als 2. und Altgriechisch als 3. Fremdsprache habe ;)). Zudem gibt es nur Soziologie(interessiert mich eigentlich, aber danach gibt es einfach keinen Beruf) das man im SS anfangen könnte bei allen anderen Studiengängen wäre ich dann 24.

Habe inzwischen viel probiert:
-Entscheidungstherapie (=> Krankenpflegerausbildung)
-Typen Beratung beim AA => Studium durchziehen (toll ich bin der introvertierte Typ der wissenschaftlich arbeitet und gut in Mathe ist(dass letzte stimmt nicht mit der Realität überein))
-Reden mit Leuten im Beruf (VWL(jetzt weiss ich was man braucht gute Noten, Auslandsemester, Praktika, Fremdsprachen) ; Krankenpfleger (deren Meinung werd bloß kein Krankenpfleger, da keine Zukunft)); Soziologiestudenten (sehr schönes Studium, doch die meisten Wissen auch nicht was sie danach machen)
-reden mit Freunden (alle erdenkbaren Meinungen bekommen)


Andere Ausbildungen habe ich noch nicht in betracht gezogen, da ich keine Ahnung habe in welche Richtung ich noch gehen soll (ich weiß kann man nur durch Praktika rausbekommen aber ich habe das Gefühl mir läuft die Zeit davon und wenn ich im Semester Praktika mache ist mein Studium gelaufen)

Habe Angst mich zu entscheiden bzw entscheide mich seit Wochen täglich(manchmal stündlich) um.
Einerseits wäre eine Ausbildung(wenn ich überhaupt eine bekomme) schon eine Flucht, allerdings auch ein Neuanfang in dem ich die Fehler die durch die Sucht entstanden sind (Lethargie, Faulheit, keine Identifikation mit dem Fach, keine gründliche bewusste Berufswahlentscheidung)wieder geradebiegen könnte.
Ähnliches gilt für ein neues Studium sowohl Flucht als auch Neunanfang (würde mich wahrscheinlich mehr interessieren wie eine Ausbildung )allerdings wäre es geisteswisslichenschaftlich ausgerichtet und somit die Chancen danach wahrscheinlich geringer wie bei einer Ausbildung (also Sicherheit gegen Neigung)
Letzte Möglichkeit wäre das alte Studium durchzuziehen (was in 2-3 Jahren durchaus möglich wäre, allerdings fehlt das Interesse sowohl für das Studium (bis auf wenige Teilbereiche)als auch für die mögliche Beschäftigung danach )



Naja wollte mich einfach mal ausschütten und aufschreiben was mich bedrückt

Peter Anwort von Peter

Hallo,

also kurz und bündig geschrieben. Du weißt nicht was du willst. Klar ist die Berufstwahl nicht immer einfach. Alles hat so seine Vor- und Nachteile. Ich würde es mir gut überlegen an deiner Stelle, ob du diese 5 Semester einfach an den Nagel hängst. Wenn ich du wäre, würde ich das Studium erstmal durchziehen, allein aus dem Grund, weil du noch immmer nicht weißt, wohin letztendlich dein Weg hingehen soll. So richtig dabei helfen können wir dir da nicht, denn es ist deine Entscheidung was du machen willst.

Die Sache mit deiner Spielesucht. Tja, du hast sie erkannt und das ist doch schon mal ein wichtiger Schritt. Da du es weiß, würde ich bewusst in einem Moment, wo du unbedingt wieder vor deinen PC willst, einfach mal etwas anderes machen und Stärke zeigen, dass dich deine Kiste nicht im Griff hat sondern du sie. Rufe in dem Moment einen Freund oder Freundin an. Stelle lieber etwas mit ihm oder ihr an. Gehe raus, mache Sport oder sonstige Dinge die dir Spaß machen könnten. Das wahre Leben spielt sich nicht vor deinem Computer ab.

Tut mir Leid das ich dir sonst nicht großartig helfen kann. Es ist dein Leben. Mache etwas daraus.

Alles Gute,
Peter